Mobiler Anhänger für Skitouren SkiMoTour
Möchtest du im Skilager oder an einem Sporttag einmal den Skitourenrennsport entdecken? Sprich mit deinem Sportlehrer über SkiMoTour. Bei diesem Projekt wird man ausgerüstet und betreut, und man entdeckt einen tollen neuen Wintersport.
SkiMoTour ist ein bisschen wie Ali Babas Höhle für Skitourengeher. Die Abkürzung steht für Ski Mountaineering Tour, und es handelt sich um einen mobilen Shop in Form eines Anhängers, der mit Skitourenausrüstung vollgestopft ist. Er kann tage- oder wochenweise gemietet werden und bietet Material für etwa 15 Jugendliche. Schuhe, Felle, Stöcke, modernste Ski, Helme und Rucksäcke stehen Jugendorganisationen, Lehrpersonen, Skischulen oder einer Tourismusregion zur Verfügung.
Der SAC hat das Projekt vor drei Jahren mit dem Ziel initiiert, die 10- bis 20-Jährigen an das Skitourengehen heranzuführen. «Wenn man jung ist, ist Skitourengehen eher eine Familienangelegenheit, und oft sind es die Eltern, die ihre Kinder in den Sport einführen», sagt Malik Fatnassi, der Nachwuchsverantwortliche von Swiss Ski Mountaineering. «Für diejenigen, die nicht so viel Glück haben, ist diese Disziplin immer noch schlecht zugänglich, weil sie teure Spezialausrüstung und spezifische Kenntnisse erfordert, um sicher ausgeübt zu werden.»
«Den Fuss in der Bindung»
SkiMoTour bietet jungen Menschen mit einem Minimum an Skifahrkenntnissen die Möglichkeit, «den Fuss in eine Skitourenbindung zu bekommen». Sie sollen aber auch merken, dass es bei dieser winterlichen Freizeitaktivität nicht nur um endlose Anstiege geht, in denen man vom Gewicht des eigenen Rucksacks erdrückt wird. Der Anhänger kann auf der Website des SAC gemietet werden. «Im Vorfeld prüfen wir, ob die zur Verfügung stehende Ausrüstung mit den Grössenanforderungen der Teilnehmenden übereinstimmt. Dann wählen wir den Ort aus, wo die Aktivität sicher stattfindet und wir den Anhänger so nah wie möglich hinbringen können», sagt Malik Fatnassi. Bei Bedarf könne auch eine Fachbetreuung dazugemietet werden. Sie unterrichte dann den Umgang mit der Ausrüstung. «Felle auf- und abziehen, Bindungen richtig benutzen, Ski auf dem Rücken tragen oder Gleit- und Spitzkehrentechnik», sagt er. Die Techniken würden an das Niveau der Teilnehmer angepasst, und das Ganze dauere einen halben Tag. Zum Abschluss könne man auch ein kleines Rennen veranstalten oder eine kleine Tour mit nicht allzu viel Höhenmetern unternehmen.
Begeisterung wecken
Für Guillaume Girod, Sportlehrer und Jugend+Sport-Trainer in Château-d’Oex, hat der SkiMoTour-Anhänger die Möglichkeit eröffnet, das von ihm organisierte Sportlager um das Angebot Skitourengehen zu erweitern. «Viele junge Menschen haben Lust, den Sport auszuprobieren, aber der Einstieg ist kompliziert. Bevor es SkiMoTour gab, musste ich mehrere Sportgeschäfte in der Region angehen, um die etwa 15 Teilnehmer im Alter von 11 bis 15 Jahren und mit Grössen von 1,45 bis 1,80 Meter mit der nötigen Ausrüstung auszustatten.» Dank SkiMoTour sei die Ausrüstungsfrage kein Thema mehr, und alles sei einfacher. «Der Anhänger kommt am Tag davor an, damit alle ihre Ski und Schuhe anprobieren können. Einige meiner Teilnehmer haben sich nach diesem ersten Mal sogar entschlossen, weiterzumachen und zum Beispiel einer Jugendsektion des SAC beizutreten», freut er sich. So war es bei der 14-jährigen Aurélie Sottas. Nach einem Schnuppertag in Leysin im Februar 2020 sieht die junge Waadtländerin das Skitourengehen anders. «Dank SkiMoTour habe ich die Grundlagen dieses Sports verstanden, und es hat mir wirklich Spass gemacht.» Vielleicht wird sie in die Fussstapfen ihrer grossen Schwester Amélie treten. Die 17-Jährige hat bereits ihre eigene Ausrüstung und geht mit ihren Freunden auf einfache Gipfel wie die Monts Chevreuils oder steigt an Abenden die Pisten der Freiburger Alpen hoch, wenn sie für Skitourengeher reserviert sind. SkiMoTour ist für junge Menschen vielleicht auch der Grundstein für eine zukünftige Skitourenrennfahrerkarriere.