Neue Strategie geplant
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Neue Strategie geplant Präsidentenkonferenz 2019

Mit Blick in die Zukunft stellt sich der Schweizer Alpen-Club SAC wichtige Fragen und entwickelt eine neue Strategie.

Soll der SAC in den Kletterhallen präsenter sein, um die jungen Leute zu erreichen? Eine interessante Frage, aber ist sie noch aktuell? Sollte man nicht eher danach fragen, wie man die jungen Leute erreichen kann? Die 63 Sektionspräsidentinnen und-präsidenten, die am 9. November vergangenen Jahres nach Lenzburg angereist waren, sind dieser Nuance auf den Grund gegangen. In verschiedenen thematischen Workshops analysierten sie Dutzende von Fragen, die ihnen der Zentralverband vorgelegt hatte. Genau auf diese Fragen sollte auch die neue Strategie des SAC Antworten haben, die 2022 in Kraft treten wird.

Tausende Fragen für eine Strategie

Der jüngsten Mitgliederbefragung zufolge ist der SAC ein Club, der «engagiert, innovativ und nah an seinen Mitgliedern» ist. Das positive Bild scheint sich auch in den Zahlen zu bestätigen: «Unser Verband erlebt derzeit eine der stärksten Wachstumsraten seiner Geschichte», sagt SAC-Geschäftsführer Daniel Marbacher an der Präsidentenkonferenz. Das sei eine erfreuliche Nachricht, aber sie könne nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Club vor vielen Herausforderungen stehe. Dafür reicht die derzeitige Strategie von 2013 nicht mehr aus. Deshalb ist es dringend nötig, eine neue zu entwickeln und dabei die richtigen Fragen zu stellen. Wie lassen sich die Jüngsten für den Bergsport begeistern? Wie kann man ihren Austritt vermeiden, sobald sie Einzelmitglieder werden? Soll ganz generell über neue Formen der Mitgliedschaft nachgedacht werden? Müssten bestimmte Positionen in den Sektionen professionalisiert werden? Welchen Platz soll der Leistungssport innerhalb des SAC einnehmen, zumal viele Mitglieder Sportklettern und Skitourenrennen nicht als Anliegen des Clubs wahrnehmen? Soll der SAC andere sportliche Aktivitäten wie das Mountainbiken fördern, das laut Umfrage immerhin von 34% der Mitglieder ausgeübt wird? Wie lässt sich die Versorgung der Hütten langfristig sicherstellen? Soll in den SAC-Ausbildungsangeboten die globale Erwärmung berücksichtigt werden? In welchen Bereichen soll der SAC die Themenführerschaft in der Schweiz übernehmen?

Strategie tritt ab 2022 in Kraft

Die Fragen, von denen hier nur ein Auszug zu lesen ist, liegen nun in den Händen des Kernteams. Dieses besteht aus sechs Mitgliedern. Zwei stammen aus den Sektionen, zwei aus dem Zentralvorstand und zwei sind von der Geschäftsstelle. Das Kernteam ist für die Entwicklung der Strategie bis zu dessen Einführung im Jahr 2022 verantwortlich. Dabei wird es von einer Begleitgruppe unterstützt, die sich aus SAC-Mitgliedern sowie Mitarbeitern der Geschäftsstelle zusammen setzen wird. Zunächst wird das Kernteam die auf der Präsidentenkonferenz angesprochenen Punkte auswerten, dann das SAC-Leitbild prüfen und die Stossrichtungen der neuen Strategie definieren. Nach einer ersten Präsentation bei der Abgeordnetenversammlung 2020 sollen die Resultate auch mit einer Begleitgruppe besprochen werden. Die Umsetzung der neuen Strategie erfolgt dann 2022, vorausgesetzt sie wird an der Abgeordnetenversammlung im Juni 2021 angenommen.

Die Präsidentenkonferenz 2019 in Kürze

Ausgewogenes Budget 2020

Die Präsidenten haben das Budget 2020 mit einem positiven Geschäftsergebnis von 1932 Franken genehmigt, obwohl niedrigere Einnahmen erwartet werden und die Kosten steigen. Das ausgewogene Ergebnis wird erreicht, indem die Kosten auf der Geschäftsstelle gesenkt werden. Eine der Massnahmen besteht darin, die Anzahl der Ausgaben der Zeitschrift «Die Alpen» 2020 auf elf und 2021 auf zehn zu reduzieren.

SAC-Tourenportal

Mehr als 3000 Routen sind inzwischen auf dem Tourenportal online verfügbar. Beim Klettern wurden zusätzlich rund 4000 Einseillängenrouten in 200 Klettergärten digitalisiert. Diesen Winter bietet das Portal 1000 Skitouren und 300 Schneeschuhtouren an. Das Angebot wird laufend durch neue Routen erweitert. Der Rückstand bei den Übersetzungen sollte bis Ende 2020 aufgeholt werden. Mit rund 3000 Abonnentinnen und Abonnenten ist das Ziel noch lange nicht erreicht. Ende 2020 hört die finanzielle Unterstützung des SECO auf und das Portal benötigt ab 2021 neue Einnahmequellen, sofern die Kosten nicht reduziert werden. Thomas Kühne, Leiter der Digitalisierungsprojekte im Zentralvorstand, sprach sich für Partnerschaften mit anderen, ähnlichen Dienstleistern aus. Ein strategisches Team arbeitet bereits an der Zukunft des Portals.

Drei Hüttenerweiterungen

Die Sanierung und die Erweiterung von drei Hütten wurde genehmigt. Die Sektion Mythen erhält einen Beitrag von 604 975 Franken aus dem Hüttenfonds für die Glattalphütte SAC. Die Sektion Uto kann mit einem Betrag von 330 000 Franken für die Voralphütte SAC rechnen. Der Betrag für die Sektion Basel zur Sanierung der Weisshornhütte SAC schliesslich beläuft sich auf 411 944 Franken. Alle drei Projekte erhalten einen maximalen Beitrag von 20 000 Franken aus dem Abwasserfonds.

Wettkampf: Klingler in Tokio

Zum ersten Mal wird Sportklettern an Olympischen Sommerspielen durchgeführt. Petra Klingler hat sich ihr Ticket bei den Damen bereits geholt. Die SAC-«Topathleten 2019» sind Petra Klingler und Sascha Lehmann beim Klettern und Marianne Fatton und Werner Marti im Skitourenrennfahren.

Verabschiedungen bei den Kommissionen

Stefan Wyer ist aus der Technischen Kommission Skitourenrennen zurückgetreten, die er seit 2013 im Co-Präsidium geleitet hatte. Und die Kulturkommission hat sich von Georges Boulaz verabschiedet, der 2016 ihren Vorsitz übernommen hatte.

Nächste Versammlungen

Abgeordnetenversammlung (AV), 13. Juni 2020 in Bern

Präsidentenkonferenz (PK), 14. November 2020 (Ort noch nicht festgelegt)

Autor / Autorin

Alexandre Vermeille

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