Via ferrata del Diavolo Tüfelstalboden 1890 m
-
- Schwierigkeit
- K2-3
-
- Aufstieg
- 1:45 h, 470 Hm
-
- Bergerfahrung
- 1 / 4
-
- Kraft
- 2 / 4
-
- Ausdauer
- 1 / 4
-
- Psyche
- 1 / 4
Wenn es bei Andermatt knatterte und krachte, wusste man: Die Schweizer Armee übt wieder mal den Ernstfall. Das tut sie hier seit Menschengedenken, der Gotthard – die einstige Trutzburg der Eidgenossen – ist schliesslich nahe, und ein Porträt von General Guisan hängt in (fast) jeder Gaststube zwischen dem Urnersee und Hospental. Kampf war das Leben am Schicksalspass der Schweiz fast immer, gegen die Natur, gegen fremde Besetzer. Doch erst einmal musste der Weg in den Süden, ins Land, wo die Zitronen blühen, frei gemacht werden. Das erwies sich in der Schöllenen aber als so schwierig, dass man sogar den Gehörnten zu Hilfe rief. Wie es mit der Geiss und der verlorenen Seele nach dem Brückenbau ausging, weiss in der Schweiz fast jedes Schulkind, und den Teufelsstein aus Granit kann man heute noch bewundern. Aus dem Gotthardfels gemeisselt ist auch das Suworowdenkmal, das an den unglücklichen Feldzug des russischen Generals während der Koalitionskriege (1799) erinnert. Tempi passati. Heute träumen die Andermatter, vom Abzug der Armee und vom stagnierenden Tourismus gebeutelt, von einer glanzvollen Zukunft. Mit dem Geld des ägyptischen Milliardärs Samih Sawiris entsteht ein Luxusresort samt Fünfsternehotel, Golfplatz und exklusiver Wellness-Oase. Im Herbst 2009 begannen die Bauarbeiten. Im Vergleich dazu nimmt sich jene Baumassnahme sehr bescheiden aus, die im September 1997 nach 90 Arbeitstagen abgeschlossen war: die Via ferrata del Diavolo. Seither sind Zigtausende über die mit 700 Meter Drahtseil, 265 künstlichen Tritten und zwei Leitern ausgestattete Route hinaufgekraxelt zum Tüfelstalboden, wo die Fahne Uris flattert.
Routenbeschreibung
Zusatzinformationen
- Charakter
-
Einer der ersten Klettersteige der Schweiz, erbaut von Soldaten der in Andermatt stationierten Truppe. Die an sich sehr schöne Routenführung weicht für den Geschmack guter Ferratisti etwas zu oft auf Grasbänder aus – schade angesichts der herrlichen Granitflanken. Bei Nässe wird die Begehung deshalb zu einem eher zweifelhaften Vergnügen. Die Ferrata del Diavolo eignet sich gut für Einsteiger. Und dann sind da ja noch jede Menge historische Reminiszenzen, vom Teufel über die napoleonischen Kriege bis zur Schweizer Armee. Das Klettersteigmaterial kann bei Alpina Sport in Andermatt gemietet werden.
- Zeit
-
Gesamtzeit 3 Std. Zustieg ¼ Std., Klettersteig 1¾ Std., Abstieg 1 Std.
- Signalisation
-
Wegzeiger, Abstieg gut markiert