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Staumauer im Triftkessel: SAC billigt das Projekt
Der Schweizer Alpen-Club SAC willigt in die Entwicklung des Wasserkraftprojekts der KWO im Triftkessel ein, obwohl er solchen Bauten generell kritisch gegenüber steht. Doch mit verhältnismässig geringen Eingriffen in die Natur kann im Trift viel Strom gewonnen werden. Im Gegenzug wünscht der SAC aber, dass wenig effiziente Wasserkraftwerke nicht bewilligt werden. Nun reichen die KWO bald das Konzessionsgesuch ein.
Seit vier Jahren diskutieren die KWO, die Behörden, der Regierungsrat, die Umweltverbände und der SAC über das Wasserkraftprojekt „Trift“ und dessen umweltverträgliche Ausgestaltung. Am 8. September 2017 fand die letzte Sitzung der Begleitgruppe Trift statt. Die Vorarbeiten der KWO sind nun soweit fortgeschritten, dass in nächster Zeit das Konzessionsgesuch eingereicht werden kann.
Der Zentralverband und die Sektion Bern des SAC waren im Projektausschuss der Begleitgruppe vertreten. „Dass wir in den Prozess einbezogen wurden, finden wir den richtigen Ansatz, um ein solches Grossprojekt erfolgreich aufzugleisen“, sagt Philippe Wäger, Ressortleiter Umwelt und Raumentwicklung beim SAC.
Der SAC steht neuen Grossinfrastrukturen in unerschlossenen Landschaften kritisch gegenüber. Trotzdem hat er das Projekt von Anfang an gebilligt. „Denn es trägt viel zu einer zukünftigen Energieversorgung bei“, sagt Wäger. Geplant ist der Bau einer Staumauer im Triftkessel und zusätzlich die Fassung des Steinwassers. Der Kessel bietet die Möglichkeit, mit verhältnismässig wenigen Eingriffen in Natur und Landschaft viel Strom zu produzieren und bedeutende Wassermengen für den Winter zu speichern. „Die Beeinträchtigungen der Natur liegen nun in einem vertretbaren Rahmen und werden ausreichend kompensiert“, findet Wäger. Trotzdem stellt das Projekt einen grossen Eingriff in die Landschaft dar: Aus einer natürlichen Gebirgslandschaft wird eine Energielandschaft. „Im Gegenzug zu diesem Grossprojekt wünschen wir uns darum, dass der Kanton Bern insbesondere bei wenig effizienten Wasserkraftwerken nun eine restriktivere Bewilligungspraxis anwendet“, sagt Wäger.
Der Triftkessel hat eine grosse bergsportliche Bedeutung und die Sektion Bern SAC ist seit langem eine zuverlässige, verantwortungsvolle treibende Kraft in der Entwicklung des Bergsportes in diesem Gebiet. Dies wird dadurch untermauert, dass die Sektion Bern SAC im Gebiet heute zwei Hütten betreibt - die Trift- und Windegghütte. Die KWO konnten plausibel aufzeigen, wie sie die Zugänglichkeit zum Gebiet während und nach dem Bau des Kraftwerks sicherstellen wollen. Zudem muss die Hängebrücke während des Baus der Mauer verschoben und Teile des Hüttenwegs zur Trifthütte nach dem Bau neu erstellt werden.