© Kaspar Kellerhals
Sina Goetz klettert in Saas-Fee auf Rang 2! UIAA Ice Climbing World Cup
Angefeuert von einem frenetischen Publikum kletterte Sina Goetz beim Ice Climbing World Cup von Saas-Fee auf den fantastischen 2. Rang. Damit feierte sie ihren zweiten Weltcup-Podestplatz in dieser Saison. Vorjahressieger Yannick Glatthard verpasste die Top 3 und wurde Fünfter.
In einem packenden und engen Weltcup-Finale sorgten insbesondere die vier Schweizer Eiskletterer Sina Goetz, Laura von Allmen, Yannick Glatthard und Nikolay Primerov am Samstagabend für eine fantastische Stimmung im 32 m hohen Parkhaus von Saas-Fee.
Haarscharf am ersten Weltcupsieg vorbei
Nach dem 4. Rang in China und dem 3. Platz in Südkorea vor zwei Wochen zählte Sina Goetz beim Heimweltcup zu den grossen Favoritinnen. Souverän meisterte sie den Einzug ins Finale und nahm die alles entscheidende Route als letzte Athletin in Angriff. Sie kletterte gewohnt schnell und konzentriert und das bis wenige Züge vor dem Top. Kurz vor Ablauf der achteinhalb Minuten hätte Goetz den alles entscheidenden Zug, den sie an die Spitze der Rangliste katapultiert hätte, noch in der Hand gehabt. Doch leider hatte sie die Zeitangabe nicht gesehen und so verweilte sie etwas zu lange, ohne die führende Russin Maria Tolokonina noch zu überholen. Der 2. Schlussrang von Sina Goetz ist aber einmal mehr eine sehr starke Leistung der jungen Schweizerin.
Bedenkt man, dass sich Goetz Ende Jahr bei einem Training eine schmerzhafte Muskelverletzung am Rücken zugezogen hatte, die ihr teilweise das Gehen unmöglich machte, sind ihre Erfolge umso bemerkenswerter.
Laura von Allmen, die zweite Schweizer Finalistin, zeigte einen guten Wettkampf. Sie machte nach dem 8. Zwischenrang im Halbfinale nochmals zwei Ränge gut und beendete den Weltcup auf Platz 6. Maria Tolokonina (RUS) gewann die diesjährige Ausgabe bei den Damen.
Schweizer Herren gehen leer aus
Enttäuschend verlief das Finale für Vorjahressieger Yannick Glatthard. Nachdem er das Halbfinale auf dem 2. Zwischenrang beendet hatte, stieg der Meiringer zuversichtlich in die Finalroute ein. Leider rutschte er bei einem kleinen Griff mit dem Eispickel aus, fiel unverhofft früh und beendete den Wettkampf auf Platz 5. Auch dem zweiten Schweizer Finalisten gelang der Durchgang nicht wie gewünscht. Nikolay Primerov fiel nach einem Fehler unmittelbar nach dem Start und wurde Neunter. Den Sieg bei den Herren holte sich der Franzose Louna Ladevant.
Team Russland dominiert Speed-Wettkampf
Einmal mehr kletterten die Athletinnen und Athleten aus Russland im Speed-Wettkampf vom Freitag in einer eigenen Liga. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gab es ein rein russisches Podest. Irina Dubovtseva gewann vor ihren Teamkolleginnen Maria Tolokonina und Valeriia Bogdan. Bei den Herren ging der Sieg an Anton Nemov. Vadim Malshchukov und Nikita Glazyrin folgten auf den Rängen 2 und 3.
Für die Schweizer Speed-Kletterer Vivien Labarile und Jonathan Brown lagen die Podestplätze zwar ausser Reichweite, doch Labarile’s 9. und Brown‘s 15. Rang waren dennoch gute Resultate.