Neubau der Trifthütte an sicherem Standort | Schweizer Alpen-Club SAC
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Neubau der Trifthütte an sicherem Standort Ein Meilenstein für den Wiederaufbau nach Lawinenzerstörung

Im Januar 2021 fegte eine Lawine die Trifthütte im Haslital auf 2521 m ü.M regelrecht weg. Ein grosser Verlust für diese bei Wanderer und Alpinistinnen beliebte Bergregion. Zum Glück wird es eine neue Hütte an einem Standort, der sicher vor Naturgefahren ist, geben. Wir sagen erstmals wo genau sich die Hütte befinden und zeigen, wie die neue «Trift» aussehen wird.

Die Lawine, die sich Ende Januar 2021 zwischen dem Telltistock und dem Hinter Tierberg im Triftkessel löste und niederdonnerte, hatte es in sich: Der Massivbau der Trifthütte aus dem Jahre 1947 und der 2007 errichtete Anbau wurden stark beschädigt. Die gleich darunterliegende alte Hütte von 1906 wurde leider komplett zerstört. Seither gibt es im ganzen Triftkessel keine Übernachtungsmöglichkeit mehr – ein grosser Verlust für diese bei Wanderer und Alpinistinnen beliebte Bergregion.

Wichtiger alpiner Stützpunkt

Die erste Trifthütte wurde bereits im Jahr 1864, ein Jahr nach der Gründung des SAC, erbaut und in den folgenden Jahrzehnten mehrmals erneuert. Mit 40 Schlafplätzen war sie ein wichtiger Stützpunkt für alpine Touren sowohl im Sommer wie auch im Winter. Die hüttenbesitzende Sektion Bern hat denn auch intensive Abklärungen und Analysen durchgeführt und bald war klar, dass es eine neue Hütte geben wird.

Rücksicht auf sensible Landschaften

Der neue Standort für den Ersatzneubau befindet sich auf einer sicheren Felsrippe etwas unterhalb des ursprünglichen Standorts auf ca. 2'400 m ü. M. Die Auswahl des neuen Standorts basierte auf umfangreichen Machbarkeitsstudien, die Topografie und Naturgefahren berücksichtigten. Ziel ist es, den Ersatzneubau gut in die Landschaft zu integrieren und eine nachhaltige SAC-Hütte zu schaffen, die den Bedürfnissen von Bergsteigern und Wanderinnen entspricht. Da die Trifthütte in einem sensiblen Landschaftsgebiet liegt, wurden Spezialistinnen und Spezialisten aus verschiedenen Fachdisziplinen wie Landschaftsgestaltung, Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik beigezogen, um sicherzustellen, dass die neue Trifthütte den hohen ökologischen Standards gerecht wird.

Siegerprojekt orientiert sich an alter Trifthütte

In einem Architekturwettbewerb wurde im Herbst 2022 das Siegerprojekt der Ateliergenossenschaft Werkgruppe AGW Bern mit dem Namen «Trift» ausgewählt. Nicht nur der Name des Projektes ist schlicht und orientiert sich an der ursprünglichen Hütte, auch die Umsetzung. Das Projekt überzeugte die Jury vor allem durch die gelungene Integration in die umliegende hochalpine Landschaft. Es ist vorgesehen, die Steine aus dem Abbruch der alten Hütte zur Erstellung der Bruchsteinfassaden, des Sockelbereichs und als Material für den Bodenbelag der Terrasse zu nutzen. Neu wird es 60 Schlafplätze in Mehrbettzimmern geben. 

Mit dem Neubau soll 2025 begonnen werden und im Frühjahr 2026 soll die neue Trifthütte ihre Türen wieder für Wanderer und Alpinistinnen öffnen. Die Wiedereröffnung der Trifthütte wird ein Meilenstein für den Wiederaufbau nach dem verheerenden Lawinenunglück. Sie wird nicht nur eine nachhaltige Unterkunft auf neuestem technologischem Stand bieten, sondern auch die Erinnerung an die Geschichte und Bedeutung dieses beliebten alpinen Stützpunktes bewahren – auch für die kommende Generation.

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