Stopp dem Greenwashing in der Zeitschrift «Die Alpen»
Zur Rubrik «Neu auf dem Markt»
In dieser Rubrik in der Zeitschrift «Die Alpen» tauchen immer wieder Produkte auf, von denen es heisst, sie seien «nachhaltig», wie der Rucksack auf Seite 67 in der Ausgabe 12/2021-01/2022 oder die Softshelljacke aus einem «zu 100% nachhaltigen Material» auf Seite 62 in der Ausgabe 02/2022. Diese Formulierungen sind jedoch irreführend.
Die Materialien, die in diesen Produkten verwendet werden, sind in der Tat recycelte Kunststoffe, doch diese synthetischen Stoffe (Polyester, Nylon usw.) sind für unsere Umwelt und unsere Gesundheit nach wie vor äusserst problematisch. Laut einer Studie des Bundesamtes für Umwelt aus dem Jahr 2020 sind synthetische Textilien eine bedeutende Quelle für Emissionen von Mikroplastik in die Umwelt. Diese Textilien geben beim Gebrauch oder beim Waschen Fasern ab, die inzwischen in unseren Gewässern, Böden und in der Luft allgegenwärtig geworden sind. Heute weist eine zunehmende Anzahl wissenschaftlicher Studien auf die schädlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf die Flora, Fauna und auf die menschliche Gesundheit hin.
Zudem unterstreicht eine im September 2020 publizierte Studie der Health and Environment Alliance, dass erhebliche Risiken durch Substanzen bestehen, die den synthetischen Textilien zugesetzt werden, um ihnen bestimmte Eigenschaften zu verleihen (Geschmeidigkeit, Haptik, Wasserfestigkeit). Dabei machen die Hersteller keine Angaben über die Liste dieser Substanzen, die häufig keiner Reglementierung unterliegen und als Ersatz für verbotene Substanzen verwendet werden. Es ist daher unmöglich, zu erfahren, ob ein Produkt, das wie zum Beispiel der oben genannte Rucksack «PFC-frei» ist, nicht eine andere schädliche Substanz enthält, die allerdings nicht verboten ist.
Wenn sich der SAC für den Schutz der Umwelt einsetzt, sollte die Verwendung von Begriffen wie «ökologisch» oder «nachhaltig», nur weil ein Produkt aus recyceltem Polyester besteht, nicht leichtfertig verwendet werden.
