Von Akkulaubbläsern und Akkukletterfinken
Zum Werbeprospekt von Personalshop, «Die Alpen» 02/2021
Ich stamme aus einer Zeit, in der man das Licht löschte, wenn man aus dem Zimmer ging, der Vater sich nass rasierte, die Mutter den Schlagrahm mit dem Schwingbesen steif schlug, die Uhren aufgezogen wurden, das Herbstlaub mit dem Besen zusammengewischt wurde und an Weihnachten noch echte Kerzen brannten. Wir achteten das wertvolle Gut mit Namen Strom. Die Technik schritt voran, und vieles wurde mit Strombetrieb leichter. Nun rasierte sich der Vater mit einem Elektrorasierer, und die Mutter bereitete den Schlagrahm mit einem Mixer zu. Das hatte meiner Ansicht nach noch seine Berechtigung. Als dann die ersten Akkulaubbläser, Akkuschraubendreher, Akkufensterreiniger auf den Markt kamen, hatte ich schon ein wenig Mühe. Dann machte die Technik einen Quantensprung. Mein liebstes, ökologischstes, nachhaltigstes und billigstes Verkehrsmittel, das Velo, wurde elektrifiziert. Das E-Bike hat für ältere Personen seine Berechtigung, um ihre Mobilität zu erhalten. Es macht auch als Ersatz des Autos für längere Distanzen Sinn. Was ich aber gar nicht verstehen kann, ist, dass man mittlerweile Sportgeräte wie Mountainbikes und Rennvelos mit solchen Akkuantrieben kaufen kann. Ich dachte immer, «Die Alpen» sei eine Zeitschrift, die sehr auf unsere Natur und ihre Ressourcen achtet. Jetzt sehe ich in der Beilage der Firma Personalshop eine Akkupumpe für Reifen, Bälle und mehr. Meine Ansichten sind nun wohl völlig veraltet. Ich warte nun sehnlichst auf die ersten Akkuwanderschuhe. Oder sind es die Akkukletterfinken, die zuerst auf den Markt kommen?