Drei Hochgebirgspanoramen von 1655
Gustav Solar, Zürich
Vorwort der Redaktion Der Herausgeber der Ansichten und Panoramen der Schweiz von Hans Conrad Escher von der Linth ( Die Ansichten, Atlantis Verlag £ürich igj4; Die Panoramen, Orell Füssli Verlag Zjxrich igj6 ) hat uns den nachfolgenden Beitrag für « Die Alpen » zur Verfügung gestellt. Dieser gibt das Wesentliche eines Vortrags wieder, den der Verfasser am 25. Juni igj6 vor der Versammlung der Gesellschaft der Freunde der Zjntralbibliothek Zürich gehalten hat, und dürfte bei unsern Bergfreunden auf reges Interesse stossen. Wir gelangen damit als erste in den Genuss einer Veröffentlichung, deren Inhalt in Fachkreisen anlässlich des Referats starke Beachtung gefunden hat.
Was ich hier zu berichten habe ,'geht auf eine merkwürdige, wenngleich erklärliche Erfahrung zurück: Vieles, was mir während der Bearbeitung der Panoramen Hans Conrad Eschers von der Linth an kunstgeschichtlich Bemerkenswertem unter die Hände kam, enthüllte mir überraschend einen deutlichen Panoramacharakter; wo ich ging und stand, stiess ich auf Panoramatisches.
So war es kein Zufall, dass mir vor einiger Zeit in der Graphischen Sammlung der Zürcher Zentralbibliothek eine anonyme Pinselzeichnung ungewöhnlich breiten Formats auffiel, deren kultivierter, fast impressionistisch hingehauchter Pinselstrich in einem mit Weiss gehöhten Graublau eine Meisterhand zu verraten schien. Die fast 1 Meter lange und 40 Zentimeter hohe Landschaftsdarstellung ( Abb. 20 ) zeigt ein Berggewäs-ser, das zwischen grossen Felsbrocken drei im Vordergrund steil aufragende Hügel umfliesst. Auf einem Stein im Flussbett weiter links sitzen zwei zeichnende Männer mit altertümlich breitrandigen und hohen Hüten. Von der Hand eines Sammlers des frühen 19.Jahrhunderts war 22 Conrad Meyer: Das Nordufer des Klöntaler Sees.
220:367 mm, monochrome Pinselzeichnung in Graublau Kunsthaus Zürich 22a+bConrad Meyer: Walenseepanorama vom Biberlikopf zum Kerenzer Berg. Links355:471 mm, rechts375:470 mm Verschollen; vor 1938 Kunsthandlung Dr. Ignaz Schwarz, Wien 24 Die beiden Zeichner. Ausschnitt aus Bild 20 25 Unbekannt; Bildnis Hans Rudolf Werdmüllers. Um i6ßß, 60 x jo,j cm, Öl auf Holz Schloss Eisig das Blatt links oben als « Sihltahl » bezeichnet; der Zettelkatalog der alten Stadtbibliothek ordnete es dem 18. Jahrhundert zu.
Letzteres konnte nicht stimmen. Die Kleidung der beiden Zeichner wies nämlich eindeutig ins 17.Jahrhundert. Damit wurde das Blatt hochinteressant. Zu seiner näheren Bestimmung führten drei Wege: stilkritische Untersuchung, Identifizierung der beiden Dargestellten und die Ortsbestimmung.
Das Panoramaformat und der erstaunliche Realismus der Geländedarstellung riefen sofort den Gedanken an einen niederländischen Maler wach, der seit den Feststellungen S.Stelling-Michaudsvon 1937'als rätselhafte Gestalt im Bewusstsein der kunstinteressierten Schweizer Öffentlichkeit fortlebt: Jan Hackaert aus Amsterdam, geboren 1628 und noch um 1685 dort nachgewiesen, der zwischen 1653 und 1658 mehrmals in die Schweiz reiste und hier über drei Dutzend prachtvoller grossformatiger Ansichten aus Zürichs Umgebung, dem Glarnerland und vor allem aus dem damals und auch viel später noch praktisch unbekannten Graubünden zeichnete.Vermutlich tat er das im Auftrag des reichen Amsterdamer Rechtsanwalts Laurens van der Hern, der mehrere Künstler mit Reisestipendien versah und aussandte, um seine umfangreiche Ansichten-sammlung zu erweitern. Diese Sammlung, der sogenannte Atlas van der Hern2, befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Der dreizehnte der 50 Foliobände enthält die grosse Mehrzahl der Zeichnungen Hackaerts. Von ihrer Schönheit und dem Riesenformat - 1 Stelling-Michaud, Sven: Unbekannte Schweizer Landschaften aus dem I. Jahrhundert. Zeichnungen und Schilderungen von Jan Hackaert und anderen holländischen Malern. Zürich/Leipzig 1937.
1 Auch Atlas Blaeu genannt, weil van der Hern seiner Sammlung den damals eben erschienenen elfbändigen Atlas Maior des Joan Blaeu, das kostspieligste Kartenwerk seiner Zeit, zugrunde legte, oder Atlas Eugen von Savoyen, weil der Retter Wiens aus der Türkengefahr die Sammlung erwarb und nach Wien brachte.
das Blatt mit der Ansicht von Glarus ist fast 2 Meter lang - kann sich der Betrachter der kleinen Abbildungen in Stelling-Michauds Buch keine Vorstellung machen.
Hackaert blieb 1655/56 neun Monate lang in Zürich als Gast des kunstsinnigen Feldzeugmeisters Johann Georg Werdmüller, dessen sechzehnjährigen Sohn Hans Rudolf er im Zeichnen und Malen unterwies, um ihn bei seiner Abreise nach Amsterdam seinem Freund und Malergenossen Conrad Meyer ( 1618-1689 ) anzuvertrauen. Mit diesem damals 37jährigen Künstler, der im Hause des Feldzeugmeisters verkehrte, hatte der 1 o Jahre jüngere Hackaert eine Reihe von Wanderungen unternommen, die 1655 in einer gemeinsamen Bergreise gipfelten. Die beiden sassen oft zeichnend Schulter an Schulter, und einige solche vergleichbaren Zeichnungen beider sind erhalten. Sie verraten eine unterschiedliche Landschaftsauffassung: Der Niederländer verkörpert die Panoramatendenzen seiner heimatlichen Kunst, liebt offene, weite Ausblicke unter hohem Himmel, der auf die Berge drückt und sie niedriger und flacher scheinen lässt. Conrad Meyer hingegen holt das Ferne heran, um den Bergen jene Grosse zu verleihen, die wir vor ihnen empfinden.
Die « Sihltal»-Zeichnung ist nun zwar niederländisch weitwinklig, aber durch die Art der Bergsicht Hackaerts Auffassung entgegengesetzt: Die Hänge rücken so nahe, dass sie dem Himmel fast keinen Raum lassen. Auch die virtuose Pinseltechnik lässt auf Conrad Meyer schliessen, dessen feinem Farbempfinden das Aquarell am besten entsprach. Als ich weitere Zeichnungen derselben Reihe und Behandlungsweise fand, die Meyers Signatur tragen, war dessen Autorschaft vollends bestätigt. Alle liessen jedoch so ausgeprägt niederländische Panoramatendenzen erkennen, dass der unmittelbare Einfluss Hackaerts ausser Frage stand. Das erleichterte wiederum die Datierung. Bei der Ortsbestimmung ergab sich schliesslich, dass alle während der gemeinsamen Bergreise von 1655 entstanden sein mussten, die beide Künstler über Thalwil, Einsiedeln und durch die Linthebene ins Glarnerland geführt hatte. Aus dem in niederländischem Privatbesitz erhaltenen Stammbuch Hackaerts geht hervor, dass er anschliessend allein nach Graubünden weiterreiste, während Conrad Meyer nach Zürich zurückkehrte.
Die « Sihltal»-Zeichnung verrät eine Kenntnis der optischen Gesetze, wie sie für die niederländischen Landschaftsmaler, nicht aber für Conrad Meyer selbstverständlich war. Wenn man mit einem Weitwinkelobjektiv eine nahe Wand photographiert, rücken die entfernteren Seitenteile scheinbar nach hinten, die nähere Mittelpartie nach vorn. Meyer hatte sich mit seinem Panora-maexperiment die neue und schwierige Aufgabe gestellt, aus einem tiefeingeschnittenen Gebirgstal dessen Hang in der unmittelbaren Nahsicht festzuhalten. Damit war er bei seiner Landschaftsauffassung geblieben, und er hatte auch seine Aquarelltechnik beibehalten. Hackaert hingegen pflegte der linearen Federzeichnung den Vorzug zu geben und verwendete den Pinsel gewöhnlich nur für ergänzende Graulavierung.
Wer sind nun die beiden dargestellten Zeichner? Die Frische und Unmittelbarkeit der Pinsel-skizze verrät die Arbeit nach der Natur, « naer het leven » ( Abb. 24 ). Darum kann Meyer nicht sich selbst mit einbezogen haben. Dass Hackaert die beiden Gestalten gezeichnet haben könnte, kommt nicht in Frage, weil er kein Figuralist war und die Staffage seiner Gemälde von in dieser Hinsicht geübteren befreundeten Malern ausführen liess. Ein Vergleich mit anderen Figuralskiz-zen Conrad Meyers bestätigte dessen Hand, womit die Urheberschaft restlos geklärt war. Den Schlüssel zur Identifizierung der beiden Dargestellten lieferte mir der links sitzende sehr junge Mann mit dem mädchenhaft ovalen Gesicht, der eifrig-anmutigen Kopfhaltung und dem bis auf die Schultern fallenden dunklen Haar. Er mochte 3 Im Schweizerischen Landesmuseum und im Zürcher Kunsthaus.
etwa 16 Jahre alt sein. In der Umgebung Meyers gab es 1655 nur zwei Maleradepten dieses Alters, von denen einer einäugig war 4. In Frage kam also nur der Sohn des Feldzeugmeisters. Ich erinnerte mich an ein im Werdmüllerschloss Elgg erhaltenes Ölbildnis des etwa i 16jährigen Hans Rudolf ( Abb. 25 ): die Ähnlichkeit war überzeugend.
Der Standort Conrad Meyers blieb jedoch auf der Karte des Sihltals unauffindbar. Ergebnislos verliefen meine beiden Begehungen des Tals von der Flussmündung bis zum Sihlsee. Nicht einmal die Fachleute des Forstamts und der Sihlkraft-werke konnten die Stelle ausfindig machen. Ich nahm mir die Zeichnung nochmals vor und fand bei genauer Überprüfung anstelle des Himmels zuvor übersehene, luftperspektivisch feine Spuren eines Hochgebirges: die Bezeichnung « Sihltal » war falsch. Dann erkannte ich die charakteristische Scharte am linken Bildrand als den Wiggis-grat und damit den wirklichen Standort: das Löntschbachtal im Glarnerland. An einem kalten Dezembertag eilte ich hin und fand im verschneiten Tobel meine Vermutung bestätigt. Daraus ergab sich die bisher unbekannte, aber einleuchtende Tatsache, dass Hans Rudolf Werdmüller seine beiden Lehrer auf ihrer Alpenreise begleitet hat. Die Exkursion ins Löntschbachtal muss in der ersten Junihälfte 1655 erfolgt sein, als Hackaert durch seine Arbeit an der schon erwähnten Panorama-Ansicht von Glarus etwa vierzehn Tage an den Ort gebunden war 5. Obwohl man das Gesicht des zweiten Zeichners nicht sehen kann, glaubt man in der ruhig-gelassenen Haltung des konzentriert Zeichnenden den älteren, 27jährigen zu erkennen. Wenn es sich auch um kein eigentliches Bildnis Hackaerts handelt, haben wir es hier doch mit der einzigen Wiedergabe seines Äusseren zu tun, die es gibt. Den jungen Werdmüller konnte ich dann noch dreimal in 4 Johann Wirz, eine Raufboldnatur, dessen gedrungener Körperbau ganz und gar nicht der feingliedrigen Erscheinung Hans Rudolf Werdmüllers entsprach.
5 Das geht aus den bei Stelling-Michaud ( s. Fussnote t ) publizierten Daten im Stammbuch Hackaerts hervor.
weiteren Zeichnungen Conrad Meyers von derselben Bergreise in der Staffage erkennen.
Rechts über der Stelle im Löntschbachtobel, die durch die Erdbewegungen im Zusammenhang mit dem Bau des heutigen Staudamms leicht verändert ist, leuchtet die eisgepanzerte Kuppel des Glärnisch. Mit dem Hochgebirge vertrauter als sein niederländischer Freund, dürfte Conrad Meyer nicht davor zurückgeschreckt sein, sie zu zeichnen. Und tatsächlich - im Zürcher Kunsthaus fand sich das in Behandlung und Bildhöhe völlig entsprechende Gegenstück zur Darstellung im Löntschbachtal, von Meyer eigenhändig « Der Glernisch im Land Glariss » bezeichnet und signiert ( Abb. 19 ). Das Blatt, eine Arbeit von höchster Qualität, zeigt erstmals eine reale, benennbare Hochgebirgslandschaft aus unmittelbarer Nähe, aus dem Hochgebirge selbst, die weiss-leuchtende Gletscherregion mit den aufzüngelnden Felsgraten über samtig-dunklem Bergwald, so wie sie ein neues Naturgefühl erst anderthalb Jahrhunderte später entdecken sollte. Seltsamerweise hat man im Geburtsland des Alpinismus bisher nicht erkannt, dass Meyers Glärnisch die erste moderne HochgebirgsdaiStellung überhaupt ist.
Beim Vergleich der Löntschbachtal- mit der Glärnischzeichnung stieg in mir ein Verdacht auf, den ich zunächst zurückdrängte und der sich doch festigte: Dasselbe angeschwemmte Baumgerippe auf beiden Blättern, nur in verschiedener Perspektive, derselbe aufragende Baumstumpf mit den abgebrochenen Ästen, derselbe verkrüppelte Baum schliesslich hinter demselben Felsblock, derselbe stille Tümpel. Meyers Standort war bis auf eine Verschiebung von etwa vier Metern derselbe! Es handelt sich also um ein aus zwei Teilen im Verhältnis 2: 1 zusammengesetztes Hochgebirgs-Halbrundpanorama mit einander überdeckenden Randzonen, von links tief unten nach rechts hoch oben verlaufend - ein bahnbrechendes Experiment. Oder war das nur Zufall?
Die folgende Umschau schloss ihn aus. Weiteren Blättern der Gruppe graublauer Pinselzeich-nungen Meyers nachspürend, fand ich im Zürcher Kunsthaus eine Ansicht der linken, sanften Seite des Klöntaler Sees ( Abb. 22 ). Meyer hatte ihn als Seerütisee bezeichnet; darum hat die Nachwelt offenbar seine Ansicht eines der grossartigsten Schweizer Bergseen nicht zur Kenntnis genommen. Seerüti heissen aber noch heute die ehemaligen Alphütten und die Gastwirtschaft am Seeausfluss. Nun fehlte noch die rechte, dramatische Seite des Sees - dass Meyer auch sie gezeichnet hatte, liess sich aus den beiden Teilen des Löntschbachtalpanoramas schliessen. Und so fand ich in der Graphischen Sammlung der ETH Zürich die abermals « Der Glernisch im Land Glariss » bezeichnete Ansicht der drohend aufge-reckten Zweitausendmetermasse über der stillen Seefläche ( Abb. 21 ), ein leider stark stockfleckiges Blatt, das wiederum zum Bedeutendsten gehört, was die gemeinsame Bergreise erbracht hat. Es schien mir ganz logisch, dass die drei Reisegenossen, wenn sie einmal ins Löntschbachtobel aufgestiegen waren, den Klöntaler See zum Ziel hatten. Die beiden Ansichten waren diesmal von zwei etwa 40 Meter voneinander entfernten Standorten aus gezeichnet, aber die beiden Teile fügen sich zum Seepanorama zusammen, ohne einander, wie im Löntschbachtobel, zu überdecken. Da der Glärnisch das Format der Blätter überschnitt, musste Meyer das entsprechende Blatt oben an-stücken.
Und als wäre das noch nicht Beweis genug, tauchte ein drittes ähnlich behandeltes Gebirgspanorama Meyers auf, allerdings nur noch in der Photoreproduktion greifbar. Auf meine Bitte sandte mir Professor Stelling-Michaud die 1936 in Wien angefertigten Aufnahmen zweier in seinem Buch von 1937 erwähnter mutmasslich Meyer-scher Zeichnungen, die er damals bei dem Antiquar Dr. Ignaz Schwarz 6 gesehen hatte.Von der bisherigen Erfahrung ausgehend, legte ich sie nebeneinander: sie schlössen unmittelbar aneinander an, was Stelling-Michaud entgangen war.
6 Seinerzeit Tuchlauben t t, Wien. Über das Schicksal des Besitzers habe ich aus Wien keine Nachricht erhalten können. Vielleicht ist er 1938 in die USA ausgewandert.
Vom « Schlössli » in Niederurnen aus gezeichnet, reicht dieses einheitliche Walenseepanorama vom Biberlikopf zum Kerenzer Berg ( Abb. 23 a + b ). Die Originale sind verschollen, das Antiquariat existiert längst nicht mehr. Und doch hat wenigstens eine der beiden Hälften ihre Spur in der Schweiz zurückgelassen. Der 1655, im Jahr der denkwürdigen Bergreise, geborene Sohn Conrad Meyers, Johannes, durchstreifte als i g-2ojähriger die Stätten, wo sein Vater und Jan Hackaert so Bedeutendes geleistet hatten, um ihre Zeichnungen an Ort und Stelle nachzuvollziehen oder zu kopieren. Fälschlich unter « Luziensteig » eingeordnet, befand sich seine Kopie der Kerenzer Berg-Seite des eben erwähnten Walenseepanora-mas in der Graphischen Sammlung der Zürcher Zentralbibliothek. Der kleine Zeichner rechts unter der Felswand ist darauf deutlich zu erkennen: er hat schulterlanges Haar.
Meyer und der junge Werdmüller begleiteten Hackaert nur bis ins Glarnerland. Aus weiteren Zeichnungen Meyers geht hervor, dass die beiden über den Klausenpass und Flüelen nach Zürich zurückgekehrt sind. Hackaert wanderte allein weiter nach Graubünden. Er hatte von seinem älteren Reisegenossen viel gelernt, so wie dieser von ihm. Der Zürcher hat dem Holländer seine Hochgebirgsauffassung und Pinseltechnik vermittelt, Hackaert Meyer wiederum seine Panoramasicht und Lineartechnik. Beide experimentieren in der Manier des andern. Das kann hier nicht mehr ausgeführt werden; ein Forschungsbericht erscheint im Sommer 19777. Die bahnbrechende Bedeutung der denkwürdigen Alpenreise steht fest: Sie war die erste Expedition mit dem Ziel einer künstlerischen Entdeckung des Hochgebirges. Für Hackaert scheint die Zielsetzung jedoch ursprünglich eine andere gewesen zu sein, nicht Zu-fallsprodukt auf der Durchreise nach Italien, wie Stelling-Michaud und andere Forscher vermuteten, sondern wahrscheinlicher Auftrag van der 7 Solar, Gustav: Conrad Meyer und Jan Hackaert, Feststellungen um einen Fund. 40 Abbildungen. Jahrbuch des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft, Zürich 1977.
Hems, Ansichten jener Gegenden mitzubringen, wo der Rhein, Lebensstrom Hollands, entspringt. Hackaert ist sicher nicht in Italien, dafür in allen Tälern der Rheinquellflüsse gewesen, sogar oben im Avers.
Am Anfang der zeichnerischen Ernte Hackaerts stehen jedenfalls richtungweisend Conrad Meyers Glarner Gebirgspanoramen als europäische Erstleistungen.