Balmchopf 608 m Bitte eine Disziplin auswählen
Der Balmchopf zählt zu den grossen klassischen Gebieten des Basler Juras. Als Anfang der 1980er-Jahre das Freiklettern in die Sphären des IX. UIAA-Grades (+/- 7c) vorstiess, fand sich hier ein idealer Spielplatz.
An einem Septemberwochenende im Jahr 1984 fand das «Erste Balmchopf-Fest» statt, ein Meeting der damaligen Schweizer Kletterelite, das sogar von einem Journalisten der «Schweizer Illustrierten» fotografiert und beschrieben wurde. Seither kursieren Gerüchte über eine masslose Kollektiv-Powerparty. Neben dem Festen wurde auch fleissig geklettert, ausgecheckt und wiederholt. Viele der von weither eingelandenen Kletterer trugen den Ruf des Balmchopfs als Hort schöner und schwieriger Routen über die Grenzen des Juras hinaus.
Gefürchtet waren die teilweise weiten Hakenabstände. Manche Klassiker wie Ringe der Kraft, Take its limits und Hirnspinne wurden nachträglich entschärft. Doch noch heute finden sich Runout-Knaller wie Nervenzusammenbruch, Dauntless, Cotton Club und Peace Train. Wer sich das Blut in den Adern gefrieren lassen möchte, wird am Balmchopfs also immer noch fündig. Der Grund für die damaligen Runouts war nicht zwingend, dass die Erschliesser sich als Helden aufspielen wollten. Vielmehr ergaben sich diese aus dem im Handel kaum erhältlichen Hakenmaterial. Zum Teil musste es erst einmal in Heimarbeit hergestellt werden. Zudem betrugen die früheren Verkaufspreise eines Bolts ein Vielfaches mehr als heute, und das beim damals noch stärkeren Schweizer Franken! Die Option der seinerzeit mittellosen Kletterer hiess: Von einem Baum ein Toprope einrichten, auschecken was geht, die wenigen Haken bohren und die erlernten Moves am besten gleich ohne Sturz durchziehen …
Wem all die Geschichten Angst einjagen, dem sei gesagt, dass es in den gemässigteren Graden genügend schöne Routen mit vernünftiger Absicherung gibt. Ein Besuch des Balmchopfs ist Pflicht auf der persönlichen Basler-Jura-Tournee!