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Alte Neuigkeiten

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Bei der immer mehr ins einzelne und zum Teil ins kleinliche gehenden Erforschung des Schweizer Hochgebirgs und der oft unzulänglichen Literaturkenntnis der Bergsteiger kann es nicht ausbleiben, daß gelegentlich moderne „ Pioniere " für sich oder andere Erstbesteigungen vindizieren, die in der mythischen Zeit des Alpinismus gemacht wurden, oder die „ letzte Hand an ein Werk legen ", das längst getan ist. Um solche Mißverständnisse zu beseitigen, stelle ich hier ein paar Notizen zusammen, die ich unter obigem Titel der Sektion Bern S.A.C. vorgetragen habe. Ich verbinde damit den Nebenzweck, die bezüglichen alten Beschreibungen aus dem Dunkel zu ziehen und „ dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist ".

A. Strabelegg ( 2930 » ).

Es ist oben, p. 352, von einer Überschreitung dieses Passes von Adelboden nach der Gemmi die Rede gewesen, die im Juli 1902 stattgefunden hat. Der Gebrauch des Passes ist aber viel älter und nur durch längere Unterbrechung obsolet geworden.

In dem Taschenbuch x ) für Reisende im Berner Oberlande, pag. 248 bis 253 ( Aarau 1829, bei Heinrich Remigius Sauerländer ), findet sich folgende Notiz:

„. 24. Über die Strubeleck.

Große Straße bis Frutigen. .43/a Stunden; Fahrweg bis Adelboden. .32/s „ Reitweg bis Oberengstligenalp3Via „ Fußweg bis Radogne.. .2n/i2 „ Reitweg bis Siders l5/e „ Große Straße bis Sitten. .28/4 Im ganzen 19*/a Stunden von Thun nach Sitten. Von Thun bis Adelboden 8V8 Stunden.

NB. Alle Distanzen in diesem Taschenbuche sind nach Minuten der Schweizer oder Bernerstunde berechnet. Diese besteht aus 18,000 Bernerfuß oder 16,250 Pariserfu5,27868 Kilometer. Also 1 Minute = 300 B. F. 10 Minuten = 3000 B. F. 30 Minuten = 9000 B. F. u. s. w. "

Es folgen nun Details über den Weg von Adelboden an, wobei W. Weiler, D. Dorf und Fl. Flecken bedeutet. Die Zahlen sind als Minuten der Wegstunde gemeint.

„ Geilsbachbrücke 5, Boden, W. 10, Engstligenbrücke 5, Ober Boden, W. links 5, Wildschwand, W. 20, Engstligenfall 10, Sennhütte Hungerplatz 25, Hälfte Weges 5, Sennhütte Engstligenalp 40, Ober-Engstligen-alp 1 Stunde, Steinfeld 15, Schnee 20, Strubeleck 30 ( 4^6 Stunden ). Von Thun bis auf die Strubeleck 12V2 Stunden.

Ober-Lammergletscher 15, Jenseits dem Gletscher 15, Schneehorn-paß 30, Schneefelder 10, letzter Baumwuchs 30, Sennhütten 30, Sennhütten 15, Radogne, W. 30, St-Maurice des Lacs, D. 20, Venthon, D. 30, Siders, Fl. 30 ( 41/* Stunden ). Von Thun bis Siders über die Strubeleck 168/4 Stunden. Von Thun bis Sitten über die Strubeleck 19V2 Stunden.

Bemerkungen. Der Weg von Adelboden zur Strubeleck steigt dem Engstligenbach entgegen. Schöner, 280 Fuß hoher Sturz desselben oberhalb Wilder-sehwand. Ziemlich beschwerliches Ansteigen zu den Sennhütten Hungerplatz, 5240 Fuß über Meer. Östlich Schingellochtig-, Kindbetti-, Thier- und Steghorn, südlich Lammerhorn und Wild-Strubel, westlich Fitzer- und Ammertenhorn.

Strubeleck, 3850 Fuß über Adelboden, 4850 Fuß über St-Maurice und 7840 Fuß über Meer. Westlich vom Übergang erhebt sich der wilde Strubel, östlich das Lammerhorn. Die Engstligenalp ist im untern Theile schön, höher sehr rauh und mit Trümmern eingestürzter Berge überdeckt. Der Pfad zur Strubeleck hinan ist sehr beschwerlich und an einigen Stellen nicht ohne Gefahr. Von der Höhe übersieht man das ganze Engstligenthal, den Lammergletscher und die Gemmi, sowie die vom Wild-Strubel ausgehenden Gebirgsketten bis zum Niesen und Mittagshorn. Grenzscheide zwischen Bern und Wallis. Der Übergang des Lammer-gletschers ist ziemlich bequem. Er ist wenig zerklüftet. Man steigt nur wenig abwärts und gegen den Schneehornpaß nur wenig hinan. Dieser ist 7780 Fuß über Meer, also 60 Fuß niedriger als die Strubeleck. Nördlich der Wild-Strubel, westlich Gletscherhorn 9750, und Rohrbachstein 9070, südöstlich Schneehorn, 9370. Große Schneefelder jenseits dem Schneepaß. Pfad über dieselben, in südwestlicher Richtung gegen den Rohrbachstein nach dem Raspillesee, 5200 Fuß über Meer, 2 Stunden, und von dort nach Sitten über Einsiedelei Cretel, 45. Icogne, D. links 30. Raspillebrücke 45. Ayent, D. 30. Luc, W. 15. Les Granges, W. 30. Grimisois, D. 20. Champlan, D. 25. Sitten, kl. St. 30. Im ganzen 6V2 Stunden oder 1k Stunde näher als über Siders, aber leicht verirrlich. Steiler Hinabweg vom Schneefelde zu den Sennhütten. Angenehmer von dort nach Radogne. "

Es folgen noch Notizen ( Detail ) über Saint-Maurice-des-Lacs und Venthon.

Die sehr ungenaue und in kleinem Maßstab angelegte Karte zu pag. 211 läßt den Weg von Adelboden über Wildschwand nördlich vom Wildstrubel liber den Ammertengrat gehen und sich auf der Plaine morte in die zwei Arme nach St-Maurice-Siders und nach Ayent-Sitten trennen.

Neuere Begehungen. Ball, Central Alps ( London 1873 ), pag. 47, kennt die Strubelegg nur nach Aussagen der Adelbodnerjäger. Den Übergang über das Lämmernjoch von Schwarenbach nach Siders hatte Mr. J. F. Hort gemacht.

HH. A. Wäber und Pfarrer Grütter mit den Führern Gilgian Fähndrich und Christian Egger von Adelboden rekognoszierten die Strubelegg am 19. Juli 1889, indem sie vom obersten Plateau des Lämmerngletschers, welches sie via Ammertengrat und Großstrubel erreicht hatten, zur Paßhöhe am Faß des Großstrubels aufstiegen, stiegen aber auf der Nordseite wegen überhängender Gwächte nicht ab, sondern erstiegen das Steghorn. ( S.A.C. XXV, pag. 540—541. ) Zahnarzt E. Gerster mit Hans Pieren überschritten im Juli 1894 die Strubelegg von Adelboden aus, indem sie sich an die Ostseite der Engstligenalp und an die Abhänge des Thierhörnlis hielten und die Paßhöhe näher am Steghorn erreichten. Der Versuch, von der Strubelegg aus den Großstrubel zu erklettern, schlug fehl und so stiegen sie zum Lämmerngletscher hinunter. ( Studer 12, pag. 524. ) Lì: H. Dabi.

Mr. Godfrey Ellis erstieg im Juli 1902 die Strubelegg von Adelboden aus durch ein enges Couloir hart unter dem Wild-(i. e. Groß-)Strubel und stieg zur Gemmi ab. ( S.A.C. XXXVIII, pag. 352. ) B. Rotes Brett und Schwarzmönch.

In der neuesten Publikation über diese Gegend: The Bernese Oberland by G. Hasler ( Conway and Coolidge's Climbers'Guides ), London 1902, pag. 142, ist nach G. Studers Top. Mitt ., pag. 44, angegeben, daß Punkt 2718 = Stellifluh Siegfr. vor 1844 von Jägern betreten worden sei, und gewöhnlich wird angenommen, daß die Höhe des Roten Brettes von Touristen erst am 29. Juni 1863 bei dem Versuch von Mathews und Fellenberg auf das Silberhorn betreten wurde. ( S.A.C. I, pag. 329 if. ) Nun finden sich aber in den Neuen Denkschriften der Allgemeinen schweizerischen Gesellschaft für die gesamten Naturwissenschaften, Band III, Neuchâtel 1839, in dem Aufsatz von Arn. Escher von der Linth, betitelt: Erläuterungen der Ansichten einiger Kontaktverhältnisse zwischen krystallinischen Feldspatgesteinen und Kalk im Berner Oberlande folgende Stellen: pag. 3: „ Im August 1836 besuchten Herr Prof. B. Studer und ich das Berner Oberland, hauptsächlich in der Absicht, die Lagerungsverhältnisse an der südlichen Grenze des Kalkgebirges zwischen den Thälern von Lauterbrunnen und Gadmen nochmals genauer zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Reise stimmen im wesentlichen vollkommen mit den Beobachtungen überein, welche Herr Prof. Studer bereits im Bulletin de la soc. géolog., t. II, und in Leonhards Jahrbuch 1836 bekannt gegeben hat. "

Pag. 4: „ Obgleich wir auf mehreren Exkursionen zum Rothen Brett nicht so glücklich waren, charakteristische Petrefakten in dieser Bildung aufzufinden, überzeugten wir uns doch von der vollständigen Ähnlichkeit dieser Sandsteine mit denjenigen der höchsten Titliskette etc. "

Auf Tafel 2, Figur I, ist die Stellifluh oder Schwarzmönch der Karte, resp. der äußerste Punkt des Rothebrettgrates vor dem Absturz mit W. = Wildwang bezeichnet; ein höherer, südlicher Punkt ist unbe-zeichnet, an seinem westlichen Abhang steht R. B. = Rotbrett.

Die ersten Touristen, welche den Rothebrettgrat, wie schon Fellenberg den sich von Punkt 2718 gegen das Silberhorn hinaufziehenden Felskamm nennt, begangen haben, scheinen nach dem vorstehenden die Professoren B. Studer und Arnold Escher von der Linth 1836 gewesen zu sein. Wie hoch sie am Rothen Brett, das von den Strählplatten aus nicht leicht zu erreichen ist, gekommen sind, wissen wir nicht, aber ziemlich sicher haben diese Gelehrten den Punkt 2718 erreicht, der auf ihrem Profil figuriert.

Der Punkt 2654 = Schwarzmönch Siegfr. wurde am 21. Juli 1878 von den Herren Aug. Müller und Paul Montandon besucht. Der letztere hat mir darüber folgenden Bericht freundlichst zur Verfügung gestellt.

„ Stellifluh ( 2654 m ). Paul Montandon und Aug. Müller. 21. Juli 1878. Stufensteinalp 7 Uhr 15 Min. Schwacher Pfad im Silberlauitobel, dabei Traversierung einiger Bäche mit Fällen. Nun quer über Platten, felsige Hänge und Geröll zu einem begrasten Eck, wo ein vom Silberhorn westlich abzweigender Felsgrat plötzlich abbricht ( 8 Uhr 55 Min.)- Nun in eine Schlucht und rechts östlich steil hinauf über Felsen und Gras. Die Schlucht verläuft rechts oben in den Strählplatten: Wieder nördlich traversieren, in gerader Richtung gegen Punkt 2718. Eine mit unserm Weg parallel laufende lange Fluh ( vide Siegfriedkarte ), ließen wir rechts ob uns, statt schon anfangs die Hänge obenher zu gewinnen zu suchen.

Wildwang. Erst unmittelbar südlich Punkt 2718 fand sich dann, in einer Einbuchtung der Wand ( vide Karte ), eine erkletterbare Stelle. Kleiner Wasserfall. Schwierig hinauf. Bald in den Rothbrettsattel ( von mir so getauft ), östlich Punkt 2718 ( 12 Uhr 30 Min. ). Nun nördliche Umgehung des Felskopfs 2718 auf glatten schmalen Felsbändern und über den schmalen, oft unterbrochenen Grat, auf und ab auf Stellifluh ( 2654° ). 1 Uhr 15 Min. bis? Uhr.

Abstieg: 1. direkt vom Gipfel gegen Süden mißlang. Daher 2. dem Grat nach zurück bis zur tiefsten Einsattlung zwischen Punkt 2654 und 2718 und nun südlich über kleine Flühe, Geröll u. dgl. auf das Geröllfeld der Wildwange hinabklettern. Dann via Strählplatten und den am Morgen genommenen Weg zurück zur Stufensteinalp. Qlh Uhr1 ) ".

Punkt 2718 ( auf Blatt 489 Siegfr. ohne Namen, von meinem Führer Stellifluh geheißen und bei meinem Besuch ohne Signal oder Steinmännchen, während ein solches auf Punkt 2654 von weitem sichtbar war ) erhielt am 30. September 1880 touristischen Besuch von Dr. H. Dübi mit Fritz Fuchs, welche damit den ersten Abstieg ins Trümletental verbanden. Sie verließen den höchsten Punkt der Stellifluh, wohin sie von Lauterbrunnen aus über Stufensteinalp, Silberlauitobel und Strählplatten gelangt waren, um 2'/2 Uhr nachmittags und stiegen nach Norden über steile, von Bändern unterbrochene Gras- und Felshänge, gelegentlich Gemspfade benutzend, in das Tal hinunter, das sie links, westlich, von der Lammlaui erreichten. Diese wurde überschritten, 25 Minuten später die „ Gießen " schon im Dunkel, und über die Bandlani eine Stunde später die Biglenalp erreicht. Von dort über Mettlenalp und Wengen nach Lauterbrunnen, wo sie um Mitternacht ankamen. ( Nach Eintragung im Führerbuch und Erinnerung von F. Fuchs, die er mir brieflich mitgeteilt hat. ) Der eigentliche Schwarzmönch ( auf der Karte nicht markiert ), d.h. der isolierte Felszahn, der vom Lauterbrunnental und von Murren aus so auffällig einer Menschengestalt gleicht, wird schon von J. R. Rebmann erwähnt ( siehe A. Wäber: Die Bergnamen des Berner Oberlandes vor dem XIX. Jahrhundert, Jahrbuch S.A.C. XXVIII, pag. 242, Anm. 3 ), und wenn seinem Reim:

„ Der ander Spitz, der Münch vast rund, Ein Jäger ihn ersteigen kundt. "

zu trauen ist, so wäre der wirkliche „ Schwarzmönch " schon vor 1605 Dr. H. Dubì.

erstiegen worden. Nach G. Studer ( Panorama von Bern, pag. 194 ) hätten Jäger vor 1850 den Felsturm an seiner Basis über dem fürchterlichen Absturz umkrochen. Gewiß aber ist, daß der oben genannte Herr E. Gerster mit Heu. Brunner den Turm am 26. Juli 1902 bis auf den höchsten Punkt erklettert und daselbst ein Steinmännchen errichtet hat. Die Ersteigung war ein schwieriges und gefährliches Unternehmen, welches die Kletterkünste der beiden auf das äußerste herausforderte, da eine mitgenommene Leiter sich als zu prekär erwies.

C. Gstellihorn ( 2857 » ).

Nach den Angaben von G. Hasler ( Ö.A.Z., Nr. 617, pag. 222 ) wäre das ( Große ) Gstellihorn erst am 6. August 1885 von W. W. Graham und J. H. Gibson mit Joh. v. Bergen, Ulrich und Joh. Kaufmann erstiegen worden. Er beruft sich auf die Angaben von Dr. Körber ( S.A.C. XXII, pag. 69 ) und C. Bossard ( S.A.Z. 1888, pag. 158 ff. ). Der erstere hat die Besteigung mit Joh. v. Bergen 1886 gemacht und oben die Karten von Grahams und Bossards Partien gefunden. Aber in den „ Pioneers in the Alps ", pag. 70 ( London 1888 ) ist nur das Große Engelhorn ( 2783 m ) als Erstbesteigung v. Bergens angesprochen, und es unterliegt keinem Zweifel, daß Geologen die ersten Besteiger dieses durch seine Wechsellagerungen klassischen Gipfels waren. In dem oben genannten Aufsatz Arnold Eschers finden sich nämlich hierauf bezüglich folgende Stellen:

Pag. 9: „ Steigt man aus dem weiten Boden des Urbachthales durch die Gürmschlialp gegen die Laucherlihütte hinauf, so befindet man sich stets in der Nähe der Grenze zwischen Kalkstein und Gneis etc.

An der steilen Kante, welche die Laucherli- von der Gummalp scheidet etc.

Von der Laucherlihütte aus ziehen die dunkeln Felsen des noch 2-3000 Fuß hoch sich aufbäumenden Gipfels des Stellihorns die Blicke auf sich. Die Älpler versicherten, dieser Gipfel bestehe aus Geißberger ( Gneis und Granit ), und ihre Aussage bestätigte sich vollkommen. Aus der Gummalp steigt man sehr steil — auf den höchsten nur wenige Fuß breiten Grat des Gebirgskamms. In der Nähe des Gipfels findet man nun — Lager von Eisenrogenstein. Auf diesen Gesteinen ruht, als oberstes Gestein des Stellihorns, bei 100 Fuß mächtig, eine in viele schroffe Zacken zerteilte Masse verwitterten, quarzitartigen Gneises, völlig isoliert und überall von grausen Abstürzen umgeben, so daß jeder Schritt die größte Vorsicht erheischt. Bei der schon sehr vorgerückten Tageszeit und bedroht von einem Hagelwetter war es uns unmöglich, sie in ihrer ganzen Ausdehnung zu untersuchen.

Auf dem Urbach-Sattel, am südlichen Fuße des Stellihorns ist die Grenze zwischen dem Kalkstein des letztern — und der Gneismasse des Tossenhorns — ebenfalls sehr schön entblößt. Auf dem Sattel selbst herrscht granitischer Gneis und Glimmerschiefer, mit steilem südöstlichem Einfallen wie am Tossenhorn etc. "

Auf Tafel 2, Figur II, steht der Name St = Stellihorn deutlich auf dem höchsten Punkte; der nächste bezeichnete ist E = Engelhorn. Dazwischen steht Gummalp für einen nicht sichtbaren Punkt in der Tiefe. Das Laucherli = L ist senkrecht unter dem Urbachsattel = ü S angegeben.

Es ist nach dem vorstehenden nicht daran zu zweifeln und ist auch in der wissenschaftlichen Literatur immer angenommnn worden, daß Escher und Studer 1836 den für die damalige Zeit gewiß denkwürdigen Aufstieg vom Urbachtal auf den Grat der Engelhörner gemacht und wohl auch die vom Grat aus leicht zu erreichende Gneiskappe des Gstellihorns betreten haben. Auf die Begehung des Gipfelgrates in der Richtung gegen das Engelhorn hin mußten sie wegen Kürze der Zeit und Unwetter verzichten. Es ist charakteristisch für ihre Auffassung, daß sie von dem eingeschlagenen Wege nur soweit sprechen, als die geologischen Verhältnisse dabei in Betracht kommen.

Nach Studer und Escher waren wahrscheinlich u.a. auch der englische Geologe Lyell oben und jedenfalls Armin Baiteer, und zwar vor 1880, in welchem Jahr er seine Monographie über den mechanischen Kontakt von Gneis und Kalk im Berner Oberlande herausgegeben hat.

1 ). Rosenhorn über den Westgrat.

In den Einsendungen für die New Expeditions der Novembernummer 1899 des Alpine Journal befand sich eine angeblich erste Ersteigung dieses Gipfels über den Westgrat. In der 2. Auflage von Studers Über Eis und Schnee I, pag. 425, hatte ich nur den am Großen Turm gescheiterten Versuch Fellenbergs 1866, den Übergang vom Mittelhorn zum Rosenhorn über diesen Grat zu vollführen erwähnt und so schien jene Prätension gerechtfertigt. Aber die Redaktion des Alpine Journal wies sie doch zurück, denn schon 1884 hatten Ulrich und Christian ( jun. ) Almer Mr. Coolidge von der Glecksteinhütte auf das Rosenhorn geführt, indem sie den Westgrat gerade südöstlich vom Großen Turm erreichten und bis zum Gipfel verfolgten. Abstieg auf dem nämlichen Wege. Im Juni 1894 schlug Mr. Coolidge mit Almer den nämlichen Weg ein und stieg zur Rosenegg ab. In keinem der beiden Fälle dachten die Teilnehmer an einen „ neuen Weg ", sondern sie wußten, daß dies die gewöhnliche Route von Grindelwald aus sei. ( Aus einem Brief von Mr. Coolidge an Herrn A. Wäber vom 3. November 1899. ) E. Titlis vom Wendengletscher aus.

In der 2. Auflage von Studers Über Eis und Schnee I, pag. 527 ( 1896 ), und im Jahrbuch des S.A.C. XXXVI, pag. 289, hatte ich die Ehre des „ First recorded ascent " des Titlis von der Südseite für mich und Herrn E. Müller 1871 in Anspruch genommen. Aber nach dem Jahrbuch S.A.C. V, pag. 654, wäre in der Deutschen Turnzeitung von Mai und Juni 1867 ein Aufsatz von August Ravenstein: Wanderlust.

Turn- und Alpfahrten zu lesen, der u.a. eine Besteigung des Titlis vom Gadmertal aus ( 1866 ?) enthalten soll. Ich habe diese Zeitschrift bis jetzt nicht auftreiben können und wäre für nähere Mitteilung einem sie besitzenden Leser dieser Notiz sehr dankbar.

Dr. H. Bubi.

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