«Soloklettern?»
Zum Leserbrief im Heft 6/05, S. 21 Der Autor bezichtigt die Redaktion wegen der beiden Artikel « Seilfrei durch Excalibur » und « Soloklettern provoziert » ( ALPEN 2/2005 ) eines « Ausrut-schers ». Ich fand die beiden Artikel mit den dazugehörigen Fotos dagegen ziemlich faszinierend. Dass Soloklettern auch unter grösserem Publikum anders aufgenommen werden kann als offenbar in der SAC-Sektion Brugg, bewies zudem ein Vortrag von Ueli Steck über den aktuellen « state of the art » in Sachen Klettern und Bergsteigen am 2.2.2005 an der Sektionsversammlung der SAC-Sektion Bern, nachzulesen in deren Clubnachrichten vom April 2005. Der Protokollführer spricht dabei zu Recht von « lang anhaltendem Applaus (... ) für seinen fantastischen Vortrag » und meint abschliessend: « (... ) und wer nicht dabei war, hat einiges verpasst !» Dem kann ich nur zustimmen. Wieso also dieses Aus-schliesslichkeitsdenken? Solche alpinistischen Ausnahmeleistungen verdienen genauso Bewunderung wie die Schönheiten der alpinen Natur. Und wem die Millimeterleisten im « Silberfinger » oder « Excalibur » zu schmal sind, kann als Schuster seines Glücks getrost bei den eigenen Leisten bleiben und einen bescheideneren, aber deswegen nicht weniger schönen Weg unter die Füsse nehmen, z.B. zu einem der zauberhaften Bergseen in den Tessiner Alpen.
Matthias Gur tner, Bern