© Markus Oeschger
Naturverträgliches Klettern An den Felsen zu Gast
Profikletterin Nina Caprez sagt es deutlich: «Friedliches Nebeneinander von Klettern und Naturschutz? Natürlich! Wir können viel tun, um die Auswirkungen unseres Sports auf die Natur so klein wie möglich zu halten!»
Das ist auch unser Motto. Denn in erster Linie sind Felsen Lebensraum und Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen. In Spalten wachsen spezialisierte Blumen, Felsnischen bieten felsbrütenden Vögeln Nistplätze und Unterschlupf. Deshalb trägst du beim Klettern eine besondere Verantwortung, damit dieser wertvolle Lebensraum erhalten bleibt und es möglichst wenig Einschränkungen braucht.
10 Tipps für naturverträgliches Klettern
Ein paar Tipps helfen dir, dich rücksichts- und respektvoll in der Natur zu bewegen. So kannst du viel dazu beitragen, dass du und alle Kletterer nach dir diese einmaligen Naturerlebnisse am Felsen auch in Zukunft geniessen können.
1. Beachte Einschränkungen
Kletterverbote, saisonale Sperrungen und weitere Einschränkungen: Informiere dich vorgängig auf dem SAC-Tourenportal und www.wildruhezonen.ch sowie in SAC-Kletterführern. Beachte zudem Informationstafeln vor Ort.
2. Benutze bestehende Zu- und Abstiege
Damit schonst du sensible Lebensräume für Pflanzen und Wildtiere. Respektiere Privatland und schliesse Weidegatter.
3. Schone Pflanzen und Nistplätze
Benutze vorhandene Umlenkstellen und steige nicht auf empfindliche Felsköpfe aus. Meide stark bewachsene Felsen, entferne keine Pflanzen aus Felsritzen und umgehe Nistplätze felsbrütender Vögel grosszügig. Vermeide Lärm.
4. Halte das Klettergebiet sauber
Nimm Abfall wieder mit ins Tal. Halte für die Notdurft gebührend Abstand zu Kletterfelsen und Gewässern, decke Exkremente und Toilettenpapier zu. Papiertaschentücher oder gar Feuchttücher sind wegen der langen Verrottungsdauer ungeeignet.
Beachte ausserdem immer folgende Punkte:
Verantwortungsvolles und umweltfreundliches Verhalten gegenüber Natur und Mitwelt ist nicht auf die Tour beschränkt. Auch das Vorher und Nachher, die Planung, die Wahl des Verkehrsmittels und die Übernachtung gehören dazu und tragen wesentlich zum Gelingen der Tour bei.
5. Reise umweltverträglich an
Nutze die vielen Vorteile öffentlicher Verkehrsmittel. Falls es ohne Auto nicht geht: Fahrgemeinschaften bilden und Mobility oder Alpentaxi für Teilstrecken einsetzen.
6. Berücksichtige Fahr- und Parkverbote
Auf Waldstrassen gilt meist ein Fahrverbot. Vermeide wildes Parkieren - dieses ist ein Ärgernis für Landwirte und Grundeigentümer und kann Flurschaden anrichten.
7. Konsumiere lokal und schone Ressourcen
Übernachte vor Ort und kaufe lokal ein, um die Bergregionen zu fördern und die Ökobilanz deiner Tour zu verbessern. Gehe sparsam mit Wasser und Energie in den Gebirgsunterkünften um. Sie sind knapp!
8. Campiere, aber richtig
Wenn du im Freien übernachten möchtest, kläre vorgängig ab, ob es erlaubt ist. Lass nichts zurück ausser deinen Fussabdrücken. In unserem Merkblatt «Campieren und Biwakieren» findest du weitere wertvolle Tipps.
9. Benutze bestehende Feuerstellen
Jede neue Feuerstelle zerstört Vegetation und Boden für Jahre. Beachte die aktuelle Waldbrandgefahr.
10. Führe deinen Hund an der Leine, insbesondere im Wald
Wildtiere flüchten vor frei laufenden Hunden und werden häufig von ihnen gejagt. Das bedeutet viel Stress für die Wildtiere.