«Zu schön, um wahr zu sein» 10 Stichpunkte für Kletterin Katherine Choong
Katherine Choong konnte als erste Schweizerin 9a klettern, war 15 Jahre erfolgreich im Wettkampf für das Nationalteam und widmet sich auch anspruchsvollen Alpinrouten.
Name: Katherine ChoongGeboren am: 1. Januar 1992Wohnort: MoutierBeruf: Juristin und egale Beiständin, KletterinKlettert seit: 22 Jahren
Lieblingsdisziplin?Schwierigkeitsklettern! Samt der mentalen Anstrengung, um die eigenen Grenzen zu überwinden. Vor allem liebe ich das Felsklettern: Sportklettern und auch Mehrseillängen. Letztere bieten die besondere Herausforderung, die körperlichen und mentalen Anforderungen unter einen Hut zu bekommen. Die Erfahrung teilt man umso intensiver mit dem Seilpartner.
Lieblingsgebiete?
Die Schweiz ist grossartig. Gimmelwald mit seiner verschneiten Gipfelkulisse, dem eindrucksvollen Überhang und dem friedlichen Tal darunter: zu schön, um wahr zu sein! In Südfrankreich mag ich die Verdonschlucht.
Klettern ist am coolsten, wenn ...
... ich mit Freunden am Fels bin, meine Abenteuer mit ihnen teile und von ihnen inspiriert werde. Klettern verbindet, ungeachtet des Kletterniveaus. Interessante Menschen kennenzulernen, ist Teil des Kletterns, und auch, an schönen Orten in der Natur zu sein.
Klettern ist echt doof, wenn ...
... ich dem Durchstieg nah bin und der Kopf überhandnimmt. Meistens komme ich mit Druck gut klar, aber manchmal kann ich – obwohl ich fit genug bin – mein Projekt nicht zu Ende bringen.
Schwierigste Route bislang:
In Rawyl: Cabane au Canada (9a); in Gimmelwald: Jungfrau Marathon (9a); Engelberg: 6.4 Sekunden(7 SL, 170 m, 8b/+ max.).
Das will ich gemacht haben, bevor ich alt bin:
Beim Klettern würde ich sagen, noch eine schwere Route klettern, vielleicht eine 8c multipitch? Im Leben möchte ich die Balance zwischen beruflicher Laufbahn und sportlicher Karriere aufrechterhalten und dabei noch genug Zeit für Freunde und Familie bewahren.
Eine wichtige Erfahrung für mich:
Mit der Organisation ClimbAid einen Boulderwettkampf im Libanon organisieren und vorbereiten. Die Gastfreundschaft, Freude und Begeisterung der Jugendlichen und die grossartige Atmosphäre werde ich nicht vergessen. Zu sehen, wie die Kinder vor einem Flüchtlingslager mit Abfall spielten und nur in einfachsten Hütten lebten, hat mir vor Augen geführt, wie privilegiert wir sind.
Das würde ich an mir ändern, wenn ich könnte:
Manchmal setze ich mich selbst unter verrückten Druck. Mein Ehrgeiz bringt mich dann dazu, mich so auf meine selbst gesetzten Ziele zu fixieren, dass ich voll in Stress gerate. Das ist eher kontraproduktiv.
Tee oder Kaffee?
Kaffee! Schliesslich bin ich halbe Italienerin.
Hund oder Katze?
Katze. Eine Woche mit dem Hund von Cédric Lachat in seinem Van reicht mir (lacht).