Ticker Schweiz Winter 2019/20
Drei Monate auf zwei Seiten: Ausnahmsweise kommen wir erst einen Monat später mit der Berichterstattung über Spitzenleistungen neben den Wettkämpfen. Hier die Highlights des Winters 2019/20.
Boulder
Nico Secomandi erreichte im Februar das Top von Second Life (8A+) in Chironico im Tessin. Ebenfalls dort unterwegs war Giani Clément1. Er konnte unter anderem Jyabara (8B), The Dagger Sit (8B+), Boogalagga (8B) und Santoku (8B) knacken. Auch Alexander Rohr hakte in Chironico einige Boulder ab, darunter Jyabara (8B). Im Lindenthal toppte er noch Che Bello to Broadsword (8B). Ishan Bhardwaj2 konnte Fuoca di Paglia (8A+) in Brione und Frank’s Wild Years (8A) in Cresciano wiederholen. David von Allmen hat Ende November im Murgtal für Zakraz (8B) seine Lösung gefunden. Noch etwas früher im Herbst hatte er im Magic Wood aus den bestehenden Linien Mikrokosmos und Think Pink die Kombination Think Tank (8A+) erstbegangen. David Tomlinson gelangen im Herbst Electro Boogie (8A+) im Magic Wood und Second Life (8A+) in Chironico.
Im November boulderte Giuliano Cameroni3Gran Paradiso (8C) und Il Colonel (8B) im Valle de l’Orco. Ausserdem gelang ihm mit Fear of the Dark (8B+) im Magic Wood eine Erstbegehung. Im Januar knüpfte er sich ins Seil und schaffte die Erstbegehung Simple Man (8c) im Val Bavona. Diego Cameroni eröffnete Ende Dezember All I want for Christmas (8B) in Brione. Anfang Februar fügte er dem Gebiet mit Echoes (8A+) eine weitere Knacknuss hinzu.
Routen
Andrea Kümin4 hatte im Herbst in Engelberg Sunny Boy (8b+) und Burn Baby Burn (8b) klettern können, bevor ihr im Januar mit Fish Eye im spanischen Oliana ihre erste 8c gelang. Auch Cédric Lachat hat es dahin gezogen. Er kletterte im Dezember Gorilas en la niebla (8b+) und American Hustle (8c) onsight. Dabei hatte er zuvor Katherine Choong in American Hustle gesichert, und man dürfte streng genommen nicht mehr von onsight sprechen – doch wer um Cédrics Routengedächtnis weiss … Im Januar und im Februar gelangen ihm indes einwandfreie Rotpunktbegehungen von Pachamama (9a+) und Joe Mama (9a/+). Sascha Lehmann wiederholte in St-Léger-du-Ventoux die kräftige L’enfumette (8c+). Thomas Achermann schaffte im Herbst in Bürs die Kombinationen My Body is Perfect (8c+) sowie Up in the Sky (8c).
Wände
Mindestens drei Schweizer Teams waren im patagonischen Sommer unterwegs: Eines davon erwähnen wir rechts, ein weiteres waren Jonas Schild und Roger Schaeli. Sie profitierten im Februar von einem Wetterfenster und hängten Aguja de l’s, Aguja Saint Exupery and Aguja Rafael zu einem Link-up zusammen. Laut Jonas waren das «grossartige Tage des Kletterns, Gehens und Leidens».
Ein Team um die Bergführer Caro North5,Guillaume Martina und Daniel Coquoz begab sich noch weiter südlich – in die Antarktis. Es startete mit einem Segelschiff im argentinischen Ushuaia und fuhr dann durch die Drake-Passage bis zu den südlichen Shetlandinseln. Danach ging es weiter nach Trinity Island Enterprise, Videla Range, Lemaire Channel und von Mount Jabet zurück nach Ushuaia. Leider bot sich ihnen nur ein kurzes, viertägiges Wetterfenster, in dem sie unter anderem eine Skitour «auf einer Insel, die nur aus einem Berg bestand», unternahmen.