Grosser Aufwand für die perfekte Aufnahme
Stefan Forster liebt wilde und extreme Landschaften und Wetterwechsel. Für ein einzelnes Bild nimmt er zuweilen sehr viel Arbeit auf sich. Aufgewachsen im sankt-gallischen Uzwil, reist er für seine Aufnahmen mittlerweile mehrmals jährlich nach Grönland, Island, Patagonien oder Norwegen. «Dort ist das Wetter rau und die Landschaft oft menschenleer – die perfekte Grundlage für meine Fotografie», erklärt der 34-Jährige. Auf seinen Reisen suche er besondere Momente, etwa wenn nach einem regnerischen und stürmischen Tag am Abend die Sonne kurz hervorkomme und durch ein Wolkenloch im Westen den Himmel zum Glühen bringe. «Obschon ich in meiner Kindheit im SAC war, bin ich kein guter Kletterer, sondern ein Fernwanderer und Maultier», sagt Forster. Für eine Aufnahme schleppt er oft über 30 Kilogramm Material auf einen Berg und schläft an den entlegensten Orten. Um noch nie gesehene Perspektiven zu erreichen, verwendet er seit 2014 auch Drohnen. Mit grossem Erfolg: Seine Luftvideos der eisigen Landschaften in Grönland haben auf Internetplattformen wie Youtube über zehn Millionen Aufrufe erzielt. Seit 2008 führt er in Wil gemeinsam mit seiner Frau ein Kurszentrum für digitale Fotografie und Fotoreisen. Sein Tipp für ein gutes Bild? «Steh um drei Uhr morgens auf, und wandere an einen wundervollen Ort, sodass du mindestens eine Stunde vor Sonnenaufgang dort bist und die blaue Stunde erleben und fotografieren kannst.» Denn gute Bilder gebe es, wenn man schon auf den Beinen sei, wenn andere noch schliefen.