Von Brè über die Denti della Vecchia zur Capanna Pairolo (Normalroute) Sasso Grande (Denti della Vecchia) 1490 m
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- Schwierigkeit
- T5
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- Aufstieg
- 2:30 h, 1120 Hm
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- Abstieg
- 3:15 h, 560 Hm
Die Dolomiten von Lugano
Déodat Guy Sylvain Tancrède Gratet de Dolomieu, ein französischer Adliger und Geologe, nahm 1789 auf einer Reise durch Südtirol Gesteinsproben mit, die seine Neugier geweckt hatten, und liess sie untersuchen. Die Analysen ergaben eine bis anhin nicht gekannte Zusammensetzung aus Kalziumbikarbonat und Magnesium – damit war ein neues Mineral entdeckt, das zu Ehren seines Entdeckers den Namen Dolomit erhielt. Die Dolomiten, dieses einmalige Gebirge im Nordosten Italiens, erhielten ihren Namen also von einem Franzosen. Auch die Denti della Vecchia («Zähne der Greisin») bestehen weitgehend aus Dolomit. Das Magnesium ist verantwortlich für die helle Farbe, und besonders im Spätherbst leuchten die Felsen bei direktem Sonnenschein derart hell, dass man als Kletterer geblendet wird. Womit auch gesagt wäre, dass man hier klettern kann – und dies seit Generationen auch intensiv tut. Die Wiege des Tessiner Felskletterns, die früher auch Canne d’Organo («Orgelpfeifen») hiess, wurde ab den 30er-Jahren erschlossen und zählt heute hunderte von Routen in allen Schwierigkeitsgraden.
Routenbeschreibung
Brè – Monte Boglia
Von Brè durch den intakten Dorfkern nordostwärts auf markiertem Weg, eine Strasse mehrmals kreuzend, bis ca. 960 m. Ein Weg zweigt hier nach rechts ab und führt auf die Rippe zwischen Brè und Sasso Rosso (1294 m). Bei einer Wegkreuzung schlägt man den ansteigenden, streckenweise steilen Weg ein, umgeht den Sasso Rosso linksseitig und folgt dem waldigen Grat, der nach Osten steil abfällt (etwas ausgesetzt). Der Weg windet sich zu einer Schulter empor (ca. 1460 m) und führt schliesslich über den kahlen Grat auf den Monte Boglia (1516 m).
Monte Boglia – Passo Streccione
Vom Monte Boglia geht es in einem teils hochtrittigen Zickzack steil hinab zur Senke von Pian di Scagn (1173 m). Kurz nach links ausholen und anschliessend entlang der Staatsgrenze oder knapp auf italienischem Boden durch einen schönen Wald. Über die Bocchetta di Brumea (1262 m) und an P. 1431 vorbei gelangen wir ins eigentliche Herzgebiet der Denti della Vecchia und zum südöstlich des Sasso Grande gelegenen Passo Streccione (1399 m, auch «Bocchetta» genannt).
Gipfelaufstieg Sasso Grande
Vom Passo Streccione auf Wegspuren (mit gelben Kreisen markiert) nordwestwärts hinauf zu einem kleinen Sattel, auf der anderen Seite wenige Meter hinab und links haltend unter einer Felswand (Kletterrouten mit Bohrhaken) hindurch. Nun nicht auf die markante Rinne zusteuern, sondern links auf einem schmalen Pfad zum Fuss der Ostwand des Sasso Grande. Über eine Reihe von Steilstufen kraxelt man, mit einigen Kletterzügen im I. Grad und unter Zuhilfenahme der vielen anwesenden Legföhren, eher linkshaltend hinauf. Das Gelände ist sehr steil, wirkt aber dank der Vegetation nicht allzu ausgesetzt. Man gelangt so zu einer Gipfelschulter, turnt über Felsstufen nach rechts, überwindet mit einem eindrücklichen, aber nicht besonders schwierigen Spreizschritt eine tiefe Felsspalte und erreicht so den Gipfel des Sasso Grande (1490 m), der Kulminationspunkt der Denti della Vecchia. Auf gleicher Route, im Abstieg naturgemäss etwas schwieriger, kehrt man zurück zum Passo Streccione (vom Pass und zurück 45 Min.).
Passo Streccione – Capanna Pairolo
Vom Passo Streccione mehr oder weniger waagrecht durch die eher schattige Schweizer Flanke nordostwärts. Im Bereich des Sasso Palazzo säumen einige Kalkwände mit unzähligen Kletterrouten den Weg. Kurz vor der Bassa d’Ogé wechselt man auf die sonnigere italienische Seite, wandert weiter bis zum Grenzstein 7L, wechselt nun wieder auf die Schweizer Seite des Grats und steigt links über Weiden hinab zur schön gelegenen Capanna Pairolo (1349 m).
Zusatzinformationen
- Endpunkt
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- Zeit
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Brè – Monte Boglia 2 Std. 30 Min.
Monte Boglia – Sasso Grande – Capanna Pairolo 3 Std. 15 Min.
- Schwierigkeit / Material
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Die Schwierigkeiten beschränken sich auf den sehr steilen, felsigen Aufstieg zum Sasso Grande, der leichte Kletterei erfordert (und von dem man auch wieder herunterkraxeln muss). Ansonsten einfache, markierte Wege mit einigen wenigen etwas ausgesetzten Stellen (T3–), vor allem im Bereich der Denti della Vecchia.
- Wegpunkte
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Monte Boglia / Colma Regia (1516 m)
Freistehender, waldfreier Gipfel mit umfassendem Blick über die Luganeser Berge hinweg bis zum Monte Rosa und Finsteraarhorn.
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- Einkehren und Übernachten
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Das Grotto Alpe Bolla (1128 m), wenige Minuten links unterhalb des Pian di Scagn gelegen, bietet währschafte einheimische Küche (von Mai bis Oktober einkehren, Montag Ruhetag, auf Anfrage auch Übernachtung möglich).
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Autor / Autorin
