Ticker Schweiz
Nach der coronabedingten Pause melden sich die Kletterinnen und Kletterer mit vielen starken Leistungen zurück am Fels.
Boulder
Der Tessiner Giuliano Cameronimachte im Juli mit The Power of Now (8C) eine Erstbegehung im Magic Wood und konnte im Val Bavona auch noch Manouche (8B) erstbegehen. Auch Giulianos Bruder Diego Cameroni bouldert immer schwerer: Im Juli konnte er den Klassiker The Neverending Story (8B+) im Magic Wood klettern, und im Mai gelang ihm am Sustenpass Kein Schneehäschen (8B). Der Walliser Dylan Chuat kletterte im April Foundations Edge (8C) in Fionnay. Ausserdem konnte er in Plamproz BBC brown bovernier départ bas und Pied de Biche klettern, sowie in Branson Radja (alle 8B+). Marie Dorsaz1 aus Ravoire gelang Mitte Juli der Boulder Masochist (8A+) in Plex.
Routen
Alexander Rohr konnte im Mai in Gimmelwald seine vermutlich bislang schwerste Route klettern: Er verband die schwierigeren Partien der bestehenden Linien Jungfraumarathon (9a) und Gimmel Express (8c+) zu einer neuen Kombination, die er auf ungefähr 9a/+ schätzt und passenderweise Inferno getauft hat. Ausserdem konnte er noch Knockout (8c+) erstbegehen.
Ende Juni gelang Cédric Lachat2 die Rotpunktbegehung der legendären WoGü (8c, 9 SL) im Rätikon. Davor konnte er in Rawyl Super Finale (9a) klettern sowie Massala Tea (9a) erstbegehen. Auch dem Wettkampfkletterer Sascha Lehmann3 gelang im Mai der Durchstieg von Massala Tea, und in Gimmelwald kletterte er die Linien Alpenbitter und Jungfraumarathon (beide 9a). Ausserdem konnte er dort mit dem Schwarzen Mönch (9a) noch eine Erstbegehung realisieren. Die Route verlängert die bestehende Linie Renardo Rules (8c). Gimmel Express (8c+) gelang ihm nur knapp nicht im Flash: Er fiel im ersten Versuch beim letzten schweren Zug, konnte die Route dann im nächsten Go jedoch durchsteigen. Am Grimselpass konnte er Anfang Juni Elfe (8c+) innerhalb nur eines Tages punkten. Des Weiteren hat er eine Reihe von 8c-Begehungen angehäuft, deren Aufzählung diese Seiten sprengen würde. Nicola Vonarburg gelang im März in Avegno die Erstbegehung von Il Macellaio (8c), Ende April in Cresciano Area-51 (8b+) und in La Taverna The Carpenter (8c+). Andy Winterleitner konnte noch Ende März La Mort suspendue (8b) in La Soulce erstbegehen. Samuel Ometz kletterte Massala Tea (9a) in Rawyl und konnte mit La Mola Mola (9a) in Plampro ebenfalls eine Erstbegehung verbuchen. Der Berner Alpinist Nicolas Hojac4 konnte noch knapp vor dem Lockdown im Lehn Mission Miranda (8c) punkten. Im Juni konnten Yannick Glatthard und Nik Kohler der Route El Cap Feelings (8a+, 260 m) an der Handegg die erste freie Begehung verpassen. Marco Müller5 hat noch im März Coup de Grace (9a) im Val Bavona im Tessin klettern können. Nach ihren 9a-Erfolgen 2019 gelang der Jurassierin Katherine Choong Ende Mai So-Ya-Hé (8c) in Soyhières im Jura. Ende Juli kletterte sie die 150 m der Route Ultime démence (8a) in der Verdonschlucht. Die 13-jährige Noé Looser aus Grabs hat im Mai gezeigt, wie es um den Schweizer Nachwuchs steht: Sie kletterte mit Siesta bei Vättis ihre erste 8c. Damit schaffte sie vermutlich als jüngste Schweizerin eine Route in diesem Schwierigkeitsgrad. Im April hatte sie in Voralpsee bereits Euphorie (8b+) klettern können.