Vom historischen Juwel zur nachhaltigen Erweiterung: | Schweizer Alpen-Club SAC
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Vom historischen Juwel zur nachhaltigen Erweiterung: Die Weissmieshütte SAC wird sanft erneuert

Die Weissmieshütte mit einem atemberaubenden Blick auf 18 Viertausender und beliebter Ausgangspunkt für Weissmies und Lagginhorn wird erneuert. Nachhaltigkeit steht dabei im Fokus, wie das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs zeigt. Die Erweiterung mit respektvoller Integration und Holzfassade bewahrt den historischen Charme der alten Hütte.

Von der Weissmieshütte SAC auf 2726 m ü. M geniesst man den Blick auf 18 Viertausender, u.a. das formvollendete Weisshorn vis-à-vis. Die Hütte ist aber auch Ausgangspunkt für Viertausender wie der Weissmies und das Lagginhorn und den Beinahe-Viertausender Fletschhorn.

Von der Abgeschiedenheit an den Skipistenanschluss

Die Sektion Olten des Schweizer Alpen-Club SAC kann stolz auf ihre einzige offizielle SAC-Hütte sein. Ursprünglich wurde die heute noch bestehende alte Weissmieshütte im Jahr 1894 als Berghotel Weissmies erbaut. Damals gab es keine Seilbahnen in der Nähe. In den Jahren 1912 und 1915 wechselte die Hütte aufgrund finanzieller Schwierigkeiten mehrmals den Besitzer. Schließlich erwarb und sanierte der SAC Olten im Jahr 1927 die Hütte.

Mit der Zeit wurden die Platzverhältnisse in der Hütte immer prekärer, und im Jahr 1952 beschloss die Sektion den Bau einer neuen Hütte. Glücklicherweise wurde die alte Hütte nicht abgerissen, sondern blieb erhalten und ist heute eine der wenigen noch existierenden SAC-Hütten aus den Gründerjahren. Gäste, die heute in der alten Weissmieshütte einquaertiert werden, erleben ein einzigartiges Nostalgieerlebnis.

Die Erreichbarkeit der Hütte verbesserte sich mit dem Bau der Sportbahn von Saas Grund zum Kreuzboden im Jahr 1979 erheblich. Dadurch verkürzte sich der Hüttenweg von vier auf nur eine Stunde. Die Übernachtungszahlen stiegen weiter an. Die Attraktivität der Weissmieshütte im Winter wurde durch die Verlängerung der Seilbahn bis zum Hohsaas im Jahr 1983 noch gesteigert. Im Winter liegt sie so mitten im Skigebiet Hohsaas und verpflegt die Pistenskifahrenden, was sie von den meisten anderen SAC-Hütten unterscheidet. 

Umgeben von 18 Viertausendern

Die Weissmieshütte entspricht nicht mehr den heutigen gesetzlichen Anforderungen, etwa bezüglich Brandschutz und Gästebedürfnissen. Die Sektion Olten hat sich daher dazu verpflichtet, eine nachhaltige Entwicklung anzustreben. Dazu wurde im Winter 2022 ein anonymer Projektwettbewerb durchgeführt. Sieben Architekturbüros wurden ausgewählt, um ihre Projekte einzureichen. Kriterien wie die Landschaftsintegration, Umgang mit Naturgefahren, Konstruktion und Materialien, der Umgang mit Ressourcen, Optimierung der betrieblichen Abläufe oder die sanfte Sanierung der alten schützenswerten Hütte wurden dabei berücksichtigt. 

Das Siegerprojekt, mit dem Namen «Bax mit Pirmin», entworfen von der ARGE HuberHutmacher Architektur aus Bern, konnte die Jury überzeugen. Das Projekt sieht vor, die bestehende Hütte mit einem kompakten Anbau zu erweitern. Der Anbau umschließt die Nordostecke der Hütte und überragt den bestehenden Bau um ein Geschoss. Diese Erweiterung setzt die bestehende Baustruktur fort und stärkt die Hofsituation zwischen der alten Hütte und der Haupt­hütte. Die Fassade der Erweiterung erfolgt grösstenteils in Holz und erzeugt damit, in Anlehnung an die Bauweise der alten Hütte, ein neues Bild der Haupthütte in der Walliser Mischbauweise.

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