Gauablickhöhle-Klettersteig Sulzfluh 2817 m
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- Schwierigkeit
- K3, T4
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- Aufstieg
- 1:30 h
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- Bergerfahrung
- 3 / 4
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- Kraft
- 3 / 4
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- Ausdauer
- 3 / 4
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- Psyche
- 3 / 4
Drusenfluh–Sulzfluh–Schijenflue: berühmte Klettergipfel, bester Fels, südseitige Exposition. Also ein Gelände für echte Felsartisten, gar keine Frage. Doch seit 2005 können auch jene, die für ihr Bergerlebnis allerlei Krücken wie Drahtseile, Leitern und Eisenkrampen brauchen, das Steilwandgefühl Rätikon erleben: auf dem Bündner Sulzfluh- Klettersteig. Und den darf man als absolute Klasseroute bezeichnen, logisch im Verlauf, dem Gelände angepasst, optimal, nicht übermässig gesichert, ohne überflüssigen Schnickschnack. Physis und Nervenkostüm werden gleichermassen gefordert, aber nicht überstrapaziert. Und als Tüpfelchen aufs berühmte i gibts am Gipfel ein Panorama, das schon seit mehr als 100 Jahren die Bergsteiger fasziniert. Berühmt ist der Berg nicht nur für seine Aussicht, sondern auch für seinen Höhlenreichtum. Im Herbst 1864 war die Sulzfluh deshalb Ziel einer richtigen Expedition. Nicht weniger als 20 Mann beteiligten sich an dem Unternehmen der SAC-Sektion Rhätia; die Ergebnisse der wissenschaftlichen Erkundung hielt man in einer bemerkenswerten Schrift fest. Höhlen gibts auch auf der Montafoner Seite des Bergstocks. Eine von ihnen, die Gauablickhöhle, ist seit 2006 durch einen Klettersteig erschlossen: das ganz andere Bergerlebnis. Die beiden gesicherten Routen lassen sich zu einer grossen und grossartigen Zweiländerrunde verbinden: Prättigau und Montafon. Als Tagespensum eignet sie sich allerdings höchstens für alpine Dauerläufer. Viel besser ist es, eine Nacht in der Carschina- oder in der Tilisunahütte einzuplanen. Auf diese Weise kann man auch noch die stimmungsvollen Dämmerstunden hoch im Gebirge geniessen: Rätikon total.
Routenbeschreibung
Zusatzinformationen
- Charakter
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Der Sulzfluh-Klettersteig wird in der Regel als "Zustieg" benutzt. Bei diesem Klettersteig handelt es sich um eine anspruchsvolle, auch recht lange Route im gehobenen Genussbereich (K4, Stellen K4–5) mit einigen kraftraubenden Steilpassagen und sehr luftigen Querungen. Nicht unbedingt die richtige Tour für Einsteiger! Der Montafoner Klettersteig auf der Nordseite der Sulzfluh ist weniger schwierig (K3), sein absoluter Gag die Gauablickhöhle. Für deren Begehung ist eine Stirnlampe unerlässlich! Wer beide Klettersteige nacheinander begeht, muss berücksichtigen, dass der markierte nordseitige Abstieg durch den Rachen recht heikel ist (Schrofen, leichte Kletterstellen). Im Frühsommer liegt hier beinharter Altschnee – da sind Leichtsteigeisen und Teleskopstöcke auf jeden Fall von Vorteil.
- Zeit
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Gesamtzeit Sulzfluh- und Gauablickhöhle- Klettersteig 10 Std. St. Antönien–Sulzfluh 4¾ Std., Abstieg durch den Rachen 1½ Std., Gauablickhöhle-Klettersteig 1½ Std., Abstieg nach St. Antönien 2¼ Std. Fährt man bis zum letzten Parkplatz unterhalb von Partnun, verkürzt sich die Gehzeit um knapp 1 Std.
- Signalisation
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Durchwegs gut markiert, Hinweistafeln an den Zustiegen
- Abstieg
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Durchwegs gut markiert, Hinweistafel beim Einstieg