Pizzo Tambo 3279 m Hochtouren
Der Pizzo Tambo, eine vierkantige, besonders von Nordosten wohlproportioniert erscheinende, prächtige Pyramide, ist die höchste Erhebung in der langen Kette zwischen der bündnerischen Mesolcina (Misox) und dem italienischen Val San Giacomo. Imposant sind die Abstürze auf der Westseite über 1300 m ins Val Curciusa. Der Gipfel selbst ist ein kurzer, von Nordosten nach Südwesten streichender Kamm mit zwei kotierten Punkten: Der Nordöstliche (P. 3279) trägt das Gipfelkreuz, der nur wenig niedrigere SW-Gipfel (P. 3274) einen Steinmann. Den Gipfel flankieren drei schwindende Gletscher: Auf der Nordostseite der Tambogletscher, in der Mulde südöstlich des Gipfels der "Vedretta della Spianata"(ohne Namen auf der LK) und in einem Kessel unter der Westwand der kleine Ghiacciaio del Tambo. Bereits ganz verschwunden ist der einstige Nufenengletscher zwischen Nord- und Nordwestgrat.
Die Aussicht ist infolge der isolierten Lage und der bedeutenden Höhe des Berges als eine der ausgedehntesten und schönsten in den östlichen Zentralalpen berühmt. Darum und wegen des hohen Ausgangspunktes am Splügenpass wird der Pizzo Tambo Sommers wie Winters über den Ostgrat sehr oft bestiegen. Die anderen Routen werden, obwohl wie der z.B. der Nordgrat teils lohnend, weit seltener begangen, nicht zuletzt wegen der weniger bequem erreichbaren Ausgangspunkte.
Erste bekannte Touristische Besteigung: Johann Jakob Weilenmann mit einem Führer, Juli 1859.