«Eine tolle und lange Reise»
Wunden lecken ist nicht ihre Art. Petra Klingler, die an den Olympischen Spielen vorzeitig ausgeschieden ist, blickt zurück und sagt: «Es war einmalig in Japan.»
Jetzt liegt Tokio bereits Wochen zurück, und doch kommt es einem vor, als wären die Olympischen Spiele gerade erst zu Ende gegangen. 13 Medaillen haben die Schweizer Athletinnen und Athleten in Japan gewonnen, so viele wie seit 1952 nicht mehr. Und diese Emotionen sind es wohl, die unser Zeitgefühl trüben und alles so präsent halten.
Eine Sportlerin, die leer ausging und das Land trotzdem stolz machte und verzückte, war Kletterin Petra Klingler. Es waren ihr Schweizer Rekord im Speedklettern, ihre natürliche Art und ihre aufwühlenden Worte, die alle so berührten. Heute sagt sie: «Diese Jahre der Vorbereitung und diesen grossartigen Anlass in Tokio kann mir niemand nehmen. Es war eine tolle und lange Reise. Ich bin gewachsen. Ich durfte etwas Einmaliges miterleben. Das überwiegt.»
Schweiz freut sich auf Bern 2023
Zwar war die 29-Jährige gut in den Wettkampf gestartet und hatte für eine Überraschung gesorgt, als sie den eigenen Schweizer Rekord unterbot. Ihre Chancen auf das Finale schwanden jedoch, als sie im Bouldern scheiterte, ihrer Paradedisziplin, in der sie 2016 den Weltmeistertitel in Paris gewonnen hatte.
In die französische Hauptstadt wird Klingler vielleicht in drei Jahren zurückkehren, denn dort werden die Olympischen Spiele 2024 ausgetragen. Ein gutes Omen? Vorher stehen jedoch zwei andere Grossanlässe an: die Kletter-WM diesen Monat in Moskau (15. bis 22. September 2021) und natürlich die Heim-WM 2023 in Bern.