Überschreitung von Osten nach Südwesten Pizzo Centrale 2999 m
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- Schwierigkeit
- T5
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- Aufstieg
- 3:45 h, 1000 Hm
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- Abstieg
- 2 h, 1000 Hm
Zum Höhepunkt des Gotthards – aber anders
Es gab eine Zeit, da galt der Gotthard als höchster Berg der Alpen. Was wäre dann der höchste Berg über dem Gotthard, der Pizzo Centrale? Da könnte man leicht ins Grübeln geraten. Lassen wir das… Unter den vielen Routen, die zum Centrale führen, haben wir eine eher ungewöhnliche ausgesucht – bei der auch gemischte Gruppen auf ihre Kosten kommen: Die Gemütlichen überlassen den Ehrgeizigen das Val Prevat, und alle treffen sich auf dem Gipfel zum gemeinsamen Ausblick und Abstieg.
Routenbeschreibung
Passo del San Gottardo – Cascina di Val Torta
Von der Gotthard-Passhöhe mit dem Ospizio (2091 m) folgt man der geteerten Strasse zum Lago della Sella und wandert über die Krone der Staumauer. An deren Ende verlässt man den markierten Weg und geht an den Armeebaracken 2296 m vorbei bis zum Seeende, wo man den Bach «La Sella» auf einer Brücke unweit der Cascina di Val Torta überquert.
Cascina di Val Torta – Rotstocklücke
Nach der Brücke geht man nicht nach links zur Cascina, sondern folgt nach rechts kurz dem Bach bergwärts und wandert dann etwas erhöht über dem felsigen Bacheinschnitt weglos ins Val Prevat. Ab rund 2460 m kann man unmittelbar neben dem Bach ansteigen. Die letzten Meter zum Seelein P. 2575 werden links oder rechts ausholend überwunden; sofern der Altschnee völlig weggeschmolzen ist (oder gut trägt), kann man auch durch die Schlucht selbst zum Seelein kraxeln. Weglos geht es dem Westufer entlang ins enge Schutttälchen unter der Rotstocklücke. Das Tälchen ist erstaunlich gut zu begehen. Liegt noch Alt- oder Lawinenschnee, was bis weit in den Sommer hinein der Fall sein kann, lohnt sich der Einsatz eines Pickels (allenfalls auch von Steigeisen) – oder man umgeht das Tälchen nordseitig über Rasen-, Schutt- und Blockhänge.
Rotstocklücke – Pizzo Centrale
Von der Rotstocklücke (2785 m) bis zum Pizzo Centrale folgt man im Wesentlichen dem Grat. Mal ist er blockig, dann ein grasiger Rücken mit Wegspur, dann wieder schmal und felsig. Im ersten Abschnitt wird den Schwierigkeiten eher in der Südflanke ausgewichen, um danach wieder die Gratschneide zu erreichen. Im Abstieg von P. 2897 trifft man auf eine plattige und exponierte Kletterstelle. Der Felsaufschwung bei der ersten Schulter des Pizzo Centrale wird erneut auf Spuren in der Südflanke umgangen (exponiert, aber leicht). Nun folgt die Schlüsselstelle, der Abstieg vom Ostgipfel 2986 m: Hier ist wieder Kraxelgeschick gefordert, und das mit ziemlich Luft unter den Sohlen. Über leichtes Gelände kommt man schliesslich zum Hauptgipfel (2999 m).
Pizzo Centrale – Lago della Sella
Eine deutliche Wegspur hilft beim Abstieg zum Guspissattel, führt dann südwärts unter dem Gamsspitz / Tritthorn zu einem Rücken und in die nächste Geländekammer. Der Weg ist ab und zu undeutlich, auf die vielen Steinmännchen ist aber stets Verlass. Nach dem Sasso di Paisgion mündet man in den markierten Weg und steigt zum Ufer des Lago della Sella hinab.
Lago della Sella – Passo del San Gottardo
Nun auf dem Fahrweg talauswärts zur Staumauer und auf dem bereits bekannten Strässchen zurück zum Passo del San Gottardo.
Zusatzinformationen
- Zeit
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Passo del San Gottardo – Pizzo Centrale 3 Std. 45 Min.
Pizzo Centrale – Passo del San Gottardo 2 Std.
- Schwierigkeit / Material
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Der Aufstieg durchs Val Prevat ist weglos, aber nicht sonderlich schwierig (T3+). Der anschliessende, lange Grat bietet einige leichte Kraxelstellen und zwei schwierigere Passagen: eine im Abstieg von P. 2897 (T5–), eine im Abstieg vom Ostgipfel (P. 2986) des Pizzo Centrale (T5). Alle Schlüsselstellen liessen sich, falls nötig, mit einem kurzen Kletterseil und einigen Schlingen sichern. Der Abstieg vom Hauptgipfel zum Gotthardpass liegt im Bereich T3. Falls im Aufstieg zur Rotstocklücke noch Schnee liegt, lohnt sich die Mitnahme eines Pickels (oder gar Steigeisen).
- Wegpunkte
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Sattel zwischen dem Val Prevat und dem Gafallental, als alpinistischer Übergang im Sommer praktisch bedeutungslos.
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- Nachbargipfel
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Eher ein Ziel für Sammler denn für Geniesser. Von der Rotstocklücke über den steilen Schuttrücken (T4, hin und zurück 30 Min.).
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Autor / Autorin
