Die Pioniere der Kartografie. Leuzinger, Imfeld, Imhof
Unterstütze den SAC Jetzt spenden

Die Pioniere der Kartografie. Leuzinger, Imfeld, Imhof

Die Pioniere der Kartografi e

Wer waren die treibenden Köpfe hinter der Entwicklung hin zu den modernen Karten? Kurzporträts der prägenden Figuren Rudolf Leuzinger, Xaver Imfeld und Eduard Imhof.

Xaver Imfeld ( 1853–1909 )

Das Blatt 493 « Aletschgletscher » des Siegfriedatlas, das 3,14 Meter lange Panorama vom Pilatus, Pläne für eine Bahn auf das Matterhorn, ein Relief der Jungfraugruppe im Massstab 1: 25 000 – all das sind Ausschnitte aus dem Wirken von Xaver Imfeld. 1853 in Sarnen geboren, liess er sich an der ETH zum Inge-nieurtopografen ausbilden. Zwischen 1876 und 1892 nahm er für das « Eidgenössische Topographische Bureau » elf Blätter ganz neu auf und revidierte zwölf Originalaufnahmen. Seine Felsdarstel-lungen sind heute noch Musterbeispiele. Später wirkte er als selbstständiger Ingenieur, er nahm weitere Karten auf und reproduzierte viele davon selber, er zeichnete mit einer besonderen Begabung Panoramen, stellte Reliefs her und war an mehreren Bahnprojekten beteiligt.

Eduard Imhof ( 1895–1986 )

Noch bekannter sind Reliefs von Eduard Imhof, beispielswiese die des Bietschhorns ( ALPEN 11/06 ) oder der Grossen Windgälle. Zusammen mit seinem Vater wirkte Imhof an der Bearbeitung des SAC-Führers für den Rätikon mit. Während 46 Jahren bildete er als Professor an der ETH die Studenten im Planzeichnen und im Topografi schen Zeichnen aus. Die allermeisten Sekundar- und Mittel-schüler/innen sassen vor den farbig schattierten Schulkarten aus seiner Hand und haben mit seinen Atlanten gearbeitet. Zwischen 1927 und 1934 setzte er sich als Sprecher des SAC vehement für systematisch aufgebaute Massstabs-reihen ein, insbesondere für eine Landeskarte 1: 25 000 über das ganze Land. Er gilt deshalb auch als « Vater der Landeskarten ». Er wandle auf dem Grat zwischen Kunst und Wissenschaft, betonte er jeweils. Der SAC ernannte Imhof wie auch Leuzinger zu Ehrenmitgliedern. a Mar tin Gur tner, Wichtrach

Rudolf Leuzinger ( 1826–1896 )

Nach seiner Lehre als Terrainstecher in der « Kartographischen Anstalt Ziegler » in Winterthur und einigen Jahren Mitarbeit zügelte der Glarner Rudolf Leuzinger 1861 nach Bern, wo er zuerst für den Kanton, später für den Bund arbeitete. In seiner Greinakarte des SAC von 1865 verwendete er erstmals eine Schummerung, bei den damaligen Reproduktionsmethoden ein heikles Unterfangen. Dass er eine besondere Beziehung zum Alpen-Club hatte, beweisen seine Unterschriften: « Gestochen v. R. Leuzinger ( M.d.S.A.C.. ) ». Nach der Mitarbeit an rund 200 Siegfriedblättern zog er zurück in seinen Heimatkanton, wo er im eigenen Atelier noch viele Karten bearbeitete.

Literatur

Roger Hauri, Panoramen und Karten des Schweizer Alpen-Club, Verlag des SAC, Bern 1997. « Unsere Landschaften », Sonderheft von Die Alpen, 1. Quartal 1979, 55. Jahrgang, Bern. Xaver Imfeld – Meister der Alpentopografi e, Verlag von Ah Druck AG, Sarnen 2006; Eduard Imhof, Werk und Wirken, Orell Füssli Verlag, Zürich 1970 Martin Gurtner, Karten lesen, SAC-Verlag, Bern Frühling 2010 Foto: Fotothek, Swisstopo Foto: ETH Zürich Foto: Xav er Imfeld, Meister der Alpentopogr aphie, Sarnen 2006

Bergfilmfestival in Les Diablerets

Feedback