Palü und Bernina
Sie sind die Schönheitskönige im Festsaal der Alpen: der Piz Palü (3900 m) mit seinen drei Nordwandpfeilern und der Piz Bernina (4049 m) - der einzige Viertausender der Ostalpen. Die Schaustücke der Berninagruppe lassen sich am einfachsten vom Berghotel Diavolezza aus bewundern. Der Piz Palü gilt als einer der schönsten Gletscherberge, der Biancograt am Piz Bernina als Inbegriff eines Firngrates.
Wie wärs?
Die normale Route
Die Piz-Palü-Überschreitung von Ost nach West (SW+, 40°, II) zur Bellavista-Terrasse ist bei guten Verhältnissen eine moderate Hochtour. Nach den drei Gipfeln des Piz Palü und Übernachtung im Rifugio Marco e Rosa kann man am nächsten Tag über den Spallagrat (ZS, II, 2 h, ca. 470 Hm) auf den Piz Bernina steigen.
Die schöne Route
Der Biancograt (ZS+, 50°, III, ca. 1500 Hm, 6–8 h) am Piz Bernina ist eine ernste alpine Unternehmung. Auch «Himmelsleiter» genannt, bildet der schönste Firngrat der Alpen das Mittelstück der Tour über den Piz Alv / Pizzo Bianco (3993 m) auf den Piz Bernina. Von der Chamanna da Tschierva CAS bis zum Rifugio Marco e Rosa rechnet man neun bis zwölf Stunden. → Weltrekord: Freddy Nock balancierte im März 2015 ohne Sicherung 347 Meter zwischen dem Biancograt und dem Piz Prievlus auf einem Hochseil in 3500 Metern Höhe.
Die berühmte Route
Der Nordpfeiler (Bumillerpfeiler) des Mittelgipfels (SS+, 75°, V+, erstbegangen 1887!) kombiniert auf der heutigen Linie schweren Fels und die 75 Grad steile Eisnase eines Hängegletschers. Im Zustieg herrscht Eisschlaggefahr.