© Roman Hutter Architektur
Die Dammahütte SAC wird sanft umgebaut und erweitert Siegerprojekt würdigt die lange Hüttengeschichte
Die kleine Dammahütte SAC oberhalb des Göscheneralpsees im Kanton Uri ist in die Jahre gekommen. Nun soll sie mit minimalen Eingriffen auf den neusten Stand gebracht werden. Das Architekturprojekt, das sich im Planerwahlverfahren durchgesetzt hat, würdigt die lange Geschichte der Hütte.
Die Dammahütte SAC steht bescheiden und beständig seit über 100 Jahren an ihrem Standort. Sie ist mit 18 Schlafplätzen die kleinste aller bewarteten SAC-Hütten und dies auch nur in den Sommermonaten. Sie wurde 1914 für die Landesausstellung gebaut, danach in Einzelteile zerlegt und ein Jahr später an ihren jetzigen Standort auf 2439 m ü.M hinaufgetragen und wieder aufgebaut.
Neue Trockentoiletten reduzieren Wasserverbrauch
Bei Tagesgästen ist sie äusserst beliebt, rund 1600 Leute besuchen sie jede Saison. Doch die Dammahütte ist in die Jahre gekommen. Eine Bedarfsanalyse hat aufgezeigt, dass die Hütte überholt werden muss. Die Wasserversorgung ist vor allem in Trockenperioden äusserst prekär. Der grösste Wasserverbrauch fällt durch die Spülung der WC-Anlage an. Mit dem Umbau der WC-Anlagen zu Trockentoiletten kann viel Wasser eingespart werden, das für die Trinkwasserversorgung genutzt werden kann.
Doch nicht nur das Wasser ist knapp. Auch die Platzverhältnisse zwingen das Hüttenteam, zubereitete Lebensmittel im Aufenthalts- oder Essraum oder sogar im Hüttenwartszimmer zwischenzulagern. Eine gesetzeskonforme Lebensmittellagerung ist mit der aktuellen Infrastruktur schwierig einzuhalten. Auch der Brandschutz muss auf den neusten gesetzlichen Stand gebracht werden. Ein Rückzugsort für das Hüttenwartsteam besteht nicht. Die Hüttengehilfen übernachten im Massenschlag zusammen mit den Übernachtungsgästen.
Landschaftliche Einbettung wichtig
Um zukünftig einen nachhaltigen Hüttenbetrieb, der auch den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entspricht und zeitgemässe Arbeitsbedingungen zu schaffen, hat die hüttenbesitzende Sektion Pilatus entschieden, die Hütte sanft zu renovieren und zu erweitern. Dazu wurden vier Architekturbüros zu einem Planerwahlverfahren eingeladen.
Das Siegerprojekt von Roman Hutter Architektur GmbH aus Luzern überzeugte die Jury vor allem indem sie die lange Geschichte der Hütte gebührend würdigt und der denkmalpflegerische Wert der Hütte erhalten bleibt. Die Einbettung in die Landschaft ist für die Architekten ebenfalls wichtig: In einem neuen, mit örtlichen Natursteinen verkleideten Sockelbereich wird das erforderliche Volumen untergebracht. Das Sockelgeschoss dient gleichzeitig als grosszügige Sonnenterrasse, von der die Gäste den schönen Ausblick auf die Bergwelt geniessen können.
Der Antrag zum Hüttenumbau kommt 2024 an die Präsidentenkonferenz. Bei Annahme kann 2025 mit dem Bau begonnen werden und die Wiedereröffnung ist für die Saison 2026 geplant.