SAC-Tourenportal: 44 297 km digital
Nach fünf Jahren Realisierung ist das Projekt Suisse Alpine 2020 zu Ende. Das dabei entstandene Tourenportal ermöglicht die digitale Weiterentwicklung des SAC – und bildet die Basis für die Verknüpfung mit weiteren Onlinedienstleistungen.
Das Herzstück des Projekts bildet das SAC-Tourenportal, das mittlerweile über 6000 Routenbeschreibungen in sechs verschiedenen Bergsportdisziplinen beinhaltet, die auf einer modernen Plattform mit ergänzenden Informationen publiziert werden. Darüber hinaus sind im Routenarchiv rund 40 000 – zum Teil auch historische – Wegbeschreibungen digitalisiert. Das Gesamtprojekt kostete rund 6,2 Millionen Franken, wovon der SAC 3,5 Millionen Franken und das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) 2,7 Millionen Franken als Bundesbeitrag beisteuerten.
Die Projektleiter Christian Baumann und Marek Polacek zeigen sich zufrieden mit der Umsetzung. Sie verweisen nicht nur auf die Inhalte und das hohe Besuchsaufkommen, sondern auch auf den vereinspolitischen Prozess selbst. Der kritische Meinungsaustausch an der Abgeordnetenversammlung (AV) 2016 habe notwendige Kursanpassungen ermöglicht, die den Erfolg des Projekts stark begünstigten. Baumann: «Agile Methoden, die Ergänzung des Projektsteuerungsausschusses und die stärkere Involvierung interessierter Mitglieder waren zentral für die Umsetzung.»
Bei Jungen attraktiv bleiben
Für Polacek hat das Projekt eine solide Ausgangslage für weitere Vorhaben geschaffen: «Es geht beim SAC-Tourenportal auch um eine wichtige Grundlagenarbeit im Zuge der Digitalisierung – insbesondere, um bei der jüngeren Generation attraktiv zu bleiben und die Tradition des SAC in Sachen Beschreibung von Bergsportrouten ins digitale Zeitalter zu transportieren.»
Ein Wermutstropfen ist für Baumann und Polacek der unter den Erwartungen gebliebene Absatz von Bezahlabonnementen. «Die Szenarien aus der Gesuchsphase haben sich als zu optimistisch erwiesen.»
Auch Thomas Kühne – der Verantwortliche Digitalisierung im SAC-Zentralvorstand – räumt ein, dass man sich zu Beginn etwas verrannt habe. Der Neustart nach der AV 2016 war aus seiner Sicht aber ein grosser Erfolg, er sieht die Weiterentwicklung des Portals auch künftig als wichtige Aufgabe des SAC. «In Zukunft soll das Tourenportal als digitaler Hub für Bergsteigende dienen.» Dies könne nur über weitere Partnerschaften mit anderen Dienstleistungen wie Communityfunktionen oder Navigationsfunktionen auf mobilen Geräten umgesetzt werden.