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Das Panorama vom Torrenthorn

Remarque : Cet article est disponible dans une langue uniquement. Auparavant, les bulletins annuels n'étaient pas traduits.

Ausflüge und Touren ins Glarnerland. Herausgegeben vom Verkehrsverein für den Kanton Glarus. 1899.

I. von Tschudi: Der Tourist in der Schweiz. 34. neu bearbeitete Auflage. Zürich 1899.

K. Bädeker: Die Schweiz, nebst den angrenzenden Teilen von Oberitalien, Savoyen und Tirol. 28. Auflage. Leipzig 1899.

Meyers Reisebücher: Deutsche Alpen. III. Teil. Leipzig und Wien 1899.

Meyers Reisebücher: Der Hochtourist in den Ostalpen von L. Purtscheller und H. Hess. Leipzig und Wien 1899.

Ich gebe hier, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, zu der ich mich nie verpflichtet habe, eine Charakterisierung der wichtigsten Reisehandbücher und ähnlicher Publikationen über die Schweiz aus dem verflossenen Jahre. Das Panorama vom Torrenthorn, von Meister Imfeld gezeichnet, ist unsern Abonnenten wohlbekannt, da es dem vorletzten Jahrbuch als Beilage in der Mappe mitgegeben wurde. Die Eigentümer des Hotels Torrentalp, die eine weitere Auflage des Panoramas verkaufen, haben nun einen brauchbaren kleinen Text dazu geschrieben, welcher den Besitzer des Panoramas und den Hotelgast orientiert, was von da aus zu machen ist. Das Broschürchen beginnt mit der Orographie und Topographie der Torrentalp, die es, nebenbei gesagt, gar nicht nötig hat, daß man ihr mit dem Ausdruck „ Rigi des Wallis " ein falsches Mäntelchen umhänge. Unter dem Titel Spaziergänge, Ausflüge, Besteigungen werden genannt und beschrieben das Torrenthorn, Majinghorn, Ferden Rothorn, Resti Rothorn, die Laucherspitzen, das Faldum Rothorn, Nivenhorn, die Rund- touren um den Galmstock, ums Torrenthorn, und ( die interessanteste ) ums Ferden Rothorn mit Begehung der merkwürdigen Scheidschnur. Als größere Ausflüge: 1. Über den Restipaß nach Ried und zurück über den Majing-paß; 2. über den Lötschenpaß nach Gastern-Kandersteg und zurück über die Gemmi; 3. über den Petersgrat nach der Mutthornhütte, Obersteinberg und Lauterbrunnen. Ich bekenne, daß ich nicht begreife, wie man, selbst mit einem wegkundigen Führer, von der Torrentalp in 9 Stunden direkt auf den Petersgrat gelangen kann, ohne ins Thal hinunter zu steigen. Aber da diese Tour auch im offiziellen Tarif verzeichnet ist, wird es ja wohl so sein, denn ein Tarif ist doch eine ernsthafte Sache!

Die Ausflüge und Touren im Glarnerland sind für Schulen, Gesellschaften etc. bestimmt, und da unter dem etc. auch Alpenclubisten verstanden sein können, die ja in ihren Clubhütten neben Turnvereinen und Sängergesellschaften immer noch geduldet werden, so empfehle ich ihnen bei Wanderungen im Glarnerland neben dem größeren Dr. Buß'schen Führer auch diesen abgekürzten Reisebegleiter. Die Einteilung ist eine vertikale: Spaziergänge auf bequemen Straßen und Wegen ohne erhebliche Steigung, Ausflüge und Touren bis cirka 1400 m. Höhe, Touren bis cirka 2000 m. Höhe, größere Bergtouren und Paßübergänge, Touren und Pässe im Hochgebirge. In der dritten dieser Kategorien wird der Leser den Fahnenstock finden ( p. 13 ), dessen Panorama diesem Jahrbuch beigelegt ist. In der vierten und natürlich der fünften habe ich manche Tour wiedergefunden, die mir in den Einzeltouren der Berichte der Sektion Tödi schon begegnet war und die ich nicht recht heimweisen konnte. Den Schluß bilden Botanisches und Geologisches, und fünf recht gelungene Autotypien nach Photographien von J. Knobel zieren das Büchlein.

Der Tschudi ist, seitdem ich ihn hier zum letztenmal besprochen habe ( Jahrbuch XXXI, p. 402, die 33. Auflage ist mir nicht zugegangen ), definitiv in drei Teile zerlegt worden, was, glaube ich, ganz praktisch ist. Der erste enthält nach der XL Seiten umfassenden Einleitung die Nord-, Nordwest- und Westschweiz, die zweite die Ur- und Südschweiz, die dritte die Ostschweiz nebst Arlberg und Vorarlberg und als Anhang: Genf-Sixt, das Chamonixthal, Chamonix-Martigny und Mailand. Panoramen, Karten und Stadtpläne sind gegen früher vermehrt, teilweise auch verbessert worden und genügen den Ansprüchen, die man an ein Reisehandbuch stellen darf. Sonst hat der Tschudi die alten Vorzüge und Mängel; immerhin habe ich konstatiert, daß eine Reihe falscher Angaben der altern Auflage verschwunden ist und neue Berichte aufgenommen worden sind, so daß ich ihn dem Clubgenossen zum Gebrauche empfehlen kann. Die beste Korrektur werden sie selber machen, wenn sie ihn im Terrain kontrollieren und dann der Verlagshandlung Orell Füßli ihre Kritiken einsenden, welche sie gerne benutzen wird.

Was den Bädeker betrifft, so hat er seit der letzten Auflage an Quantität unbedeutend zugenommen. Er enthält nun 508 Seiten Text ( gegen 484 ) und 54 Karten gegen 49. Stadtpläne und Panoramen sind je 12 wie früher. An Qualität ist er gleich gut geblieben und für eine bestimmte Kategorie von Touristen wohl immer noch das handlichste Schweizerreisebuch. Auch sein Verleger, Bädeker in Leipzig, ist bemüht, sein Werk auf der Höhe zu erhalten, und für Berichtigungen und Ergänzungen dankbar.

Das Bibliographische Institut hat mir Ende Juni 1899 zwei von Meyers Reisebüchern auf einmal geschickt, „ mit der höflichen Bitte um eine recht baldige und eingehendere Würdigung " im Jahrbuch S.A.C. Das erstere war nun schlechterdings unmöglich, da Jahrbuch XXXIV eben ausgedruckt war, und das letztere für mich sehr schwierig wegen mangelnder Kenntnisse. Denn wenn, wie der Begleitzettel sagt, der 3. Teil der Deutschen Alpen, nämlich Wien, Ober- und Nieder-Österreich, Salzburg und Salzkammergut, Steiermark, Kärnten, Krain, Kroatien und Istrien schon „ von reichsdeutschen Touristen leider noch immer nicht genügend gewürdigt werden ", was kann man denn von dem Schweizer verlangen, der diese Gegenden nur aus der Litteratur kennt. Ich muß mich also begnügen, dieses Reisehandbuch, das in 4. Auflage mit 12 Karten, 6 Plänen und 6 Panoramen erschien, hier anzuzeigen und zu erklären, daß ich zu der Firma, die Redaktion ist anonym, volles Zutrauen habe.

Etwas besser, aber auch nicht mit ganz gutem Gewissen, gehe ich an die Recension des Hochtouristen. Herr Purtscheller hatte mich schriftlich und später auf seinem Krankenlager auch mündlich gebeten, über seinen Hochgebirgsführer im Jahrbuch zu referieren, und ich hatte ihm das zugesichert, wie er mir versprochen hatte, die eben abgeschlossene Neuausgabe von Studer, „ Über Eis und Schnee ", zu besprechen. Ich muß also mein gegebenes Wort einlösen und thue es mit dem schmerzlichen Gefühl, daß meine Kräfte der Aufgabe nicht ebenso gewachsen sind wie meine Pietät. Von den drei Teilen, in welche der Hochtourist zerfällt: I. Bayrische und Nordtiroler Kalkalpen, Nord-Rhätische Alpen, Ötzthaler-Alpen, Ortler- und Adamelloalpen; II. Salzburger- und Berchtesgadener-Kalkalpen, Oberösterreichische und Steirische Alpen, Zillerthaleralpen, Hohe und Niedere Tauern; III. Dolomitalpen, Karnische Alpen, Südöst-liche Kalkalpen, kenne ich eigentlich nur die Fervallgruppe, den Rhätikon, die Silvrettagruppe und die Samnaungruppe durch Begehung oder Studium der Litteratur so genau, daß ich das von den Herren Purtscheller und Heß Gebotene einigermaßen kritisch beurteilen kann. Und auch so bin ich mehr der Lernende als der Belehrende oder Korrigierende. Anderseits konnte ich, da auch die 1. Auflage vom Jahr 1894 mir vorliegt, durch eine einfache Vergleichung schon äußerlich mich überzeugen, wie viel die beiden Herausgeber in der kurzen Zwischenzeit gearbeitet haben müssen, um dem Werk diese Ausdehnung geben zu können. Von zwei Bändchen von zusammen 493 Seiten ist es auf drei mit zusammen 884 Seiten, also fast das Doppelte, angewachsen. Die von mir durchgesehenen Partien zeichnen sich durch große Vollständigkeit der Routen, genaue Details und ausführliche, bis in die neueste Zeit reichende Litteraturangaben aus. Da ich nun die große Autorität der Herren Heß und Purtscheller für die übrigen mir nicht vertrauten Gebiete kenne, so darf ich wohl mein Urteil über das Ganze so abgeben, wie einst Sokrates über die Werke Heraklits: „ Was ich davon verstanden habe, ist gut, und ich glaube auch das, was ich nicht verstanden habe. " Der unvergeßliche Purtscheller aber hat sich neben seinem Freunde Heß auch mit dieser Arbeit, einer seiner letzten, den Anspruch an die dauernde Dankbarkeit aller Alpinisten erworben. Und für die zu wünschende Herausgabe eines deutschen „ Hochtouristen in den Schweizeralpen " ist hier ein gutes Vorbild geschaffen, das auch in seiner Anordnung und innern Einrichtung sorgfältig studiert zu werden verdient.

Redaktion.

Nachtrag. Im Augenblicke, wo diese Eecensionen gedruckt werden sollen, werden mir von dem Autor zwei Neuauflagen zugeschickt, die ich hier nur anzeigen kann, da mir die Zeit zu eingehender Prüfung und Vergleichung fehlt. Es sind:

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