© Allen + Crippa mit Meier + Vuattoux
Die Sustlihütte SAC wird umgebaut und erweitert Vergangenheit trifft Zukunft
Die Sustlihütte SAC oberhalb der Sustenpassstrasse im Kanton Uri wird sanft saniert und mit einem Erweiterungsbau vergrössert. Das Ziel ist es, die Infrastruktur zu verbessern, das Platzangebot an die heutigen Bedürfnisse anzupassen und die Bausubstanz nachhaltig zu erhalten.
Inmitten der atemberaubenden Berglandschaft des Sustengebietes wurde die Sustlihütte SAC der Sektion Rossberg im Jahr 1915 errichtet, ein einfacher Fachwerkbau mit einem Unterbau aus Granitblöcken und 24 Seegrasmatten als Schlaflager. Durch den Bau der Susten-Passstrasse 1946 stieg die Besucherzahl sprunghaft an, so dass die Hütte 1949 erweitert wurde.
In den darauffolgenden Jahren sah die Sustlihütte zahlreiche Veränderungen. Infolge von Platzmangel (an Wochenenden waren 100 und mehr Besucherinnen und Besucher keine Seltenheit) entstand 1973 etwas abseits der Hütte ein Provisorium mit zusätzlichen Schlafplätzen. 1979/1980 wurde eine separate Nasszelle mit Wasch- und WC-Räumen errichtet. 1990 folgte die letzte grosse Sanierung, die unter anderem die Integration der baufälligen Baracke, eine praktischere Küche für das Hüttenteam und eine zeitgemässe Abwasserentsorgung umfasste. 1993 wurde die sanierte Hütte mit einer modernen Solaranlage und Wasseraufbereitungsanlage ausgestattet. Heute ist die Sustlihütte vor allem bei Wandernden und Familien beliebt. Und Kletternden dient sie als Stützpunkt für die unzähligen Kletterrouten in der Umgebung.
Wandel der Hüttenbedeutung
Aktuell bietet die Sustlihütte 69 Schlafplätze in unterschiedlich grossen Schlafräumen. Die bergsportliche Bedeutung der Hütte hat sich über die Jahre gewandelt. Es kommen vermehrt Wanderer und Familien und nicht mehr nur Alpinisten. Um den Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden, plant die Sektion eine behutsame Sanierung der Hütte mit einem Erweiterungsbau. Ziel ist es, die Infrastruktur zu verbessern, das Platzangebot anzupassen und die Bausubstanz nachhaltig zu erhalten. Die Übernachtungszahlen bleiben konstant, mit durchschnittlich 3000 Übernachtungen pro Jahr und einem Gästeanteil von etwa 15% in der Wintersaison.
Im Dezember 2022 wurde ein anonymer Projektwettbewerb durchgeführt. Das Siegerprojekt «Ammonit» der Arbeitsgemeinschaft der Architekturbüros Allen + Crippa mit Meier + Vuattoux konnte die Jury überzeugen - ein junges Nachwuchsteam mit Bezug zu den Urner Alpen und dem Bergsport. Es verfolgt die sich historisch entwickelte Strategie des konstanten Umformens und Weiterbauens der Hütte. Das Projekt sieht vor, den historischen Kernbau von 1915 zu bewahren und durch einen abgesetzten Anbau im Westen zu erweitern. Dies verleiht der Hütte eine neue Südausrichtung, ohne ihre markante Ostfassade zu verändern. Auf der Südseite entstehen, der Topografie folgend, austarierte Terrassen, von wo aus die Besucherinnen und Besucher nach dem Umbau viel Sonne und eine fantastische Aussicht geniessen können.