Chuenisberg 540 m Bitte eine Disziplin auswählen
Im Juli 1986 katapultierte Antoine Le Menestrel mit dem ersten Durchstieg von Ravage den Basler Jura quasi aus dem Nichts in grelles Rampenlicht auf der Kletterweltbühne. Schlug er doch den bis dahin noch nie vergegeben Schwierigkeitsgrad 8c vor.
Auf einem der ersten jemals durchgeführten Kletterwettkämpfe, welcher im italienischen Bardonecchia stattfand, lud Philippe Steulet die Franzosen Antoine und Fabrice (Guillot) in den Basler Jura ein. Im Chuenisberg traf er auf Wenzel Vodicka in seinem Megaprojekt. Wenzel lud Antoine zum gemeinsamen Projektieren ein. Zwei Wochen versuchten sie die Züge – anfänglich noch gemeinsam. Doch von den schnellen Fortschritten Antoines geschockt, zog sich Wenzel in das Pelzli zurück, um dort Ablenkung im langjährigen Plattenprojekt The Wall zu suchen.
Tatsächlich gelang Wenzel The Wall 8a+. Am Abend seines Erfolgs erfuhr er, dass selbentags Antoine Ravage gepunktet hatte … Somit beherbergte der Basler Jura auf einen Schlag die zu jener Zeit härteste Plattenkletterei und auch die schwierigste Route der Welt!
Ein so starkes Signal zog viele der damaligen Spitzenkletterer aus der ganzen Welt in den Basler Jura. Bemerkenswerterweise wurden die Testpieces meist erfolglos projektiert. Im September 1986 wiederholte Wenzel Ravage und wertete sie auf 8b+ ab. Die dritte Begehung gelang im Februar 1989 Philippe Steulet. Bei dessen Begehung waren in der Traverse schon diverse Tritte ausgebrochen, sodass sich die Schwierigkeit wieder erhöhte. Deshalb schlugen 1996 Fred Nicole und Elie Chevieux den Grad 8b+/c vor, der sich bis heute gehalten hat. Bis 2002 erhielt die Route lediglich zehn Begehungen, bis 2020 etwa vierzig. 2009 gelang Adam Ondra Ravage on-sight!
Der Chuenisberg zählt mit Soyhières zu den Gebieten mit der höchsten Konzentration an Toprouten im östlichen Teil des Schweizer Jura. Der bis zu 45 Grad überhängende Riegel hält noch einige Projekte bereit.
Vor diesem Hintergrund gehen schnell die weniger steilen und leichteren Routen vergessen, welche den schattigen und wunderbar ruhigen «Chuenis» gerade in den warmen Monaten interessant machen. Nach längeren Regenperioden trocknet das Gebiet leider nur sehr langsam ab.