Über Wiesen-Bärenklau gibt es auch Gutes zu berichten
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Über Wiesen-Bärenklau gibt es auch Gutes zu berichten

Leserbrief zum Artikel Vorsicht vor Wiesen-Bärenklau, «Die Alpen» 06/2021

Die wunderschönen Fraueschüeli auf dem Titelbild, später dann die Warnung vor dem doch harmlosen Wiesen-Bärenklau. Gegensätzlicher gehts wohl kaum. Das ist das Kindchenschema auf Pflanzen angewendet: Hübsch und runde Form gleich gut, nett und schön, sperrige Form und mastiger Habitus gleich böse, hässlich und gefährlich.

Dürfen wir in der nächsten Nummer der Zeitschrift die Verfemung der Kleinen Brennnessel und weiterer, ach so gefährlicher vegetabiler Gefährder in den sonst ja risikolosen Alpen erwarten? Wenn eine Hautreizung, die für die wenigen Betroffenen ein natürliches Warnsignal sein wird, von der Redaktion als Gefahr eingeschätzt wird, dann müssten ja alle Touren oberhalb von T2 verboten werden. Auch die Verwendung des Autos müsste überdacht werden. Und überhaupt, vielleicht bliebe man am besten gleich ganz daheim?

Über den Wiesen-Bärenklau gibt es glücklicherweise auch Gutes zu berichten. Als Kinder schätzten wir diese Pflanze, weil an gebrochenen Stängeln kleine, süsse Tröpfchen austraten, «Wiesenhonig» nannten wir das. In der Kräuterküche und als Heilkraut leistet der ästhetisch durchaus ansprechende Doldenblütler wertvolle Dienste. Kaninchen lieben diesen Frass, und auch für zahlreiche Schmetterlinge und Zikaden ist der Bärenklau eine wichtige Futterpflanze. Sogar gegen Impotenz sollen Wurzelpulver und Tee wirken.

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