Sektion Pfannenstiel: Septenniums-Bericht 1909 - 1916 | Club Alpino Svizzero CAS
Sostieni il CAS Dona ora

Sektion Pfannenstiel: Septenniums-Bericht 1909 - 1916

Hinweis: Questo articolo è disponibile in un'unica lingua. In passato, gli annuari non venivano tradotti.

Schon aus dem Untertitel wird klar, welche Schmerzen den Verfasser dieser kleinen Festschrift drückten. Denn in der Tat ist die heilige Siebenzahl noch keine ausreichende Nötigung zu deren Herausgabe, und selbst der Umstand, daß die Sektion Pfannenstiel am Schluß des Septenniums auf die am 9. Juli 1916 vollzogene „ Haus-räuke " der von ihr, bei nur 104 Mitgliedern, mit Hülfe der Zentralkasse angekauften und neu eingerichteten Scesaplanahütle hinblicken durfte, rechtfertigte in den Augen sparsamer Leute nicht diesen Luxus. Aber der Name „ Pfannenstiel " war auch gar zu trivial und die Entstehung der Sektion aus den Trümmern der „ Okenia ", auf welche meine Festschrift, pag. 213, deutete, voller Rätsel. So sind wir Herrn Notar Jean Gut, welcher die „ Okenia " 8 Jahre und die „ Pfannenstielu ebensolang geleitet hat und nun bei seinem Rücktritt sein Herz mit dieser Publikation erleichtert, dafür dankbar. Wir erfahren durch ihn, daß aus lokalen Gründen eine Anzahl von Alpenfreunden der Gegend von Männedorf und Stäfa es vorzog, statt sich einer „ linksufrigen " Sektion des S.A.C. oder, der städtischen Uto anzugliedern, beziehungsweise zu unterwerfen, einen besondern lokalen Alpenklub zu bilden und als ihr Rütli die „ Okenshöhe " auf dem „ Pfannenstiel " zu wählen, wo „ ein Naturdenkmal " die Stätte weiht, wo der aus Schwaben stammende Naturphilosoph Loreng Oken während seiner ZürcherprofesBur ( 1832—1851 ) sein Lieblingsplätzchen, seine Studierstube hatte. Nach ihm benannte sich der Alpenklub der „ Seebuben ", bis er 1909 als Sektion des S.A.C. diesen Namen gegen den des Höhenzugs zwischen dem Sihltal und dem See vertauschte, an dessen Hang seine Mitglieder ihren Wohnsitz und Versammlungsort hatten. Von den verschiedenen etymologischen Deutungen des Namens: 1 ) nach der einst auf dem höchsten Punkte, Quote 853 m, sich erhebenden Hochwacht ( Harzpfanne an einem galgenartigen Gestell, dem Harzstud ), von welcher aus in Kriegsgefahr der Alarm mit Feuer oder Rauch gegeben wurde; 2 ) nach dem ebenfalls alten Brauch des optischen Signals durch Fahnenschwenken ( Ahd. fano, lat. pannus, it. fanale3 ) aus einem in der Schweiz und darüber hinaus vielfach vorkommenden Flurnamen, dessen Merkmal ein dünner Ackerstreifen ist, welcher im rechten Winkel auf eine Breite stößt und so an eine Pfanne mit Stiel erinnert, gibt Herr Gut mit Recht der dritten den Vorzug, indem er nachweist, daß der jetzt so benannte Höhenzug mit diesem Gerät nicht die entfernteste Ähnlichkeit hat, daß der Name ursprünglich an einer Wiese am südlichen Hange der bewaldeten Höhe haftet und erst später auf diese übertragen worden ist, daß die ältesten urkundlichen Erwähnungen ( 1306 ) in eine Zeit fallen, wo Hochwachten mit Feuersignalen zum mindesten nicht nachweisbar sind, daß endlich „ Pfannenstiel " für eine solche unlogisch und singular wäre; das einzige Dialektwort dafür ist „ Chuzen ". Immerhin verdanken wir dieser Diskussion eine eingehende Darstellung des Wehr- und Alarm-wesens im Zürcher Oberlande, nach amtlichen Quellen und der Gygerkarte von 1643, die in starker Verkleinerung beigegeben ist. Auch über die geologische Geschichte des Pfannenstiels erfahren wir Nützliches. Das 32 Seiten starke Büchlein ist ge- schmückt mit 8 Vollbildern, welche Lorenz Oken ( mit biographischer Notiz ), den Okenstein, die Okenhöhe, die Scesaplana ( leider durch ein aufdringlich hineinge-drucktes SEEWIS i./Pr. entstellt ), die Scesaplana-Hütte, eine Partie zwischen Caveljoch und Schweizertor, ein Genrebild bei der Scesaplana-Hütte und die „ Hausräuke " vom 9. Juli 1916 darstellen. Das Ganze ist also ein vielversprechender Anfang literarischer Tätigkeit einer noch jungen, aber rührigen Sektion.BedaMion.

Feedback