© Baugesuch Morgeten Solar AG
Der SAC reicht Einsprache gegen Solarprojekt auf der Bürgle ein Aus Sicht des SAC ist das der falsche Standort
Auf der Bürgle im Gantrischgebiet im Kanton Bern plant die Morgeten Solar AG eine 7,5 Hektaren grosse Freiflächen-Photovoltaikanlage. Im Rahmen des Baugesuchsverfahrens reicht der Schweizer Alpen-Club SAC Einsprache gegen das Projekt ein. Die Anlage würde eine wertvolle, grossräumig unberührte Berglandschaft stark beeinträchtigen. Aus Sicht des SAC ist das der falsche Standort.
Der SAC unterstützt die Ziele der Energiewende. Den Ausbau der Solarenergie stuft er dabei als zentral ein. Auch im Berggebiet sollen Photovoltaikanlagen prioritär auf bestehenden Infrastrukturen realisiert werden. Freiflächenanlagen befürwortet der SAC nur in ausreichend erschlossenen Gebieten, wie zum Beispiel entlang grösserer Strassen, in Skigebieten oder in der Nähe von Energieinfrastrukturanlagen. Seit über 100 Jahren setzt sich der SAC für den Erhalt der Schönheit der Bergwelt ein.
Der dringliche Bundesbeschluss zur Erhöhung der Winterstromproduktion, der sogenannte Solarexpress, fördert grosse Freiflächen-Photovoltaikanlagen mit Bundesgeldern und über ein abgekürztes Bewilligungsverfahren. Das Projekt an der Bürgle ist eines der ersten, für das im Rahmen des Solarexpresses ein Baugesuch eingereicht wurde. «Wir sind nicht gegen alle Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Aber die Bürgle ist der falsche Standort, weshalb wir Einsprache einreichen», sagt Philippe Wäger, Ressortleiter Hütten und Umwelt des SAC-Zentralverbands.
Die 2165 Meter hohe Bürgle ist ein Gipfel in der Gantrischkette. Der geplante Standort der Solaranlage direkt südlich des Gipfels ist sehr abgelegen und müsste aufwändig und teuer mit Zufahrtsstrassen und einer Stromableitung erschlossen werden. Das Bauprojekt würde damit die wertvolle, intakte Berglandschaft stark beeinträchtigen. «Die Bürgle liegt im Zentrum eines überregional wichtigen Erholungsgebiets im Sommer und im Winter», sagt Philippe Wäger.
Aus Sicht des SAC ist besonders wichtig, dass die ersten alpinen Solarprojekte in der Schweiz positive Standards setzen, gerade auch bezüglich Schonung der Landschaft. Dies wäre bei der Bürgle nicht der Fall.