Inspiration für die Sektionen
Sich ernsthaft mit der Zukunft zu befassen, kostet Mut. Trotz seriösen Recherchen kann es am Ende nämlich sein, dass sich postwendend Widerstand bildet und einem die Worte der Kritiker um die Ohren fliegen. Sich auf Visionen festzulegen, ist ein Wagnis. Weil Visionen im Kern kontrovers und subjektiv sind.
Umso bemerkenswerter ist die Arbeit von zwölf Studierenden, die sich mit Architekturprofessor Hanspeter Bürgi Gedanken über die Zukunft der SAC-Hütten gemacht haben. Der Alpinismus befindet sich im Wandel, mit der Klimaveränderung drängen sich Fragen auf. In welchen Landschaftsräumen stehen die 153 SAC-Hütten im Jahr 2050? Wie sollen bestehende Bauten transformiert werden? Wie ist eine klimaneutrale Berghütte konstruiert?
Wer sich die Semesterarbeit anschaut, kommt zum Schluss, dass es – etwas lapidar gesagt – keine Tabus gab. Alles war erlaubt, solange der Gedanke Hand und Fuss hatte. Solange die Chancen gut standen, dass das Endprodukt eine Grundlage für eine mögliche Umsetzung bietet. Ein Student hat sich ausgedacht, dass man die Konkordiahütte SAC aus fixen Elementen bauen könnte, um sie laufend zu transportieren, wenn der Aletschgletscher schwindet. Eine andere Idee kam von einer jungen Frau, die das Szenario einer eigenständigen alpinen Landwirtschaft rund um die Lämmerenhütte SAC nachzeichnete – samt Käserei, Schafen und Erdgewächshaus.
Die SAC-Sektionen, denen 152 aller 153 SAC-Hütten gehören, dürfen sich auf ein geballtes Stück Inspiration freuen. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser, sind eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen über die fiktiven Hütten der Zukunft. Den Bericht dazu finden Sie ab Seite 34. Dort ist per QR-Code auch die gesamte Arbeit einsehbar.