© Michael Caflisch
SAC-Hüttenstatistik 2021: Zunahme der Übernachtungen trotz Corona und nassem Sommerbeginn
Der Sommerbeginn verhiess nicht allzu viel Gutes: Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie gab es in den SAC-Hütten immer noch Einschränkungen und auch das Wetter zeigte sich nicht von seiner guten Seite. Trotzdem verbuchten einige SAC-Hütten viel mehr Übernachtungen und machten mehr Umsatz.
Nach dem sehr schwierigen ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 konnten die 149 von 151* geöffneten SAC-Hütten im vergangenen Jahr ihre Übernachtungen wieder deutlich steigern, und zwar um über 20% gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 320'911. Die höchsten Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr konnten die Hütten in den Walliser und Waadtländer Alpen verzeichnen (+37.7%), den Glarner und St. Galler Alpen (+20%), den Berner Alpen (+16.5%) und den Bündner Alpen (+15.2%).
Nicht geöffnet waren die Capanna Sciora (seit Bergsturz Piz Cengalo 2018 geschlossen) und das Mittelaletschbiwak (2019 durch Lawine zerstört) sowie ab Sommer 2021 die Chamanna da Grialetsch (wegen Umbau).
Endlich wieder eine Wintersaison!
Mitten in der Hochsaison und bei besten Tourenverhältnissen mussten im Frühling 2020 alle bewarteten Hütten in den Lockdown! Umso erfreulicher wirkte sich die teilweise Aufhebung von Corona-Massnahmen ein Jahr später auf den Winterbetrieb 2020/2021 aus: Mit total 62'857 Übernachtungen (+161%!) erreichten die rund 70 geöffneten Hütten fast wieder das 10-Jahresniveau. Auch bei den Winterübernachtungen profitierten die Hütten der klassischen Regionen Walliser Alpen (+461.2%), Berner Alpen (+431.5%) und Bünder Alpen (+72.7%) überdurchschnittlich.
Gute Sommersaison trotz Unwettern und Regen in Mengen
Der Sommersaisonbeginn in den Hütten gestaltete sich denkbar schlecht, lagen doch vielerorts bis weit in den Juni hinein noch grosse Schneemengen. Dazu kamen die zum Teil rekordverdächtigen Niederschläge im Juni und Juli, verbunden mit verheerenden Unwettern, Überschwemmungen und Hagelschlägen. Dennoch erfreuten sich die SAC-Hütten, wie bereits ein Jahr zuvor, grosser Beliebtheit: 258'054 Übernachtungen wurden zwischen Anfang Mai und Ende November gezählt, das sind 6.7% mehr als im Sommer 2020. Überdurchschnittlich gut besucht waren die Hütten in den Glarner und St. Galler Alpen (+18.5%) und in den Walliser Alpen (+14.5%), während die Hütten in den Berner Alpen einen Rückgang von 7% hinnehmen mussten.
Umsatz fliesst in Hüttenerneuerungsprojekte
Die Steigerung der Übernachtungszahlen sorgte auch für mehr Umsatz, er betrug CHF 8.2 Mio. (+21.3%) bei den Übernachtungen, CHF 22.8 Mio. (+10.4%) bei den Konsumationen. Dem Hüttenfonds SAC fliessen dadurch rund CHF 1.8 Mio. zu, was mit Blick auf die Investitionen in Hüttenumbau- und Hüttensanierungsprojekte für das laufende Jahr sehr erfreulich ist. Grössere Projekte werden im 2022 bei der Chamanna Coaz (GR), der Gaulihütte (BE) und der Cabane du Trient (VS) realisiert, mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von CHF 9.5 Mio. Davon werden rund CHF 3.15 Mio. aus dem Hüttenfonds SAC finanziert.
*) Grünhornhütte und Solvaybiwak bieten keine Schlafplätze.