Österreichische Alpenzeitung
Redaktion.
Österreichische Alpenzeitung. Organ des Österreichischen Alpenclubs. Redigiert von Hans Wödl. XXIV Jahrgang, Nr. 599-624. Wien 1902.
Das Organ des Österreichischen Alpen clubs enthält, wie die Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, eine Menge von kleinern Notizen: Tourenberichte, Außereuropäische Bergfahrten, Alpiner Schneeschuhsport, Unglücksfälle, Personalnachrichten, Alpine Ausrüstung, Schutzhütten und Wegbauten, Verkehrsnachrichten, Vereinsangelegenheiten des Österreichischen Alpenclubs und anderer alpiner Vereine, Literatur. Namentlich die erste Kategorie ist bei der intensiven Tätigkeit dieses Vereins aktiver Bergsteiger belehrend; aber auch die anderen Rubriken sind dank der eingehenden Tätigkeit des Redaktors, Herrn Hans Wödl, Redaktion.
sehr gut und mit dem neuesten bedient. Zur einzelnen Erwähnung eignen sich aber doch hauptsächlich die größeren Aufsätze: Die Zwillinge, von Dr. Karl Blodig; eine Gratwanderung in den Mieminger Bergen, von Paul Waitz; Frühsommerfahrten in der Tarentaise, von Walther Flender ( der in drei alpinen Zeitschriften eine besondere Arbeit im Druck hatte, im Moment, wo der Tod ihn aus einer auch literarisch vielversprechenden Karriere herausrieine Besteigung des Monte Rosa ( Nordend ), von Dr. Otto Ampferer ( eine interessante Oktoberfahrt von zwei Führerlosen ) 5 Drei Besteigungen des Care Alto, von Hanns Barth und Alfred v. Radio-Radiis; Laurins Rosengarten, von Dr. Heinrich Pfannl ( Gedicht, welches der Verfasser von seiner Himalayareise aus Skardu in die Heimat sandte; wohl dem Manne, dem die Poesie so treu zur Seite stehtaus der Bergwelt der Südtiroler deutschen Sprachinseln ( Cima Dodicigruppe und Monte Scanuppio ), von Eduard Lucerna ( in dem munter geschriebenen Bericht wirkt die Beobachtung, daß diese deutschen Sprachinseln entschieden verlorene Posten sind, nicht lange verstimmendFrühlingstage in den Abruzzen ( Monte Portella, Pizzo Cesatone, Gran Sasso ), von Dr. H. Bertram; Wanderungen in den westlichen Seetaler Alpen, von Dr. Hermann Uhde-Bernays; die Engelhörner, von G. Hasler ( siehe meine kritischen Bemerkungen oben, pag. 390 ); die Nordwand des Pisciadu in der Sellagruppe, von Günther Freiherr v. Saar; Fletschhorn, Laquinhorn und Weißmies, von Hans Wödl ( eine solche Bergfahrt fast direkt von der Bahnfahrt Wien-Visp weg in 2112 Tagen durchzusetzen, ist ein hübsches Stück alpiner ArbeitSchneeschuhfahrten in der Umgebung von Murau in Steiermark, von Dr. C. Baumgartner und Günther Freiherr v. Saar; eine Überschreitung der Südlenzspitze und des Nadelhorns, von Oskar Schuster ( man vergleiche damit die Beschreibung der gleichen Tour durch Paulcke und Herzog, oben, pag. 68 if.Lauitor und Gespensterhorn, von G. Hasler ( über den Namen siehe oben, pag. 353, Anm ).
Aber auch die in kleinerem Druck zwischen die größeren Arbeiten eingestreuten kleineren Mitteilungen enthalten gute Sachen. Ich zitiere nur einige, ohne die andern damit als minderwertig bezeichnen zu wollen: Alte Geschichten aus der Fermedagruppe, von A. Pfreimbtner; Skifahrten im Tirol, von Othmar Serig; t Walther Flender, von Dr. W. Bergmann ( seinem Jugendfreund und mehrmaligen Fahrtgenossen ); Eine Durchquerung des Berner Oberlandes auf Skiern, von Henry Hoek ( sehr in-struktivAus der Ortlergruppe, von Eduard Gams; f Heinrich Schwaiger, von Hans Wödl; Terza Grande, von Rosa Zöhnle; Skibindungen des norwegischen Typus, von Henry Hoek; die neuen Touren des Jahres 1901 in den Ostalpen, von Eduard Pichl.
Unter den Illustrationen sind bemerkenswert die zwei Vollbilder von E. T. Compton: die Zwillinge und Ostgrat der Südlenzspitze und Nadelhorn.
Redaktion.