Die Berge einmal anders. Kultur- und Kunstprojekt «Paysages en Poésie»
Die Berge einmal anders
« Paysages en Poésie » ist ein spar-tenübergreifendes Kunstprojekt, das vom 25. Juni bis zum 15. Oktober in der idyllischen Umgebung der Waadtländer Alpen stattfindet. Neue Wanderrouten in den Bergen, Ausstellungen von Fotografien und Poesielesungen unter freiem Himmel mitten in aussergewöhnlichen Landschaften sind die Schwerpunkte dieses Projekts, das die Natur respektiert und sie gleichzeitig auf neue Weise entdecken lässt.
Das von der Association Regards du Monde organisierte Projekt « Paysages en Poésie » dreht sich um vier grosse Themenkreise: Fotografie- und Poesie-gärten, Entdecken von neuen Wanderrouten in den Waadtländer Alpen – Pays d' Enhaut und Chablais –, Literaturwo-che in Villars/Gryon und die Rencontres Internationales du Paysage im Schloss Aigle. Ein roter Faden verbindet diese verschiedenen Schwerpunkte: die Landschaft in den Bergen.
Fotografen, Schriftsteller, Wanderungen Auf dem Kirchhügel in Château-d'Œx, dem Gipfel La Berneuse in Leysin und im Weiler im Col de la Croix – zwischen Villars und Les Diablerets – sind während des ganzen Sommers drei international bekannte Schweizer Fotografen zu Gast: Hélène Binet, Balthasar Burkhard und Thomas Flechtner. Eingeladen sind ebenfalls drei im französischen Sprachgebiet bekannte Dichter: Jacques Réda, Pierre Bergounioux und Michel Butor. Sie werden der Berglandschaft des Waadtlands, das sie im Vorjahr während eines mehrtägigen Aufenthalts kennen lernten, sprachlichen Ausdruck verleihen. In temporären Galerien unter freiem Himmel, gestaltet von Studenten der Fachhochschulen Ecole d' Ingénieurs de Lullier und Haute Ecole des Arts Appliqués in Genf, werden diese beiden künstlerischen Ausdrucksformen, die Perspektive der Autoren und jene der Fotografen, einander gegenübergestellt. Zu entdecken gibt es den Weg der Briefträger von Morier 1, einen geologischen Lehrpfad im Naturschutzgebiet La Pierreuse, den Weg der Soldaten in der Schlacht des Col de la Croix 2 oder die Geschichte der Staudämme und der Stromproduktion in den Waadtländer Alpen. Dieses Angebot neuer Wanderwege, die im Rahmen der « Paysages en Poésie » vorgeschlagen werden, sind in einem Führer mit dem Titel Aux Lumières du Lieu zusammengefasst. Dank der verschiedenen Themen wie Geschichte, Geologie, Architektur oder Soziologie wird klar, weshalb ein Weg überhaupt existiert und warum er so geführt ist.
Wieder entdeckte Landschaft Zwei thematische Wochen vervollständigen das Programm dieser ersten Ausgabe der « Paysages en Poésie ». Das internationale Treffen rund um das zentrale Thema Die Berglandschaft und ihre Veränderung durch den Menschen findet vom
1 Im 19. Jahrhundert verteilten diese Pöstler die Post zwischen Vevey und Rossinière das ganze Jahr über und bei jedem Wetter. 2 Am 24. Januar 1798 wurde die Unabhängigkeit der Waadt ausgerufen. Die Bewohner von Ormont fühlten sich zur Loyalität gegenüber dem Ancien Régime verpflichtet und lehnten sich dagegen auf. Eine militärische Operation mit französischen und Waadtländer Truppen wurde auf die Beine gestellt, um die Opposition niederzuwerfen. Im März 1798 fand die Schlacht am Col de la Croix statt.
Das Kunstprojekt « Paysages en poésie » stellt drei international bekannte Schweizer Fotografen vor, unter ihnen Hélène Binet, von der hier zwei Fotos abgedruckt sind. Die Künstlerin, 1959 geboren, lebt heute in London und ist Preisträgerin des Prix Olympus 2004.
DIE ALPEN 6/2004
Verschiedenes
Diversi
Divers
5. bis 8. Juli im Schloss Aigle mit frei zugänglichen Konferenzen statt, die Wissenschafter, Soziologen und Medienleute zusammenbringen.
Mit Une Montagne à lire wird zwischen dem 1O. und 17. Juli eine Litera-turwoche im Dorf Gryon durchgeführt. Speziell für diesen Anlass geschriebene Texte aus der Feder von Westschweizer Autoren, Filmvorführungen zum Thema Berg, Märchen und Zeichenworkshops für Kinder, Radiosendungen zum Thema Berg aus den Archiven des Radio de la Suisse Romande und verschiedene Vorführungen bilden den Rahmen dieser Woche, in der alles gratis zu besuchen ist.
Allgemeine Informationen Für die Anreise mit öV sind Spezialbil-lette der SBB via Montreux nach Châ-teau-d'Œx und via Aigle nach Leysin-La Berneuse erhältlich. Zum Col de la Croix fährt ein Postauto ab Les Diablerets und Villars mit Halt beim Parkplatz. Die Ausstellung befindet sich 5 Minuten vom Parking entfernt. Über Unterkunftsmöglichkeiten geben die Reservationszentrale www.alpes.ch oder Alp ' ." " .3000 Vacances, Tel. 024 466 30 00, Auskunft. Weitere Auskünfte zu diesem Projekt unter www.paysages-en-poésie.ch oder Tel. 021 711 06 10.