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Erstbesteigung des Annapurna-Ostgipfels durch eine spanische Expedition.

Remarque : Cet article est disponible dans une langue uniquement. Auparavant, les bulletins annuels n'étaient pas traduits.

Jorge Ports, Barcelona

1 Der Ostgipfel des Annapurna ist am 29. April 1974 von den spanischen Alpinisten José Manuel Anglada, Jorge Pons und Emilio Ci%'is erreicht worden.

Expeditionen in den Himalaya unterscheiden sich grundlegend von solchen in andere Regionen wie zum Beispiel die Anden. Um einen Gipfel die- der Gipfel ist für uns nicht so wichtig, und wir beginnen gleich den Abstieg. Wegen des Schnees müssen wir doppelt aufpassen, und vorsichtig gewinnen wir die Scharte des Gratturms. Immer sind Reepschnüre da; wir seilen uns auf den Rand einer kleinen Verschneidung ab, an deren Ende wir weitere vierzig Meter absteigen. Mit gestraff-tem Seil gehen wir unter den Ciseaux durch und müssen zur Blaitière-Ciseaux-Scharte hinauf. Eine ganz besonders gute, von Schnee umsäumte Hangtraverse führt uns unter den Aiguilles de Blaitière durch. Noch ein paar Photos, die letzten! Ich nehme den Sack und steige als erster nach dem verschneiten, im Schatten liegenden Bregeault ab. Dann wende ich mich zur Spencer-Rinne, die in besserem Zustand zu sein scheint. Das ist auch wirklich so, ich brauche weder Pickel noch Steigeisen. Eine Seillänge folgt der andern; dann ein Sprung auf den Bergschrund, und wir sind auf dem Gletscher. Aber wir sinken tief in den Schnee ein, und wütend bewältigen wir den Rognon und schliesslich ein letztes Stück inmitten ziemlich beängstigender Spalten. Endlich haben wir die Moräne erreicht. Wir lassen die Seile fallen und umarmen einander. In einer Stunde werden wir wieder bei unserem Zelt in Plan de l' Aiguille sein, wo wir essen und uns ausruhen, an die wunderbare Bergfahrt denken, die wir eben unternommen haben, und schon von der nächsten träumen können.Übersetzung E. Busenhart ) ( Bilder îy und 18 ) ser ungeheuren, im Norden Indiens, in dem herrlichen Lande Nepal gelegenen Bergkette besteigen zu können, muss man unzählige Formalitäten erfüllen, und zwar lange vor der Abreise der Expedition. Man muss die Erlaubnis des Aussenmi-nisteriums einholen, einen von der Polizei ausge- stellten Geleitbrief, mit dem man in dem vorgesehenen Tourengebiet frei zirkulieren kann, sowie die Genehmigung eines Verbindungsoffiziers; die Höhe der zu bezahlenden Gebühren hängt von der Bedeutung des Berggipfels ab, den man besteigen will. Schliesslich muss man sich wegen der Anheuerung von Sherpa und der Einhaltung gewisser Abmachungen mit der Himalaya-Gesell-schaft in Verbindung setzen.

Trotz dieser administrativen Scherereien begeben sich jedes Jahr zahlreiche Expeditionen nach Kathmandu, der Hauptstadt Nepals. Ganz abgesehen von der Schönheit dieser grandiosen Landschaft, gibt es eben nur da Berggipfel, die 8000 Meter übersteigen.

Für viele Reiselustige ist Kathmandu ein Touristenziel, aber für uns war es nur der Ausgangspunkt zu einem Abenteuer, mit dem wir uns seit mehr als drei Jahren beschäftigt hatten.

Der Anmarsch zum Basislager des Annapurna-Ostgipfels ist für eine Expedition wie die unsrige äusserst kompliziert und mühsam. Mit unseren Alpinisten, Sherpa, Küchenburschen, Kurieren ( im ganzen etwa zwanzig Mann ) und den dreihundert Trägern bildeten wir eine kleine Armee.

Der Fussmarsch beginnt in Pokhara, einer etwa 180 Kilometer von Kathmandu entfernten Ortschaft, und nun rollen die Etappen Tag für Tag ab, durch immer hügeliger werdendes Gelände, auf einem schwierigen, sich zwischen den Quertälern und Pässen hindurch schlängelnden Pfad, der uns zum Kali Gandaki, dem heiligen Fluss der Nepalesen, führt.

Normalerweise bewältigt man diese Strecke in zwei Wochen, aber durch ein Zusammentreffen widriger Umstände brauchten wir einige Tage länger.

In Choya, einem kleinen, ruhigen Dorf am Fusse der Himalaya-Riesen Dhaulaghiri und Annapurna, verlassen wir den Weg, der nach Mustang2 führt, und dringen in eine immer feind- 2 Kleines, eigentlich auf tibetanischem Boden liegendes Königreich, das von den Angehörigen der Westmächte nicht betreten werden darf.

licher werdende Natur ein, entfernen uns immer mehr von den primitiven Eingeborenen, die sich von unserem Arzt behandeln liessen.

Das bis jetzt anständige Wetter verschlechtert sich plötzlich, im Tal beginnt es in Strömen zu regnen, und in der Höhe schneit es sogar. Die schlecht ausgerüsteten Träger mit dem schweren Proviant und Material auf dem Rücken kommen mühsamer vorwärts als wir, und Nebel und Kälte heben ihre Moral auch nicht. Im Shepherds Camp, wo sie blockiert sind, schwinden mit den Tagen auch ihre Lebensmittel 3, und zwar auf so alarmierende Weise, dass sie anfangen zu deser-tieren.

Der von der französischen Expedition « 27. April » getaufte Weg, welcher zum Pass des Thulo Bugin ( 4200 m ) führt und den einzig möglichen Zugang zum Miristi Khola bildet, ist mit Eis und Schnee bedeckt, so dass wir es mit fixen Seilen versuchen müssen, wenn wir alles Material auf Männerrücken transportieren wollen. Diese Arbeit dauert mehrere Tage. Unsere Träger haben sie akzeptiert unter der Bedingung, dass sie jeden Abend ins Shepherds Camp zurückkehren können, weil die Schneeverhältnisse so schlecht sind.

Eine Woche später kommen wir endlich im Basislager der Annapurna an.

Hier, auf 4500 Meter Höhe, betrachten wir ganz versunken die Unermesslichkeit dieses Berges, dessen Gipfel mehr als 3500 Meter über unsere Köpfe hinaufragt. Wir werden umrahmt vom Nilgiri ( genannt « blauer Berg » ) und der Grossen Barriere, die mit ihren 7000 Metern das Firnbecken abschliessen, wo unzählige Gletscher ineinandergreifen, deren Zungen in die Moränen unter unserem Lager auslaufen.

Der obere Teil der Annapurna ( Faucille-Glet-scher, wie ihn die Franzosen nennen ) ist ein herrlicher Gipfel, und seine Eroberung ist für uns ein Traum, mit dem wir noch nicht zu liebäugeln wagten.

3 Ihre Nahrung besteht vor allem aus Reis und Tsampa.

Doch geht unser Ehrgeiz ja noch weiter, da unser Ziel ein bis zum heutigen Tag noch nie bestiegener östlicher Berggipfel ist. Unsere deutschen Freunde Reismüller und Gunter Hausser, welche die gleiche Besteigung von der Gangapurna aus versucht hatten, haben uns die notwendigen Unterlagen geschickt. Ihr Versuch war durch die schlechten meteorologischen Bedingungen vereitelt worden, so dass die Probleme dieser Besteigung bis jetzt ungelöst geblieben sind.

Von verschiedenen Punkten aus, die wir am Berg beobachten, versuchen wir mehrere Tage lang, den bestmöglichen Weg ausfindig zu machen, bis wir uns endlich entschliessen, den grössten Teil der Route einem weitgestreckten Grat entlang festzulegen; allerdings wird es nicht an technischen Schwierigkeiten fehlen, denn wir müssen Rinnen überqueren, in denen andauernd Lawinen niedergehen.

Am gleichen Ort, wo die früheren Exeditionen kampiert haben, richten wir die Lager I und II ein. Wir sind die vierte Mannschaft, die über die Nordwand einsteigen will. Das Lager II, auf 5900 Meter Höhe, ist nur auf dem Gletscher möglich, ziemlich nahe bei der Nordwand der Annapurna, die mit ihren Eisbrüchen wie das Schwert des Damokles über unseren Köpfen hängt.

Wir befinden uns in einem Lawinengebiet. Hier wurde das Lager der Engländer vernichtet, denen einige Tage nachher die zweite Besteigung der Annapurna I gelang; da wurde auch das Lager der Italiener begraben, wobei Miller Rava und Leo Cerrutti den Tod fanden, und an der gleichen Stelle wurde durch den von einer Er-schütterungswelle verursachten Absturz eines Eisturmes ein Teil unseres Materials in die Tiefe gerissen, so dass wir einen weniger gefährlichen Zufluchtsort suchen mussten, falls es überhaupt einen gab... Unsere Sherpa waren sich der Gefahr bewusst und willigten nur ein einziges Mal ein, im Lager zu schlafen, und dann verbrachten sie die Nacht erst noch mit Beten. Ihr Verhalten, das bisher zurückhaltend gewesen war, veränderte sich nach und nach; sie suchten Vorwände, um die Kontrolle über das Gewicht des zu transportierenden Materials oder regelmässige Ruhetage zu erhalten. Jeden Tag merkten wir deutlicher, dass unser bisher herzliches Verhältnis im Begriffe war, in eine ganze Reihe von Widerwärtigkeiten auszuarten, denen wir mit festem Willen und viel Geduld die Stirn bieten mussten.

Trotz allem beginnen wir, fixe Seile und Aluminiumleitern zu installieren, was uns erlauben wird, die Felsen und Eiswände hinaufzuklettern und das Material zu den höher gelegenen Lagern zu befördern.

Es ist uns unbegreiflich, wieso ständig auf allen Seiten Lawinen niedergehen; vielleicht liegt der Grund in den starken Schneefällen der letzten Tage. Seit unserer Ankunft im Basislager hat es tatsächlich kaum zu schneien aufgehört.

Das technische Geschick unserer Sherpa lässt sehr zu wünschen übrig und in der Folge ihre Hilfe noch weit mehr; denn drei von ihnen stürzten ab, als sie die zum Lager führende Hauptrinne überquerten, weil sie die « Jumars » der fixen Seile, die wir der von gewaltigen Eistürmen überragten Strecke entlang angebracht hatten, nicht handhaben konnten.

Eduardo Blanchard und Dr. Mariano Anglada verfolgen vom Basislager und Enrique Benavente vom Lager I aus aufmerksam den Verlauf der Ereignisse, die wegen dieser Missgeschicke unter einem schlechten Stern zu stehen scheinen.

Im Augenblick sind Emilio Civis, José Manuel Anglada, Manuel Martin, Javier Peréz Gil, Antonio Villena und ich in den winzig-kleinen Zelten von Lager III blockiert, an einer Stelle, wo wir auf 6350 Metern Höhe beinahe in der Luft hangen. Wir wissen wohl, dass wir nicht lange hierbleiben können, da unsere Lage gefährlich ist. Vor zwei Tagen hatten wir mit einem Teil des Materials eine Höhe von 6950 Metern erreicht, doch mussten wir wegen des schlechten Wetters, des Nebels und des elektrischen Stroms, der uns schüttelte ( ein mehr als unangenehmes Gefühl !), ohne Zeit zu verlieren, wieder umkehren.

Zweimal im Tag stehen wir in Funkkontakt mit unseren Kameraden im Basislager. Heute, am 25. April, melden wir ihnen unsere Befürchtungen und unsere Unzufriedenheit wegen der Haltung der Sherpa. Sind diese doch tatsächlich erst zweimal hintereinander bis hierher gestiegen und haben nur eine Last von zehn Kilo getragen ( viel weniger als wir ), und das trotz der physischen Kondition von gut an die Höhe gewöhnten Männern.

Wir müssen unsere Lage überdenken, denn wir können nicht länger an dieser Stelle bleiben. Der Gedanke an eine Umkehr gefällt uns gar nicht, denn das würde uns vielleicht jede Chance nehmen, den Gipfel zu erreichen, da die Wetter-voraussagen alles andere als ermutigend sind. Es scheint sogar, dass dieses Jahr der Monsun früher einsetzen wird.

Im Lager I bittet Benavente die Sherpa, etwas guten Willen zu zeigen, und verspricht ihnen sogar eine Belohnung, doch umsonst. Nichts kann die Mentalität dieser Bergbewohner ändern; sie sind eigentlich keine Alpinisten, und das Ansehen, das die Sherpa früher hatten, scheint ihnen gleichgültig zu sein.

Nach dem Ruhetag ( es gibt einen Ruhetag auf drei Arbeitstage ) steigen sie wieder zum Lager III hinauf. Mit dem Proviant und der Ausrüstung, über die wir verfügen, wählen wir eine unerbittliche, fast verzweifelte Lösung: Wir wollen den Aufstieg zum Gipfel mit unseren eigenen Expeditionsgefährten wagen, auf die Gefahr hin, mit einer einzigen Equipe auskommen zu müssen, wenn wir auf die Dienste der Sherpa verzichten. Diese schienen zu Beginn des Abenteuers doch auch den Wunsch zu haben, auf den Gipfel zu kommen. Der Entschluss mag etwas tollkühn erscheinen, aber jetzt oder nie müssen wir Verzicht leisten. Von diesem Tage an werden wir Alpinisten und Sherpa zugleich sein.

Der Proviant, das Gas, zwei Biwakzelte und unsere persönliche Ausrüstung werden ein beträchtliches Gewicht ergeben, das unsere Kameraden bis zum Lager IV und uns selbst bis zum Lager V auf eine harte Probe stellen wird. Das letztere werden wir ohne fremde Hilfe, also mit eigener 75 Kraft installieren und von da aus versuchen, das ersehnte Ziel zu erreichen.

Am 27. April verlassen wir unser sechs, schwer bepackt, Lager III. Wir gehen ins Ungewisse, still und halb traurig, denn wir denken daran, dass Manuel, Javier und Antonio nicht bis zum Schluss dabei sein, sondern ins Lager III zurückkehren werden, weil Material und Proviant nicht für alle ausreichen. Diese Entscheidung ist hart, aber wir haben keine andere Wahl. Da oben ist die Annapurna in Wolken von Pulverschnee gehüllt, die der Wind ständig umhertreibt. Ein phantastischer Anblick!

Nebel und Schneefall verlangsamen unseren Marsch, so dass wir einige Stunden später im Lager auf 7150 Metern Höhe ankommen, als vorgesehen war. Wir erstellen das Lager im Schütze eines Eisturmes. Es ist eine recht undankbare An-gelegenheit,die uns mehr als zwei Stunden kostet, denn unter dem tiefen Schnee befindet sich eine Eisdecke, in die wir eine Plattform hauen müssen.

Nun verlassen uns unsere drei Kameraden, und von diesem Augenblick an entfernen wir uns immer weiter von jeglicher Unterstützung, um den Endspurt unter schwierigsten Bedingungen und ohne die Hilfe von Sauerstoff zu wagen. Die einzige bis ins Lager III gelangte Sauerstoffflasche hätte im Notfall sehr wenig genützt, da die Sherpa die Maske im Basislager vergessen hatten.

Am 28. April beginnen wir in ganz langsamem Tempo den Marsch. Wir sinken bis zu den Knien in dem weichen Schnee ein und finden darunter eine Eisschicht, so dass wir mit dem Fuss kräftig auftreten müssen, um im Gleichgewicht zu bleiben. Mitten am Vormittag, in dichtem Nebel, fährt uns wieder ein elektrischer Strom durch den Körper und zwingt uns einmal mehr anzuhalten. Wir befinden uns auf einem Felsvorsprung, und die Stunden vergehen, ohne dass wir die für unser nächstes Lager vorgesehene Höhe erreichen können. Um 2 Uhr entschliessen wir uns endlich haltzumachen, da die Sicht gleich Null ist. Mit der Last auf dem Rücken ist es uns unmöglich geworden vorwärtszukommen.

to Aiguille du Plan, Dent du Crocodile und Dent du Caïman 17/18 Besteigung des Annapurna-Ostgipfels ( 8026 m ) Photo CL'.ude Rémy, Renens Wir sind auf 7490 Metern Höhe. Im Innern des kleinen Zeltes, das wir bis hier herauf getragen haben, herrscht eine Temperatur von -23 Grad. Es ist uns klar, dass nun ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn wir wissen aus Erfahrung, dass unsere Körper bald an Sauerstoffmangel leiden und Schaden nehmen werden. Wir haben absolut keinen Appetit, und unsere Konversation schläft ein. Einzig das tadellose Gelingen der ersten Phase lässt uns auf einen Enderfolg hoffen.

Nur noch 535 Meter vom Ziel! Das ist gewiss keine grosse Entfernung mehr. Aber kaum haben wir am 29. April unser Zelt verlassen, erkennen wir, welch fürchterliche Anstrengung es uns kosten wird, aufden Gipfel der Annapurna-Ost zu gelangen. In der Stille, in der jeder seinen eigenen Gedanken nachhängt, ermessen wir das Opfer, das uns jeder Meter, ja sogar jeder Schritt abfordert. Der Gipfel scheint so nah, und doch brauchen, wir noch viele Stunden, um ihn zu erreichen, denn wir rücken nicht mehr als vierzig Meter in der Stunde vor.

Wieder hüllt uns der Nebel ein. Blindlings, in endlosem Zickzack und tiefster Stille gehen wir weiter. Der Schnee peitscht in unsere Gesichter, und es ist zum Verzweifeln, mit welcher Langsamkeit wir uns dem Gipfel nähern, dessen Eiszacken hinter den Felsklüften auftauchen, die wir vor dem Ziel noch übersteigen müssen.

Unter anderen Umständen hätte uns die Vernunft zur Umkehr geraten, aber wir wussten genau, dass wir uns dann um den Endsieg bringen würden. Wir spielten unseren letzten Trumpf aus und konnten nicht so viele Jahre der Vorarbeit vergeuden, indem wir auf eine schon so lang ersehnte Freude verzichteten.

Dank dem Wind, der den Schnee ständig um-herfegt, verflüchtigt sich der Nebel. Die Temperatur ( -38 Grad ) lässt unsere Gesichter zu Eis erstarren. Zum Glück sind wir gut geschützt durch unsere Ausrüstung aus Naturseide, Wolle, Federn und synthetischem Gummi ( für die Gamaschen ).

Hinter uns verwischen sich unsere Spuren in ein paar Sekunden. Der Sauerstoffmangel, das Ge- Photos der spanischen Annapurna-Expedition wicht, der Wind und die Müdigkeit stellen unseren Willen auf eine harte Probe, den Willen, der uns zwingt, bis zur Erreichung des Annapurna-Ostgipfels auszuharren. Da stellt sich keiner mehr die Frage, ob es vernünftig sei weiterzugehen.

Im Anblick der von den letzten Sonnenstrahlen beleuchteten Grande Barriere und der Spitzen der Gangapurna und des Gletschers unternehmen wir um 19 Uhr den Aufstieg durch die zwischen zwei Felsen liegende, zum Gipfel führende Schneerinne. Es scheint uns, das Ziel sei nur noch einige Schritte entfernt, und doch brauchen wir noch zwei Stunden, um es zu erreichen.

Endlich, fünfzehn Stunden nach Verlassen des Lagers V, setzen wir den Fuss auf den schmalen Grat, der den Gipfel der Annapurna-Ost bildet. Zum erstenmal haben Spanier einen so hohen Berg bestiegen.

Es ist 21 Uhr, und allein der Mond ist Zeuge unserer Freudentränen über das Glück, einige Minuten lang den grössten Reichtum, den der Mensch auf dieser Erde besitzt, betrachten zu dürfen.

Zu unseren Füssen liegt alles in tiefer Ruhe: die Berge und Täler des Tibet und des Mustang, die sich im Halbdunkel abzeichnen. Einige tausend Meter weiter unten schlafen unsere Kameraden in ihren kleinen Zelten und wissen nicht, dass die spanische Himalaya-Expedition im diesem Augenblick ihr Ziel erreicht hat.

Übersetzung E. Busenharl

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