© Rebecca Gresch
Neuer Hüttenzustieg für die Konkordiahütte SAC Die legendäre Treppe wird 100 Tritte kürzer!
Der Hüttenzustieg zur Konkordiahütte muss verlegt werden. Eine Verlängerung der Treppe ist wegen instabilem Fels am bisherigen Standort nicht mehr möglich. Wir haben den Ab- und den Wiederaufbau in Bildern festgehalten – und dabei gleich noch ein paar alte Bilder ausgegraben, als die «Konk» fast noch auf Augenhöhe mit dem Gletscher war.
Wie ein Adlerhorst thront die Konkordiahütte SAC über dem Konkordiaplatz, dort wo die drei mächtigen Firnströme Ewigschneefäld, Jungfraufirn und Grosser Aletschfirn zusammenfliessen. An dieser 6 km2 grossen, runden Eisfläche hat der grösste Gletscher der Alpen, der Grosse Aletschgletscher, seinen Ursprung.
Bereits 1877 baute der SAC die erste Berghütte mit 20 Plätzen an dem Standort, wo die Konkordiahütte (damals hiess sie noch anders) auch heute noch steht. Am Fusse des Fülbärg auf 2850 m ü.M. mit grandiosem Ausblick auf die Aletsch-Arena und den Konkordiaplatz. Seit fast 150 Jahren ist die Hütte unverändert ein Zufluchtsort für Alpinistinnen und Alpinisten und Ausgangspunkt für Bergtouren auf die umliegenden hohen Gipfeln.
Was sich seither allerdings von Jahr zu Jahr ändert, ist die Nähe der Hütte zum Gletscher. Die erste Hütte wurde nur knapp oberhalb des Konkordiaplatzes erstellt – rund 100 Höhenmeter hat der Gletscher seither eingebüsst. Und er schrumpft weiter. Die Hütte ist seit den Siebzigerjahren nur noch über eine Metalltreppe erreichbar und sie muss im Durchschnitt jedes Jahr um zwei Meter verlängert werden. Doch nun ist fertig. Dort wo die Treppe nach unten hätte verlängert werden sollen, entpuppte sich das Gestein als brüchig und der Zustieg vermehrt Steinschlag ausgesetzt.
Geologen und weitere Spezialisten prüften verschiedene Varianten, schlussendlich entschied man sich für die Südseite des Couloirs (siehe Flyer), da die Felsqualität dort wesentlich besser ist. Im oberen Bereich gibt es zudem einen alten Weg, der immer noch in gutem Zustand ist. Sämtliches Material der alten Treppe konnte wiederverwendet werden. Im Juni haben Hüttenteam und Freiwillige zusammen mit Experten gepickelt, geschaufelt, gebohrt, getragen, gehalten und gezogen. Kurz: die alte Treppe ab- und am neuen Standort wieder aufgebaut.
Die neue Treppe ist um rund 30 Prozent kürzer oder um rund 100 Tritte. Leider nur vorübergehend. Denn die Gletscherschmelze geht weiter.