© Lorenz Andreas Fischer
Sehnsucht nach der Wildnis Alpenfolio von Lorenz Andreas Fischer
«Freundinnen und Freunde dramatischer Sonnenuntergänge und brennender Himmel werden zwischen diesen Buchdeckeln nicht fündig.» So kündigt Lorenz Andreas Fischer seinen neuesten Bildband an. Wir zeigen euch eine kleine Auswahl daraus.
Alpinistisch ein Spätzünder, hat der gebürtige Luzerner mit 27 Jahren seine erste Nordwand durchstiegen: die der Äbni Flue im Berner Oberland. Sie war sein Schlüsselerlebnis. Überwältigt war er von der lebensfeindlichen Zone aus Fels und Eis – und von der Rückkehr aus ihr ins «Leben». Das Feuer war entfacht. Kaum eine Woche verging ohne mindestens eine verrückte Tour.
Damit hat der Biologe auch sein fotografisches Thema gefunden: die von Menschen weitgehend unberührte Wildnis. Auf der Suche nach ihr reiste er fortan durch Europa, Afrika oder Südamerika. Doch in den letzten Jahren begann sich der heute 54-Jährige vermehrt seiner Heimat zu widmen. Einer Heimat, die einem rasanten Wandel unterworfen ist.
«In den Alpen bin ich einen langen Weg gegangen. Früher lockten mich vor allem Gipfel und Wände, heute interessiert mich in erster Linie die fotografisch-künstlerische Auseinandersetzung», schreibt er im Vorwort zu seinem Buch Die Alpen im Wandel. Fischer wirft einen zuweilen fast wehmütigen, dann wieder ehrfürchtigen Blick auf die wilde Natur unseres Hochgebirges. Seine Bilder sind wie Bausteine einer einzigen grossen Frage: Welchen Wert hat für uns Menschen die Wildnis?