Hütten und Alpinismus: eine bedauerliche Entwicklung
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Hütten und Alpinismus: eine bedauerliche Entwicklung

Es gab einmal eine Zeit, als der Bergfreund, wenn er nach einem anstrengenden Aufstieg bei der Hütte ankam, vom Hüttenwart, der damals noch kein Wirt war, empfangen wurde, der aber gern etwa eine Suppe oder Teigwaren zubereitete, die er auf dem Buckel hochgetragen hatte. Es ergaben sich freundschaftliche Bande - die oftmals ein Leben lang hielten - zwischen Menschen, die sich gut verstanden und die in den Bergen die Erfüllung suchten, eine Einheit mit der Natur bildeten ohne Konkurrenz, Leistung, Rekord, Rivalität...

Heute führen Strassen und Bahnen immer weiter hinauf, die Fahrzeuge stehen immer weiter oben, die Massen auch. Zudem hat sich die Einstellung, mit der diese « Reisenden » unterwegs sind, grundlegend verändert. Kann man denn jemanden noch als Bergfreund bezeichnen, für den Alpen und Berge nur Probleme bieten, die es so schnell wie möglich zu lösen gilt? Sagen wir es so: Unter diesen Leuten, die da unterwegs sind, gibt es Spaziergänger, die ihren Hund irgendwo herumlaufen lassen. Andere sind Kletterer, die Wände und Überhänge erklimmen und auf der Suche nach den entlegensten Winkeln gierig überall hingehen in Gebiete, die bis anhin als unzugänglich und gleichzeitig als letzte Rückzugsgebiete einer wilden Fauna, manchmal auch Flora galten, die zu verschwinden droht.

Es sieht aus, als müsste man sich ins Unvermeidliche schicken. Ich selber habe den Alpinismus aufgegeben, den ich damals, als er noch ein Sport war, mit grosser Freude betrieb. Heute ist er für viele unserer Zeitgenossen zum Wettbewerb verkommen, der wie alle andern körperlichen Aktivitäten bald mit Geldprei-sen dotiert sein wird.

Ich bedaure diese Entwicklung vor allem mit Blick auf die zukünftigen Generationen. Ich persönlich beobachte lieber ein Eichhörnchen in der freien Natur als eine Bande von soge-

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