XXXIV. Geschäftsbericht des Zentralkomitees | Club Alpin Suisse CAS
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XXXIV. Geschäftsbericht des Zentralkomitees

Remarque : Cet article est disponible dans une langue uniquement. Auparavant, les bulletins annuels n'étaient pas traduits.

des

des Zentralkomitees an die Abgeordnetenversammlung des Schweizer Alpenclub am 25. Oktober 1902.

Geehrte Herren und Clubgenossen!

über die Tätigkeit der Zentralleitung unserer Gesellschaft seit der Generalversammlung in Vevey am B. September 1901 beehren wir uns, Ihnen übungsgemäß Bericht zu erstatten.

Mitgliederbestand.

Nach den letzten Berichten beträgt die Zahl unserer Mitglieder 6732 auf 1. Oktober 1902. Dies bedeutet seit dem Herbst 1901 eine Zunahme von 507 Mitgliedern. Der Alpenclub zählt 10 Ehrenmitglieder, nämlich die Herren; Adolf Wäber-Lindt, Bern; Prof. Dr. Abert Heim, Zürich; Clinton Dent, London; Prof. Dr. J. Hann, Wien; Vittorio Sella, Biella; Joseph Vallot, Paris; Eduard Whymper, London; Oberforstinspektor Dr. J. Coaz, Bern; Prof. Dr. F. A. Forel, Morges; Xaver Imfeid, Zürich.

Herr Dr. J. Coaz, der eidgenössische Oberforstinspektor, hat am 31. Mai 1902 seinen 80. Geburtstag gefeiert. Das Zentralkomitee übersandte ihm dazu eine Glückwunschurkunde.

Ein anderes unserer Ehrenmitglieder, Herr Dr. Ed. von Fellenberg ist am 11. April 1902 in Bern gestorben. In früheren Jahren war Herr von Fellenberg im S.A.C. eine wohlbekannte Persönlichkeit. Seine kühnen Bergfahrten, zum Teil Erstbesteigungen, sowie viele seiner geologischen Forschungsreisen sind in den Jahrbüchern unserer Gesellschaft von ihm geschildert worden. Sein Name wird unvergessen bleiben.

Im Zentralkomitee hat leider der Tod eine Lücke gerissen, indem Herr Oberstlieutenant Paul Reinhart-Sulzer im März 1902 gestorben ist. Der S.A.C. verlor an ihm ein langjähriges und um unsere Bestrebungen hochverdientes Mitglied.

Schon im Herbst vorigen Jahres hatte sich Herr Notar J. U. Denzler infolge Arbeitsüberlastung genötigt gesehen, aus dem Zentralkomitee auszuscheiden. Es war dann gelungen, in der Person des Herrn Ingenieur G. End einen Ersatz zu finden. Es zeigte sich bei dieser Gelegenheit, daß es selbst in einer ziemlich großen Sektion nicht leicht ist, die geeigneten Leute zu finden, welche bereit sind, zu ihren Berufsgeschäften noch die erhebliche und nicht immer dankbare Arbeit zu übernehmen, die den Mitgliedern des Zentralkomitees obliegt.

Um so mehr freute es uns, daß sich Herr Notar Denzler bewegen ließ, in die durch den Tod des Herrn Reinhart entstandene Lücke zu treten und im Zentralkomitee wieder mitzuarbeiten.

Das Vizepräsidium übernahm Herr Dekan Herold, und Herr Denzler erklärte sich bereit, an Stelle des Herrn Dr. Vodoz, der wohl als Mitglied verbleibt, aber wegen seiner Übersiedelung nach Zürich das Sekretariat abgeben will, für den Rest der Amtsperiode die Aktuariatsgeschäfte zu besorgen.

Vermögensstand.

Seit Januar 1901 bis Anfang 1902 ist das Vermögen der Zentralkasse neuerdings um zirka Fr. 5000 gestiegen und wird im laufenden Jahre voraussichtlich eine weitere Vermehrung aufweisen, die sich aber zurzeit noch nicht genau bestimmen läßt. Die Vermehrung rührt zum großen Teil von dem Gewinne her, den das Jahrbuch abwarf. Der Huberfonds beträgt jetzt zirka Fr. 26,000. Es sind aus demselben in 3 Fällen Unterstützungen an die Hinterbliebenen verunglückter Bergführer und an einen Invaliden im Betrage von Fr. 400 ausbezahlt worden.

Die Legate des Herrn J. K. Horber im Gesamtbetrage von Fr. 10,000 kamen im Dezember 1901 zur Auszahlung. Die für Unterstützungen bestimmte Summe von Fr. 5000 wurde der Huberstiftung überwiesen. Den Betrag von Fr. 5000 zu gunsten unserer Clubhütten wiesen wir als unantastbaren Grundstock dem Vermögen des S.A.C. zu, das ja in erster Linie dem Hüttenwesen dient. Es erschien uns nicht nötig, dafür einen besondern Fonds anzulegen, der die Verwaltung erschweren würde.

Bei Anlaß eines besonderen Falles wurde allgemein entschieden, daß ein Mitglied, das aus einer Sektion ausgetreten war, bei seinem Wiedereintritte der Zentralkasse kein Eintrittsgeld mehr zu entrichten habe.

Führerversicherung.

Das Zentralkomitee ist der Ansicht, daß bei Unglücksfällen, die den Führern zustoßen, in der Regel nicht die öffentliche Mildtätigkeit in Anspruch genommen werden sollte, sondern daß die Unfallversicherung womöglich auf alle Führer erstreckt werden muß. Dadurch würde der S.A.C. mit der Zeit auch an solchen Orten Einfluß auf das Führerwesen gewinnen können, wo er zurzeit keinerlei Befugnisse den Führerschaften gegenüber hat.

Verhandlungen über Versicherungszwang für patentierte Führer sind zurzeit mit der h. Regierung des Kantons Wallis im Gang. Der Kanton Bern hat in seinem neuen Führerreglement die Versicherung obligatorisch gemacht, ebenso Uri, gemäß einem Antrag des Zentralkomitees. Die Sektion Tödi hat diese Bestimmung schon lange. Auch die Sektionen Piz Terri und Diablerets haben den von ihnen zur Diplomierung empfohlenen Führern auf unsern Wunsch die Versicherung zur Pflicht gemacht.

Bei Anlaß eines Unglücksfalles, von dem zwei nicht versicherte Führer betroffen wurden, haben wir in der „ Alpina " einen Aufruf erlassen, in dem die Clubisten aufgefordert werden, sich womöglich nur gegen Unfall versicherter Führer zu bedienen.

Im Jahr 1902 waren 462 Führer versichert, also annähernd 58 °/o der ungefähr 800 schweizerischen Bergführer.

Die gesamte Versicherungssumme betrug Fr. 1,588,000, die Prämien dafür Fr. 13,368, woran die Zentralkasse Fr. 7940 ( 1901: Fr. 7180 ) bezahlte. Die „ Zürich ", Unfallversicherungsgesellschaft, hat bis Mitte Oktober Fr. 9248 für Schadenfälle bezahlt und weitere Fr. 1750 für pendente Fälle reserviert.

Es ist in Aussicht genommen, am Vertrag mit der Versicherungsgesellschaft in einigen Punkten Abänderungen vorzuschlagen.

Führerkurse und Führerwesen.

Unterrichtskurse für Bergführer fanden im Herbst 1901 statt in Altdorf mit 14 Teilnehmern, von denen 12 patentiert wurden und in llanz mit 18 Teilnehmern, die alle ein Diplom 2. Klasse erhielten. Der Kurs in Zermatt im Sommer 1902 zählte 35 Aspiranten, wovon 33 ein Patent oder Diplom erreichten. Das Zentralkomitee war bei diesen Kursen je durch 1 Mitglied vertreten. Der Kanton Uri und die Sektion Piz Terri erliessen neue Führerreglemente, die dem Zentralkomitee zur Begutachtung, beziehungsweise Genehmigung vorlagen.

Mehrfache Klagen sind uns eingelaufen, daß die Führer im Wallis und auch an andern Orten die in den gedruckten Tarifen von 1897/99 festgesetzten Taxen nicht innehalten. Dabei machten sich sehr verschiedene Ansichten über die Berechtigung einzelner Taxansätze geltend. Leider hat das Zentralkomitee kein Mittel, die Führer, die von Kantonsregierungen patentiert sind, zum Innehalten der Taxen zu zwingen. Für direkte Beschwerden bei den Regierungen fehlte uns aber in den allgemein gehaltenen Klagen das nötige spezielle Aktenmaterial. Die Clubisten werden gut tun, bei größeren Touren die Taxe an Hand des Tarifes jeweilen im voraus zu vereinbaren und die Konkurrenz der Führer anzurufen.

Die beabsichtigte Revision und der Neudruck der Tarife konnte im Berichtsjahre nicht durchgeführt werden, da das nötige Material noch nicht beisammen ist. Nur für das Gebiet des Bündner Oberlandes und Rheinwalds hat die Sektion Piz Terri im Verein mit dem Zentralkomitee eines neuen Tarif aufgestellt und den Führerbüchern beidrucken lassen. Eine Neuauflage des Führei'verzeiehnisses ist in Arbeit.

Maßregeln gegen Unglücksfälle.

Eine nach dem Beschlüsse der letzten Abgeordnetenversammlung verfaßte Warnung vor den Gefahren des Bergsteigens wurde im Februar 1902 an 14 Verleger oder Herausgeber von alpinen Reisehandbüchern versandt und hat bereits in verschiedenen Neuauflagen solcher Bücher Aufnahme gefunden. Nur von einer Seite wurde sie abgelehnt.

Das Zentralkomitee ist damit beschäftigt, eine Organisation des alpinen Rettungswesens in der Schweiz zu studieren und gedenkt, im nächsten Jahr eine Vorlage darüber den Sektionen zu unterbreiten.

Publikationen.

Das Jahrbuch, das dauerndste der sichtbaren Werke des S.A.C., das die alpinen Bestrebungen und Leistungen den kommenden Geschlechtern überliefern wird, hat uns in letzter Zeit besonders eingehend beschäftigt. Wir waren dabei vom Bestreben geleitet, diese schöne und geschätzte Publikation bei den Mitgliedern des S.A.C. beliebter zu machen, als sie vereinzelten Äußerungen zufolge da und dort zu sein scheint.

In Übereinstimmung mit einem Antrag der Herren Rechnungsrevisoren wurde der auf Ende dieses Jahres ablaufende Vertrag mit der Verlags -handlung A. Francke in Bern nicht erneuert. Durch das Entgegenkommen des Herrn Francke wurde es möglich, einen neuen Vertrag auf 4 Jahre abzuschließen, der für den Club in verschiedenen Punkten wesentlich günstiger ist als der bisherige. Es wird dadurch möglich werden, den Preis des Buches für die Mitglieder erheblich zu ermäßigen, nämlich von 7 auf 5 Fr. für das broschierte und von 9 auf 6 Fr. für das gebundene Exemplar, ohne daß voraussichtlich ein Defizit auf der Jahrbuchrechnung entstehen wird. Im neuen Vertrag wurde auch festgesetzt, daß für die Illustrationen womöglich die einheimischen Kunstfirmen berücksichtigt werden sollen, sofern Leistungsfähigkeit und Preise sich gegenüber den ausländischen Firmen ungefähr gleich stellen. Das Zentralkomitee wird im Einverständnis mit der Redaktion und dem Verlag darüber wachen, daß die künstlerische Ausstattung des Buches noch verbessert, auf keinen Fall aber verschlechtert werde. Zu unserer Freude ließ sich auch Herr Dr. Dübi gewinnen, seinen Vertrag über die Redaktion des Jahrbuches auf weitere 4 Jahre zu verlängern.

Die „ Alpina " in ihrem neuen Gewände hat uns mancherlei Anfechtungen eingetragen, die sieh zumeist auf Äußerlichkeiten, zum Teil sehr untergeordneter Natur, bezogen. Die letzte Abgeordnetenversammlung hatte den Antrag der vorjährigen Herren Rechnungsrevisoren auf Kündung des Verlagsvertrages mit dem Artist. Institut Orell Füßli in Zürich ein- stimmig angenommen, in der Absicht, durch einen neuen Vertrag günstigere Bedingungen zu erhalten. Dies haben wir nach langen und mühsamen Verhandlungen erreicht, indem die Annoncenpacht gesondert vom Druck vergeben wurde. Die Kosten, die die Zentralkasse für das Blatt zu tragen hat, werden sich im laufenden Jahr, trotzdem daß jetzt 20 Nummern jährlich erscheinen, um etwa 600 Fr. gegenüber dem Vorjahr ermäßigen, dann steht eine von Jahr zu Jahr beträchtlicher werdende Ermäßigung in Aussicht, vorausgesetzt, daß der Ertrag der Inserate nicht abnehmen wird, was kaum zu erwarten ist. Wir sind der Überzeugung, daß wir die Interessen des Clubs in dieser Angelegenheit gewahrt haben.

Die patentierten Führer erhalten die „ Alpina " durch Vermittelung der Sektionskassiere zum ermäßigten Preis von 2 Fr. jährlich. Bis jetzt wurde aber wenig Gebrauch von dieser Vergünstigung gemacht.

Der „ Clubführer für die Glarneralpen " hätte der heutigen Versammlung vorgelegt werden sollen. Der Druck ist aber noch nicht ganz beendet, da die Illustrationen nicht rechtzeitig fertig wurden. Das Büchlein wird voraussichtlich noch vor Ende des Jahres zur Verteilung kommen.

Das Projekt der Herausgabe eines umfangreichen illustrierten Werkes „ Der Clubist als Wehrmann " mußten wir, als den Bedürfnissen des S.A.C. nicht entsprechend, ablehnen.

Für eine neue Exkursionskarte, der auch die neuesten Fortschritte der Kartographie zu gute kommen sollen, sind Unterhandlungen angeknüpft. Das Zentralkomitee wird dem Club rechtzeitig Mitteilung vom Ergebnis machen und Vorschläge unterbreiten.

Den Vertrieb der noch vorhandenen Reste früherer Veröffentlichungen und Karten des S.A.C. hat die Buchhandlung A. Francke in Bern als Zentralverkaufsstelle übernommen. Ein Verzeichnis dieser Artikel erscheint jeweilen in der „ Alpina ".

Zentralbibliothek.

An Stelle des leider im vorigen Jahr aus der Bibliothekkommission ausgeschiedenen Herrn Lavater-Wegmann wurde Herr Dr. F. Stebler in Zürich gewählt.

Die Bibliothek hat, wie die Zuwachsverzeichnisse im Jahrbuch und in der „ Alpina " aufweisen, ihre Bestände wesentlich vermehrt. Sie wird in steigendem Maße von den Mitgliedern benützt.

Clubhütten.

Eine Reihe unserer Clubhütten sind immer noch nicht in dem Zustande, der wünschenswert und mit unsern Mitteln erreichbar wäre. Das Zentralkomitee hat in mehreren Fällen die betreffenden Sektionen eingeladen, bei Gelegenheit von Reparaturen weitergehende Verbesserungen anzubringen. Wir gestatten uns nochmals, darauf hinzuweisen, daß der Instand- Chronik.44. " ) Setzung und dem Umbau der altern Hütten der Vorzug gegeben werden muß vor der Erstellung von Neubauten an Orten, wo das Bedürfnis dafür mindestens zweifelhaft ist.

Im Berichtsjahre hatten wir uns mit den folgenden Hütten näher zu beschäftigen:

Die Älahütte wurde nunmehr durch Holztäferung und Holzboden, sowie durch Aufstellung eines neuen Kochofens in wohnlichen Zustand versetzt, der für einstweilen genügen dürfte.

Für die Zapporthütte am Rheinwaldhorn ist eine ähnliche Haupt-reparatur in Aussicht genommen und der Sektion Rhätia der entsprechende Kredit bewilligt worden.

Die Keschhütte erforderte eine Ausbesserung des Daches.

Eine von der Sektion Unterengadin am Piz Linard neu erbaute Hütte, für die schon im Jahre 1899 ein Beitrag aus der Zentralkasse bewilligt war, ist diesen Sommer vollendet worden.

Verbesserungen wurden angebracht in den Touristenschlafräumen ( Trillen ) der Alphütten auf Schräa-Wiesli und Gaffla.

Bei der Thierwieshütte am Säntis ist durch den Hüttenwart ein größeres Gasthaus als Privatunternehmung erbaut worden. Die Hütte wird dadurch wohl überflüssig werden.

An der Glärnischhütte mußten die Fundamentmauern der Terrasse neu aufgeführt werden, was erhebliche Kosten verursachte. Eine Vergrößerung dieser stark besuchten Hütte wird in Aussicht zu nehmen sein.

Die Muttseehütte am Kistenpaß wurde durch einen Anbau vergrößert und bietet nunmehr für etwa 40 Personen Raum.

Ebenso wurde die Claridenhütte mit einem Anbau zur Unterbringung-des Holzes versehen. Eine Erweiterung des Wohnraumes ist geplant.

Die Windegghütte am Triftgletscher wartet immer noch auf eine Sektion, die sie käuflich übernehmen möchte.

An der Trifthütte sind größere Reparaturen vorgesehen.

Dagegen ist die Doldenhornhütte nunmehr durch die Sektion Emmental vom Fuhrerverein Kandersteg erworben worden, mit nochmaliger Subvention durch die Zentralkasse.

Eine Balmhornhütte auf dem Wildelsigengrat wurde von der jüngsten Sektion des S.A.C., Alteis, erbaut.

Herr Hildebrand in Dresden hat am Wildstrubel auf eigene Kosten eine schöne Hütte erbaut. Die Einweihung fand im August 1902 statt. Der Eigentümer, der auch den Unterhalt der Hütte übernehmen will, stellt sie in hochherziger Weise den Clubisten zur Verfügung. Ein Situationskärtchen dieser Hütte wird das Zentralkomitee herausgeben.

Die Sektion Bern hat, ohne Beitrag aus der Zentralkasse, im Kiental die Gamchibalmhütte errichtet.

Eine Vergrößerung oder, wenn nötig, ein Umbau der Berglihütte am Mönchjoch wird zurzeit studiert.

44»jChronik.

Die neue Weißhornhütte der Sektion Basel wurde im letzten Winter durch Schnee- oder Winddruck beschädigt und mußte mit erheblichen Kosten wieder hergestellt werden.

Ein Schmerzenskind des S.A.C. war von jeher und bleibt die Matterhornhütte. Die Sektion Monte Rosa, der von der letzten Abgeordnetenversammlung die Mittel zum Umbau dieser Hütte bewilligt wurden, war in ihren Bestrebungen nicht glücklicher als im vorhergehenden Jahre das Zentralkomitee. Die Vergrößerung und Bewirtschaftung der Hütte scheitert am Widerstand der Gemeinde Zermatt, die aber ihrerseits auch noch nicht dazu gekommen ist, den geplanten Neubau zu erstellen. Man wird sich also darauf beschränken müssen, die bestehende Hütte so gut als möglich in Stand zu halten. Wir bitten die Sektion Monte Rosa, diese Last auch künftighin dem Zentralkomitee abzunehmen.

Auch die Betempshütte am Monte Rosa, sowie die Concordiahütte, würden wir gerne einer Sektion in Obhut geben. Das Zentralkomitee ist kaum in der Lage, diese Hütten regelmäßig derart zu überwachen, wie es wünschenswert wäre.

Zu den vom Zentralkomitee veröffentlichten Situationskärtchen der neueren Clubhütten wird in Kürze ein Nachtrag erscheinen, wobei vereinzelte, bei der ersten Serie unterlaufene Irrtümer berichtigt werden sollen.

Weganlagen und Wegmarkierungen.

Unsere auf die Stellung des S.A.C. zu solchen Arbeiten sich beziehenden Bemerkungen im vorjährigen Geschäftsbericht sind von einem französisch sprechenden Berichterstatter gänzlich mißverstanden und verdreht worden. Leider ist dieser Irrtum mit andern auch in das Protokoll der Generalversammlungdas uns vor seiner Drucklegung nicht zu Gesicht kam ) übergegangen. Daher entspringende gehässige Äußerungen in der ausländischen Presse haben wir in einem Falle, wo es sich um ein Fachblatt handelte, richtig gestellt, unter Hinweis auf den in der „ Alpina " 2 ) gedruckten Wortlaut des Berichtes.

Weganlagen, beziehungsweise Verbesserungen wurden ausgeführt und von der Zentralkasse subventioniert:

An der Dossenwand, dem Zugang vom Rosenlauigletscher zur Dossenhütte; am Weg zur Glecksteinhütte am Obern Grindelwaldgletscher; am Weg von Klosters zur Vereinahütte; am Weg zur Claridenhütte.

Projekte für Verbesserungen der Zugänge zur Trifthütte und Berglihütte ( Viescherwand ) wurden vom Zentralkomitee gutgeheißen.

Der Weg zum Drusenthor ( Rhätikon ) ist im verflossenen Sommer beendet worden.

Ausgedehnte Wegbauten und -niarkierungen hat die Sektion Piz Sol mit Beiträgen aus der Zentralkasse im Churfirstengebiet ausführen lassen.

Für einen Weg zum Piz Beverin oberhalb Thusis stellten wir einen Beitrag in Aussicht.

Auf der Westseite des Weißhorns sind mit Unterstützung der Walliser Regierung durch die Führerschaft von Zinal Seile angebracht worden. Die Ersteigung des herrlichen Berges vom Eifischtal aus wird dadurch erheblich abgekürzt. Die Frage der Subvention dieser kostspieligen Anlage durch das Zentralkomitee ist noch nicht erledigt.

Taxermäßigungen auf den Eisenbahnen.

Nach dem Beschluß der letztjährigen Abgeordnetenversammlung haben wir eine Eingabe an die Generaldirektion der Bundesbahnen gerichtet, um für die Mitglieder des S.A.C. besondere Transportbedingungen zu erlangen. Dieser Eingabe legten wir die uns von der Sektion Genf eingereichten Akten betreffend Taxermäßigungen auf der Bahn Pans-Lyon-Méditerranée bei. Wir erhielten den Bescheid, daß dieses Gesuch mit andern Taxfragen im Frühjahr 1903 in Beratung gezogen werde.

Beziehungen zu andern Vereinen.

Des Zentralkomitee war an der diesjährigen Generalversammlung des D. u. Ö.A.V. in Wiesbaden durch 2 Mitglieder vertreten, die dort eine liebenswürdige Aufnahme fanden.

Der Club Alpin Français ließ sich an unserem Clubfeste in Vevey durch seinen Vizepräsidenten Herrn J. Vallot und Herrn Lefrançois, Mitglied der Direction centrale, vertreten.

Ein Angriff auf schweizerische Verkehrsverhältnisse im allgemeinen, der in der Zeitung eines benachbarten Vereines abgedruckt war, wurde dem Verband der schweizerischen Verkehrsvereine überwiesen. Die Redaktion jener Zeitung hatte sich auf unsere Reklamation hin beim Zentralkomitee entschuldigt.

Mit dem schwäbischen Albverein traten wir in Tauschverkehr für die Publikationen.

Für die von den Skiclubs Glarus und Bern veranstalteten Wettlaufen stiftete das Zentralkomitee je einen bescheidenen Preis, um das Interesse des S.A.C. au diesem Sport zu dokumentieren.

In Holland hat sich eine Niederländische Alpenvereinigung gebildet, mit der wir in Korrespondenz getreten sind.

Eine Anfrage, ob der S.A.C. geneigt wäre, die Organisation eines internationalen alpinen Kongresses für 1903 oder 1904 zu übernehmen, mußten wir ablehnend beantworten, schon aus Rücksicht auf den Ablauf unserer Amtsdauer mit Ende 1903.

Wir schließen unsern Bericht mit dem Wunsche, daß es dem Zentralkomitee vergönnt sein möge, im kommenden Jahre, dem letzten seiner Amtsdauer, verschiedene Pläne der yerwirklichung entgegen zu führen, die uns beschäftigen, wie wir hoffen, zum Wohl und Gedeihen unseres lieben S.A.C.!

Winterthur, den 22. Oktober 1902.

Im Namen des Zentralkomitees des S.A.C.

Der Sekretär:Der Präsident:

Dr. Vodoz.Dr. Boßhard.

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