Gravierender Entscheid Grenzwache zieht sich aus Ski Mountaineering zurück
Skialpinisten werden ab 2019 nicht mehr von der Grenzwache unterstützt. Was dieser Entscheid für ihn persönlich und für den Sport bedeutet, sagt Profi Martin Anthamatten.
Seit zehn Jahren arbeitest du als Spitzensportler beim Schweizer Grenzwachtkorps. Im Frühling 2019 wird damit Schluss sein.
Martin Anthamatten: Ja, die Grenzwache wird uns Skialpinisten nur noch diese Saison unterstützen. Betroffen sind neben mir auch meine vier Teamkollegen Jennifer Fiechter, Yannick Ecœur, Andreas Steindl und Iwan Arnold.
Was bedeutet der politische Entscheid für dich als Profisportler?
Wir hatten in den letzten Jahren ideale Bedingungen: eine sichere Anstellung, ein geregeltes Einkommen und Zeit, auch während der Arbeit zu trainieren. Somit konnten wir uns voll auf den Spitzensport konzentrieren. Das wird sich nun grundlegend ändern. Dennoch hege ich keinen Groll gegenüber der Grenzwache. Im Gegenteil: Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung der letzten Jahre! Meine Erfolge verdanke ich unter anderem auch dem Korps.
Kannst du der neuen Situation auch Positives abgewinnen?
Für mich persönlich schon. Ich habe seit zehn Jahren genau die gleiche Saisonplanung. Nun bin ich gezwungen, mich neu zu organisieren und neue Wege zu gehen. Dieser frische Wind tut mir sicher gut. Ich habe bereits einige Ideen im Hinterkopf und bin mit meinen Ausbildungen als Bergführer, Hochbauzeichner und Metallbauer breit abgesichert. Für den Sport und insbesondere für den Nachwuchs ist die Veränderung allerdings gravierend …
Dem fehlt nun eine wichtige finanzielle und berufliche Perspektive …
Genau. Wir betreiben sowieso schon eine sehr aufwendige Randsportart und kämpfen mit Nachwuchsproblemen. Das wird sich nun noch verschärfen. Schade für einen so traditionsträchtigen und in der Schweiz verankerten Sport wie den Skialpinismus!