Rasa - Gridone - Rifugio al Legn | Berg- und Alpinwandern | Schweizer Alpen-Club SAC
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Rasa - Gridone - Rifugio al Legn Gridone / Monte Limidario 2186 m

  • Schwierigkeit
    T3
  • Aufstieg
    5 h, 1540 Hm
  • Abstieg
    4 h, 650 Hm

Eine grandiose Aussicht mit vielen Namen

Den höchsten Punkt zwischen Centovalli und Lago Maggiore bezeichnet die Schweizer Landeskarte als Gridone o M. Limidario. Im Aufstieg durch das Val di Bordei zum Gipfel findet sich aber auch Ghiridone auf markante Steine gepinselt. Was stimmt? Der Unterschied, wie auch bei vielen anderen mit der Zeit wechselnden Flurnamen, stammt vom unterschiedlichen Gebrauch von Hochsprache und Dialekt. Während Ghiridone hochsprachlich ist und besonders im Locarnese und Centovalli verwendet wird, bevorzugen die Leute aus der Region Brissago den Dialektausdruck Gridone, früher auch Cridone oder Gredone. Monte Limidario ist auf der italienischen Seite der Grenzsteine gebräuchlich und leitet sich von Limes (Grenze) ab. Hier war aber wohl nicht die (heutige) Landesgrenze, sondern eher die Grenze zwischen Weiden und Fels gemeint.

Routenbeschreibung

Rasa - Bordei
Quer durch das verkehrsfreie, schön erhaltene Bergdorf in südlicher Richtung absteigen und an der monumentalen Kirche von Terra Vecchia vorbei hinunter, den Bach bei P. 663 überqueren und wieder leicht ansteigend nach Bordei (726 m).
Bordei - Gridone
Von Bordei aus rund 5 Minuten auf der Fahrstrasse bergwärts ansteigen, bis in der Kurve auf 780 m der Wanderweg rechts ins Val di Bordei abzweigt und kurz darauf auf einem Holzsteg bei P. 789 den schäumenden Bach überquert. Der Weg führt um einige grosse Felsbrocken herum und steigt durch den hier noch recht breiten und schattigen Talboden langsam an, bis auf einer Höhe von ca. 880 m wieder auf die andere Bachseite gewechselt wird. Nun verengt sich das Tal und der Weg steigt entschlossener durch die Flanke südwärts an, quert einen Seitenbach auf ungefähr 1060 m und zickzackt durch Weidegestrüpp hinauf zum kleinen Jagdhüttchen (ca. 1380 m). Es ist meist offen und bietet willkommenen Schutz bei einem Wetterumschwung – da es eher feucht und schmuddelig ist, lädt es aber nicht unbedingt zu längerem Verweilen ein. Anschliessend wird der Hauptbach nochmals überquert. Ab P. 1433 verläuft der Weg auf einem noch immer mit Buschwerk durchsetzten Rücken über P. 1594. Auf einer Höhe von 1800 m verbreitert sich das Val di Bordei zu einem Hochplateau, an dessen östlicher Begrenzung in einem ausladenden Bogen die Bocchetta di Valle (1948 m) erreicht wird. Die spektakuläre Aussicht auf den Lago Maggiore hinab und südwärts bis zum Apennin lädt zu einer ausgiebigen Pause in der breiten Einsattelung. Von der Bocchetta di Valle leiten viele Wege über die letzten 250 Höhenmeter zum mächtigen Gipfelkreuz des Gridone. Sie alle führen vom Pass zu P. 1999. Eine interessante Route verläuft dann über einige Felsbändchen durch die Flanke in nordwestlicher Richtung und erreicht den breiten Grenzgrat auf einer Höhe von ca. 2130 m. Die letzten Meter zum Gridone (2188 m) bewältigt man problemlos über Schrofen knapp auf der italienischen Seite.
Gridone - Rifugio Al Legn
Der Abstieg vom Gipfel zur Capanna Al Legn verläuft bis ca. 2130 m entlang der Aufstiegsroute, folgt dann aber weiter dem Grenzgrat bis kurz nach der felsigen Erhebung P. 2138, wo links über eine gut ausgeprägte Rippe wieder zur Bocchetta di Valle abgestiegen wird. In östlicher Richtung den deutlichen Wegspuren und Markierungen folgend in wenigen Minuten zum Rifugio Al Legn (1785 m), das auf einer prächtigen Aussichtsterrasse hoch über dem Lago Maggiore liegt.

Zusatzinformationen

Ausgangspunkt

Rasa, Bergstation (898 m)

Informationen zur Seilbahn Verdasio - Rasa: www.ticino.ch/de/commons/details/Seilbahn-Verdasio-Rasa/1003.html

Endpunkt
Zeit

Rasa – Bordei 45 Min.

Bordei – Bocchetta di Valle 3 Std. 30 Min.

Bocchetta di Valle – Gridone 45 Min.

Gridone – Rifugio Al Legn 45 Min.

Schwierigkeit / Material

Technische Schwierigkeiten stellen sich auf dieser Route kaum. Im Frühjahr können Schneefelder im Val di Bordei zwischen P. 1433 und 1800 m den Aufstieg erschweren, später im Jahr verdeckt dort das Buschwerk immer wieder die Wegspuren und Markierungen. Nach starken oder lange anhaltenden Niederschlägen können die Bachquerungen im oberen Val di Bordei Probleme bereiten.

Wegpunkte

Bordei (726 m)

Herziges, hübsch restauriertes Centovalli-Dörfchen ohne Anschluss an den öffentlichen Verkehr. Unterkunft in der Osteria Bordei (www.bordei.ch).

Bocchetta di Valle (1948 m)

Einfacher Übergang vom Centovalli zum Lago Maggiore.

Autor / Autorin

Remo Kundert

Remo Kundert ist Wanderleiter und Inhaber des Wanderreiseveranstalters per pedes bergferien. Nebenbei arbeitet er als freischaffender Fotograf und Alpinjournalist. Als Autor hat er zahlreiche Hüttenführer, Alpin- und Familienwanderbücher (mit-)verfasst.

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