Willkommen, ihr Zielgruppen
Es gibt Leute, die glauben, das Alpine Museum sei ein Ort für Eisfallkletterer, Boulderer, Paraglider, Mountainbiker, Speedclimber, Free Style Rider und Base Jumper. Andere, es sei ein Ort für GA-Senioren, Geranienzüchter, Vereinswanderer, Gipfelrestaurantjasser und Sackmesserträger. Dritte sagen, es sei ein Ort für Geologen, Glaziologen, Wildtierbiologen, Kartografen, Naturjodelforscher und Schneebrettphysiker. Vom Empfangspersonal bestätigt sind Bergfensterpaten, Museumsnachtbesucher, Grossrätinnen und Kleinklassenlehrer, Freundeskreis-Mitglieder, SAC-Tourenbibliotheks-benutzer, japanische, indische und weitere Swiss-Travel-Touristen, Raiffeisenkassenkontenbesitzer, Karteninhaber von Museumspass, Kulturlegi, Euro.ch, Member-Card-Besitzer von Lehrer Bern und Museen Bern, Museumsprofis von ICOM und VMS und nicht zu vergessen – die Kunstfreunde und Ferdinand-Hodler-Liebhaber, die im Haus das Monumentalgemälde «Aufstieg und Absturz» bewundern wollen.
Bunt wie eine Magerwiese
Spricht man mit Politikerinnen und Politikern hat das Alpine Museum je nach Partei eine andere Färbung. Für die einen ist es der Ort, der für Klimawandel und Nachhaltigkeitsfragen stehen soll, für die andern geht es um Volkswirtschaft und Raumentwicklung, für die Dritten um Gipfelkreuze, Heimat und die Schweizer Berge. Die Welt des Alpinen Museums ist bunt und artenreich wie eine Magerwiese. Die Erwartungen sind entsprechend gross. Das neue Alpine Museum will es nicht allen recht machen, aber es lohnt sich, die Artenvielfalt zu pflegen. Sie ist ein Reichtum, die mancher Kulturinstitution abgeht. Das neue Alpine Museum, das sich künftig Alpines Museum der Schweiz, abgekürzt ALPS, nennt, versteht sich als offene Plattform für Bergstoffe in der Gegenwart. Auf dieser Plattform sollen Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und verhandelt werden können. Die Plattform setzt allerdings Teilnahme voraus. Derzeit zählt das Museum ohne Museumsnachtbesucher knapp 15 000 Besucherinnen und Besucher – schlicht und einfach zu wenig. Der SAC hat 135 000 Mitglieder. Sie finanzieren das Alpine Museum seit Jahrzehnten mit, aber sie besuchen es kaum. Das müsste sich ändern lassen. «Berge versetzen» heisst die erste Ausstellung im wiedereröffneten Alpinen Museum. Sie wird vom 9. März bis 26. August 2012 zu sehen sein. Besitzerinnen und Besitzer der SAC-Mitgliedskarte haben ermässigten Eintritt. Ihr seid willkommen, liebe Zielgruppe.