Überschreitung Jöchliturm - Nädliger | Berg- und Alpinwandern | Schweizer Alpen-Club SAC
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Überschreitung Jöchliturm - Nädliger (Normalroute) Jöchliturm 2335 m

  • Schwierigkeit
    T4
  • Aufstieg
    4–4:30 h, 1500 Hm
  • Abstieg
    2 h, 1500 Hm

Übers Joch anstatt untendurch!

Während der benachbarte Wildhauser Schafberg eine feste Grösse im Wanderzirkus ist, kennt kaum jemand den Jöchliturm. Nicht mal der Landestopographie war er bekannt, auf der Karte hiess der Gipfel mit dem schmucken Gipfelbuch schlicht P. 2335. Dabei liegt der Gipfel nur einen Katzensprung neben den fossiliengespickten Kalkklippen des Nädligers, über die einer der prächtigsten Höhenwege der Region führt. Etwas Kondition braucht die Rundtour zum Jöchliturm, denn die Gamplütbahn nimmt einem höchstens 200 Hm ab. Und die steilen Südflanken regen die Schweissdrüsen an, man tut gut daran, genügend Getränke einzupacken. Gastronomisch liegt der St.-Galler-Teil des Alpsteins nämlich ziemlich brach, musikbeschallte Sonnenterrassen mit dutzenden Plätzen und Turnschuhtouristen gewahrt man hier keine – ganz im Gegensatz zu den Tälern ennet dem Altmannsattel!

Routenbeschreibung

Wildhaus - Zwinglipasshütte
Von Wildhaus Post zur Talstation der Gamplütbahn (diese bringt kaum Zeitgewinn), dann das Flürentobel hinauf zur Alp Tesel. Über die Chreialp zum Zwinglipass und zur gleichnamigen Hütte.
Zwinglipasshütte - P. 2334 (Übergang Rotsteinpass)
Unter der Altmann-Südwand hindurch zu P. 2334, wo der Wanderweg über die Fliswand zum Rotsteinpass hinunterführt.
Rotsteinpass - Nädliger - Jöchliturm
Hier beginnt der weiss-blau markierte Gratweg über den Nädliger bis zum Jöchlisattel P. 2291. Über groben Karst und ein kurzes Grätchen ohne Markierungen leicht zum Jöchliturm P. 2335.
Jöchliturm - P. 2196 Schafberg-Südflanke
Abstieg zurück in den Jöchlisattel und den weiss-blauen Markierungen nach durch die steile Flanke in den Kessel unter dem Wildhauser Schafberg. Ein kurzer Gegenanstieg führt zu P. 2196 auf die riesige Grassüdflanke am Schafberg.
P. 2196 - Schäferhütte - Gamplüt
Dem nun weiss-rot markierten Bergweg folgend übers Schäferhüttchen und die Steilstufe runter zum Gamplüt. Wahlweise mit der Bahn oder zu Fuss in einer guten ½ Std. nach Wildhaus.
Variante: Abstieg über den Wildhauser Schafboden
Um eine gute ½ Std. kann die Tour vor dem Gegenanstieg zum Wildhauser Schafberg verkürzt werden: Über den Wildhuser Schafboden direkt zu P. 1389 auf der Alp Tesel, wo das Flürentobel in einer ½ Std. zurück nach Wildhaus leitet.

Zusatzinformationen

Ausgangspunkt

Wildhaus (1090 m)

Endpunkt

Gamplüt, Bergstation (1349 m)

www.gampluet.ch

Zeit

Wildhaus - Zwinglipasshütte: 2:30 Std.

Zwinglipasshütte - Nädliger - Jöchliturm: 2- 2:30 Std.

Jöchliturm - P. 2197 - Schäferhütte - Gamplüt: 2 Std.

Ohne Gondelbahn Gamplüt im Abstieg wird die Tour um 30 Min. länger.

 

Wird die Tour im Gegensinn angegangen, bieten sich bei P. 2334 unter dem Altmann diverse Weiterwege in den Alpstein an, z.B. auf den Altmann selbst oder zum Rotsteinpass.

Schwierigkeit / Material

Die Überschreitung Jöchli–Nädliger ist zuverlässig weiss-blau markiert und teils ausgesetzt, einzelne Stellen erfordern etwas Handeinsatz. Im steilen Südhang unter dem Jöchli ist auf Steinschlag zu achten, sofern man nicht alleine unterwegs ist.

Wegpunkte

Zwinglipasshütte (1999 m)

Zwinglipasshütte SAC, bewartet während der Ferienzeit und an Wochenenden von Mai bis Oktober.

Nädliger (2321 m)

Die Route führt über den mehrgipfligen Nädligergrat

Jöchli (SG) (2291 m)

Übergang unmittelbar unter dem Jöchliturm.

Einkehren und Übernachten

Alp Tesel

Einkehren auf der Alp Tesel zur Alpsaison.

Nachbargipfel

Wildhuser Schofberg / Schafberg (2373 m)

Wildhauser Schafberg (2373 m): Wenn es für die oben beschriebene Runde noch zu früh oder schon zu spät in der Saison ist, kann als Ausweichziel die Südflanke am Schafberg erwandert werden. Alle, die nach dem Jöchliturm noch genügend Kraft und eine zusätzliche Stunde Zeit haben, können den riesigen, das obere Toggenburg beherrschenden Kegel leicht in die Tour einbauen. Von P. 2196 über den markierten Wanderweg zum Vorgipfel (T3). Im Übergang zum 10 m höheren Hauptgipfel hilft ein Drahtseil in die Scharte hinunter, ausgesetzt geht’s wieder hoch zum höchsten Punkt, T4.

Autor / Autorin

Fabian Lippuner

Fabian Lippuner ist Umweltingenieur, Wanderleiter und hat für den SAC zwei Führer der Buchreihe Alpinwandern / Gipfelziele verfasst. Er ist seit fünfundzwanzig Jahren sommers wie winters, kreuz und quer in Fels, Eis, Gras, Alpen, Mitteland und Jura unterwegs.

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