Jungfrau
Die Jungfrau (4158 m), der dritthöchste Berg der Berner Alpen, bildet mit Eiger und Mönch das berühmte Dreigestirn, das jährlich Millionen Besucher anlockt. Lange galt sie als beliebtester Berg der Schweiz. Ihr Anblick ist überwältigend – um rund 3000 Meter überragt sie das Lauterbrunnental. Seit 1912 führt eine Zahnradbahn auf das Jungfraujoch (3466 m) und erleichtert den Zugang «durchs Hintertürchen». Doch schon dieser Normalweg ist eine anspruchsvolle Hochtour.
Die normale Route: Der Normalweg führt über den Rottalsattel und den Südostgrat auf den Gipfel (WS, 900 Hm, 4–5 h von der Mönchsjochhütte). Nach dem Gletscherzustieg und einer Felspassage sind der Eisaufschwung zum Rottalsattel und die folgende steile Firnquerung die Schlüsselstellen – nach Schneefall kann hier auch im Sommer Lawinengefahr herrschen. Lange Metallstangen erleichtern die Sicherung, auch im einfachen Klettergelände, zum Gipfel. Die Erstbesteiger erreichten den Berg aus dem Rhonetal. –> Die Jungfraujoch-Zahnradbahn fährt auf einer Strecke von 9,34 Kilometern fast 1400 Höhenmeter nach oben und endet an der höchsten Eisenbahnstation Europas in 3454 Metern Höhe.
Die schöne Route: Der Innere Rottalgrat (ZS, IV, 1400 Hm, 5–7 h ab Rottalhütte) wurde im oberen Teil mit Seilen und Stangen klettertechnisch entschärft. Trotzdem nicht zu unterschätzen! Steinschlaggefahr, heikel bei nassem oder vereistem Fels. Die Orientierung wird durch Reflektoren und rote «Steinkäfer» erleichtert.
Die berühmte Route: Die Route über den Nordostgrat (S+, IV, 800 Hm, 8–10 h) führt vom Jungfraujoch mit mehreren steilen Felsaufschwüngen auf die Wengen Jungfrau und dann über den Hochfirn zum Hauptgipfel. – Seit 2001 sind die Jungfrau und das südlich gelegene Gebiet Jungfrau-Aletsch Teil des UNESCO-Weltnaturerbes.