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Zeitschrift und Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins

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Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, redigiert von Heinrich Hess. Band XXV. Wien 1899.

Die Zeitschrift des D. Ö.A.V. ist wie gewohnt als stattlicher, auch elegant gebundener Band von 400 Seiten herausgekommen und steht in ihrem Inhalt uns diesmals ganz besonders nahe. Sie enthält lauter große Monographien und Abhandlungen, während die kleineren Artikel von dem Redaktor, der eben beide Publikationen in seiner Hand vereinigt, in den Mitteilungen untergebracht werden. Aber auch die großen Arbeiten stehen alle in unmittelbarer Beziehung zu der Bergwelt, wie schon das Inhaltsverzeichnis ausweist. Es lautet: Johannes Ranke: Erinnerung an die vorgeschichtlichen Bewohner der Ostalpen; E. Richter:

Gebirgserhebung und Thalbildung; Fritz Erek: Die wichtigsten Berg-observatorien; Dr. Johann Alton: Enneberg in seinen wirtschaftlichen und socialen Verhältnissen; Hans v. Zwiedineck-Südenhorst: Die Ostalpen in den Franzosenkriegen, III. Teil; Prof. Dr. Max Haushofer: Sport; G. Strele: Die Wildbäche und ihre Verbauung; K. Bayr. Oberstlieutenant Obermair: Einiges über Kartenlesen, Höhenmessung und Orientierung im Gelände; Max Ebeling: Der Ararat; Dr. Hans Lorenz: Eine Überschreitung des Weißhorns; L. Purtscheller: Aus den Glarner Alpen; M. v. Prielmayer: Aus der Adulagruppe; Max Förderreuther und August Weixler: Die Vilser und Tannheimer Berge; Dr. Carl Blodig: Aus dem Fervali; Philipp Wilhelm Rosenthal: Die Lienzer Dolomiten; Hans Forcher-Mayr und Dr. Th. Christomannos: Die Rosengartengruppe ( SchluDr. Karl Bindel: Die Sellagruppe, I. Teil. 24 Vollbilder, 68 Bilder im Text und 4 Kärtchen illustrieren den Band, die Beilage ist eine Karte der Fervallgruppe. Maßstab: 1: 50,000 von Professor Becker in Zürich. Stich und Druck von Gieseke & Devrient, Leipzig. Der nach den Aufnahmen des k. k. militärgeographischen Instituts und des eidgenössischen topographischen Bureaus bearbeiteten Karte, sowie den nach Aufnahmen von F. Benesch, V. Sella, X. Imfeld, J. W. Donkin, H. Brun, M. Rauch u.a. und Zeichnungen von E. T. Compton, M. von Prielmayer angefertigten Lichtdrucken von F. Bruckmann und Autotypien von Angerer und Göschl kann ich nur uneingeschränktes Lob spenden. Was die besten Kräfte in jedem Fache, in uneingeschränkter Entwicklung zu leisten vermögen, ist hier geschehen, und der leitende Redaktor hat vor anderen, z.B. dem unterzeichneten, den Vorteil voraus, daß ihm auch für die Auswahl der Bilder ungewöhnliche Mittel zur Verfügung stehen, die freilich auch eine bedeutende Kenntnis des Materials und einen feinen Sinn der Auslese verlangen. Nach dieser Würdigung des Ganzen noch einige Worte über die uns besonders nahe angehenden Artikel. Der Artikel über den Ararat fordert zur Vergleichung mit dem in diesem Jahrbuch, p. 157 ff., erscheinenden heraus. Ich will sie dem Leser überlassen, und bemerke nur, daß beide nebeneinander wohl bestehen können. Ebenso wird man durch Zusammenstellung des Aufsatzes über das Weißhorn von Dr. Lorenz mit dem von H. Biehly und der Abbildungen zu beiden eine Gesamt-schilderung der interessantesten Weißhornrouten und ihrer Benutzung ge-winpen. Mit Wehmut erwähne ich die wundervolle Schilderung Purtschellers aus den Glarneralpen. Ich konnte sie ihm selber auf seinem Krankenlager vorzeigen, bevor er sein Exemplar erhalten hatte, und ich werde mich immer der Minuten erinnern, in denen Mr. Coolidge und ich uns persönlich mit dem nun Verewigten über unsere gemeinsamen Erinnerungen an die Brigelserhörner aussprachen. Soviel ich weiß, ist diese Arbeit die letzte aus Purtschellers Feder geflossene, sie gehört zu seinen besten, und wird mit dazu beitragen, sein Andenken als das eines guten alpinen Schriftstellers zu erhalten. Schade auch in dieser Beziehung, denn solche Kräfte sind recht selten geworden, trotz der quantitativen Vermehrung alpiner Schriftstellerei. v. Prielmayers „ Aus den Adulaalpen " ist eine wertvolle Ergänzung der Litteratur über dieses keines- wegs schon erschöpfte Gebiet, und Dr. Karl Blodigs Aufsatz ist eine gute Beigabe zu der Karte des Fervallgebietes.

Aus dem überreichen Inhalt der Mitteilungen, welche speciell für die Ostalpen das beste Repertorium sind, das man sich denken kann, muß ich mich raumeshalber beschränken, einige mich besonders interessierende Artikel mit ihren Titeln zu bezeichnen, wobei ich durchaus nicht andeuten will, daß andere weniger nützlich oder gut geschrieben seien, nur daß sie meinem Arbeitsfeld mehr abliegen und ich nicht gern von Dingen rede, auch nicht andeutungsweise, die ich nicht verstehe. Ich verweise also den Leser auf die eigene Lektüre und citiere nur: Wetterpropheten in den Alpen, von Arthur Achleitner; Alpine Denkmäler, von Dr. J. Schäfler; Die Schutzhütten im Jahre 1898, von Dr. Joseph Rosenthal; Einiges zur Ernährung bei Bergfahrten, von Dr. Karl Oppenheimer; Berichte über die wissenschaftlichen Unternehmungen des D. u. Ö.A.V.; Dr. Gustav Mönnichs, von Dr. Julius Caini; Zur Frage der Verproviantierung unserer Schutzhütten im Jahre 1899, von Prof. Dr. Emil Pott; Die Führerkurse des D. u. Ö.A.V. 1899; Zur Pflege des Volksliedes in den Alpenvereinen, von Dr. Wilhelm Hein; Drei Tage in der Silvrettagruppe, von Dr. Bröckelmann; Über die Herstellung der Landkarten von Orestes Ritter von Bischoff; Die Ausbildung zum Sport, von Prof. Dr. E. Pott; Botanische Versuchsgärten im Alpengebiete, von C. Schmolz. Dazu kommen natürlich die von mir schon früher citierten, weil benutzten Referate über neue Besteigungen in den Ostalpen 1898 und 1899, alpine Unglücksfälle u.a. In Summa kann ich auch zu dieser Publikation meinen verehrten Kollegen, Herrn H. Heß, nur beglückwünschen.

Der D. u. Ö.A.V. zählte auf 15. März 1900 in 258 Sektionen 46,439 Mitglieder, hatte 1899 einen Kassaverkehr in Einnahmen und Ausgaben von Mk. 324,247. 35 und besaß auf 31. Dezember 1899 ein Vermögen von Mk. 154,519. 65.

Redaktion.

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