Combin de Corbassière 3716 m Hochtouren
Gottlieb Studer mit Joseph-Benjamin Fellay und Johann von Weissenfluh, 14. August 1851 (diese Erstbesteiger stiegen auf einer nicht näher beschriebenen Route über die E-Flanke auf, die heute auf Grund des Steinschlags gemieden wird).
Der Combin de Corbassière, ein ausserordentlich auffälliger Berg, wurde in früheren Zeiten sogar mit dem Namen "Grand Combin" bedacht. Er steht sehr isoliert und bietet eine hervorragende Rundsicht, vor allem in das kolossale Amphitheater des Grand Combin und seiner Trabanten. Es kann deshalb nicht verwundern, dass ausgerechnet der bedeutende Panoramenzeichner Studer ihn als Erster besuchte. Von der Cabane FXB-Panossière beherrscht der Combin de Corbassière auf Grund seiner Nähe die Szene, obwohl der "richtige" Grand Combin in der Ferne durch seine kühle Würde stark beeindruckt.
Der Combin de Corbassière ist relativ einfach strukturiert. Es handelt sich im Wesentlichen um eine mächtige, von S nach N gerichtete Felsklippe, aus der sich ein markanter, aber brüchiger NE-Grat abspaltet. Im W ist ein wenig typischer Grat zu sehen, eher eine Flanke, die zu den Cols de Corbassière und zu den Aiguilles de Boveire weiterläuft. Der ganze Berg ist mehrheitlich felsig, obwohl zwei Nebenarme des Glacier de Corbassière und der in zwei Arme geteilte Glacier des Follâts ihn einrahmen. In nur 1200 m Entfernung befindet sich der höchste Punkt des Petit Combin (3668 m). Die beiden Berge werden oft in einer Tagestour überschritten.
Dieser Berg ist mit folgenden Hütten sehr gut erschlossen: Cabane FXB-Panossière, Cabane de Valsorey, Cabane Brunet.
Der Name ist in verschiedenen Flurnamen zu finden und nimmt Bezug auf die weit verbreiteten Vögel. "Corbassière" stammt aus dem Patois: corbâ (auch corbé, corbel, corbó, Mehrzahl corbasse, von lat. corvus) = Rabe. Hier sind wohl die Alpenkrähe oder Bergdohle (frz. le chocard) gemeint.