Wildruhe und der freie Zugang
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Wildruhe und der freie Zugang

Ich finde, die Behörden haben ihr Augenmass verloren, wenn es um Wild-ruhezonen geht («Die Alpen» 2/2013). Es kann überhaupt nicht mitdiskutiert werden, es wird einfach bestimmt. Jüngstes Beispiel: Andermatt bekam die Bewilligung für den Ausbau der Skiliftanlagen nach Sedrun. Als Kompromiss wurde ausgehandelt, dass das Winterhorn ein Schutzgebiet wird. Für uns Skitourengeher stirbt die Abfahrt (nicht wegen der Wildtiere, sondern wegen des Kompromisses). Wehe dem, der die herrliche 1000-Höhenmeter-Abfahrt vom Winterhorn nach Realp ein bisschen zu viel links befährt, er gerät ins Visier der Justiz.

Es kann doch nicht sein, dass ich eine Tour abbrechen muss, weil ich unterwegs auf eine entsprechende Tafel stosse. Solange ich das nicht via Literatur zu Hause sehen kann, ist das ein schlechter Witz.

Wieso soll ich mir eine Skitourenkarte kaufen, wenn ich nicht sicher sein kann, dass sie gültig ist? Im Zeitalter von swisstopo online brauche ich sowieso keine Skitourenkarten mehr. Das wäre aber genau der richtige Weg. Ich kann dort unter anderem auch Schutzgebiete anzeigen lassen. Hier wird aber auf die kantonalen Stellen verwiesen. Es kann doch nicht verlangt werden, dass dermassen viel Aufwand betrieben wird, wie am Beispiel vom Blashorn beschrieben.

Hätten die Behörden Augenmass, dann würde das folgendermassen aussehen: Die aktuellen Wildruhezonen werden sofort auf «Respektiere deine Grenzen» oder noch besser auf swisstopo online veröffentlicht. Wenn sie dort noch nicht veröffentlicht sind, dann gelten sie noch nicht beziehungsweise können keine Bussen erhoben werden. Das erste Jahr würde als Schonfrist gelten, und es würden keine Bussen verteilt. Als Tourenleiter muss ich die Touren für die kommende Wintersaison schon im Juni eingeben. Die neuste «Respektiere deine Grenzen»-Ausgabe kommt aber erst im Dezember, wie sollen wir so planen?

Alois Steiner, Baar

Stellun

gnahme des Bereichs Umwelt:

Das geplante Schutzgebiet am Winterhorn ist ein Landschaftsschutzgebiet. Der SAC wird sich dafür einsetzen, dass der sanfte Tourismus und damit der Bergsport nicht eingeschränkt werden.

Benno Steiner, Fachmitarbeiter Umwelt

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